Sportarten am Limit

Extremsportarten im Fokus

Weiter, tiefer, höher, schneller. Die Grenzen ausloten und darüber hinausgehen, darum geht es beim Extremsport. Längst überholt ist der klassische Marathon, auch Triathlon bringt nicht mehr den nötigen Kick. Ironman, Base-Jumping, Apnoetauchen – das sind die richtigen Herausforderungen für Extremsportler auf der ganzen Welt. Dabei verschwimmt oft die Grenze zwischen Spaß und Gefahr.

Base Jumping

Was für den Ottonormalverbraucher nach purem Wahnsinn klingt, hat sich bei Höhenbegeisterten zum Trendsport entwickelt: Base Jumping – ein Sprung in die Tiefe aus extremen Höhen. Paradesbeispiel: Felix Baumgartner. Der Base Jumper absolvierte unzählige Sprünge auf der ganzen Welt und erlangte durch seinen Stratosphärensprung im Jahr 2012 Berühmtheit. Dabei stellte der Österreicher gleich drei Weltrekorde auf:
Der mit 38.969,4 Metern höchste Absprung eines Fallschirmsprungs. 
Der mit 36.402,6 Metern tiefste freie Fall 
Die mit 1357,6 km/h größte im freien Fall erreichte Geschwindigkeit ohne Stabilisierungsschirm
Base Jumping ist vielerorts gesetzlich verboten und zieht harte Strafen mit sich. Geldbußen sowie Gefängnisaufenthalte sind hier durchaus die Regel. 

Wingsuit Flying 

Als eine Art Weiterentwicklung des Base-Jumpings ist das Wingsuit Flying zu verstehen. Die Athleten steigen hierbei in eine Art Flügelanzug, der an eine Fledermaus erinnert. Die Entwicklung dieser Wingsuits begann bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts, viele Entwickler verloren bei Tests ihr Leben. Zum Landen nach einem Wingsuit-Sprung ist trotz allem ein Fallschirm notwendig. 

Ultratriathlon

Wer heute einen Marathon läuft ist schnell hungrig nach mehr und sucht nach dem nächsten Ziel. Doch auch nach einem absolvierten Triathlon möchten manche Athleten noch weiter hinaus. Der Ironman ist dann die nächste Herausforderung, doch auch hierfür haben manche Extremsportler nur ein müdes Lächeln übrig. Absolutes Nonplusultra: Der Ultratriathlon. Dabei wird jede Disziplin des Ironman um das zehnfache gesteigert, das heißt 38 Kilometer Schwimmen, 1.800 Kilometer Radfahren und 420 Kilometer Laufen. Unmöglich? Nein, zum Beispiel die Deutsche Astrid Benöhr zum Beispiel schaffte alle Disziplinen, benötigte dafür knappe acht Tage und ist damit Rekordhalterin.

Haitauchen

Tauchen steht für Schwerelosigkeit, farbenfrohe Unterwasserwelten und Momente größter Ruhe. Doch nicht beim Haitauchen! Hier steigen Puls und Adrenalinspiegel, man erlebt die Raubtiere der Meere hautnah. Selbst Touristen können diesen Kick genießen, mit dem sogenannten Käfigtauchen. Hotspot dafür: Südafrika. 

Slacklining

Richtig gelesen: Slacklining entwickelt sich mehr und mehr zum Extremsport. Längst wird die Leine zum Balancieren nicht mehr nur zwischen zwei Bäumen im Stadtpark gespannt, sondern zwischen Felsen über tiefen Abgründen, Wolkenkratzern oder Brücken. Man spricht dann vom sogenannten Highlining, oftmals verzichten die Athleten hierbei sogar auf jegliche Sicherungen. 

Eisklettern

Bereits in den neunziger Jahren erlebte das Eisklettern einen Höhenflug, nun ist es wieder angesagter denn je. Durch die stetige Veränderung der Oberfläche gibt es keine vorgegebenen Kletterwege und Halterungen, alle Sicherungen müssen selbst angebracht werden. Neben der hohen körperlichen Anstrengung ist auch die Kälte nicht zu unterschätzen. Nur mit dem richtigen Equipment kann sich der erfahrene Kletterer vor Erfrierungen schützen. 

Instinkte schützen und helfen

Beim Extremsport vollbringen die Athleten absolute Höchst- und Ausnahmeleistungen. Maßgeblich dafür verantwortlich: der Fight and Flee-Instinkt. Im Körper wird ein Hormon-Cocktail ausgeschüttet, der alle vorhandenen Kräfte mobilisiert und metale Stolpersteine aushebelt. Doch aus dem stetigen Streben nach mehr kann auch eine regelrechte Sucht entstehen. Vor jedem Antritt einer neuen Herausforderung, sollten Experten und gegebenenfalls Ärzte die Tauglichkeit überprüfen und ihr objektives Urteil abgeben. Die Gefahr, die jede Extremsportart mit sich bringt, darf nie unterschätzt werden.