Stadt Augsburg: Gerd Merkle übergibt Amt des Baureferenten an Nachfolger Steffen Kercher
Wechsel an der Spitze des Referats für Stadtentwicklung, Planen und Bauen
Nach 15 Jahren als Baureferent und berufsmäßiger Stadtrat verabschiedet sich Gerd Merkle in den Ruhestand.
Der 64-Jährige wird heute Abend bei einem Empfang im Rathaus vor geladenen Gästen feierlich verabschiedet.
Zur Person Steffen Kercher
Morgen übernimmt sein Nachfolger Steffen Kercher das Amt, der sich im Zuge eines bundesweiten Bewerbungsverfahrens durchgesetzt hat. Der 48-jährige Familienvater ist bereits in der Stadtratssitzung am 27. April 2023 vereidigt worden. Kercher übernimmt damit nach einer viermonatigen Übergabezeit offiziell die Leitung des Referats für Stadtentwicklung, Planen und Bauen. Diesem sind die Bereiche Stadtplanung, Stadtsanierung, Stadtentwicklung, Regionalplanung, Hochbau, Geoinformationen, Denkmalschutz, Konversion, Bauordnung, Tiefbau, Stadtentwässerung und Bauprojektmanagement zugeordnet. Die Bauverwaltung umfasst rund 800 Mitarbeiter und gehört damit zu den größten Bereichen der Stadtverwaltung.
Steffen Kercher stammt aus Baden-Württemberg und war zuletzt bei der Stadt München beschäftigt. Dort verantwortete er die Entwicklung mehrerer großer Siedlungsvorhaben von der Stadtentwicklungsebene über die städtebauliche, klima- und mobilitätsgerechte Planung bis hin zur Begleitung der Umsetzung öffentlicher und privater Bauvorhaben. In Augsburg will er den Fokus auf das Thema Mobilität und Wohnungsbau setzen sowie die Stadtteilentwicklung weiter voranbringen.
Merkle insgesamt 37 Jahre im Dienst der Stadt Augsburg
Merkle hatte bereits bei der Kommunalwahl 2020 angekündigt, im Falle seiner Wiederwahl drei Jahre zur Verfügung zu stehen. Sein Abschied stand seit damals fest. Unter seiner Federführung wurden eine Reihe von Großprojekten und zahlreiche Maßnahmen in den Stadtvierteln umgesetzt. Hier sind beispielhaft für die Stadt maßgebliche Projekte wie der Kö-Umbau, der Umbau des Hauptbahnhofs, die Erneuerung der Innenstadt (u.a. Maximilianstraße, Fußgängerzone, Elias-Holl-Platz, Theodor-Heuss-Platz), die Altstadtsanierung (Bäckergasse, Spitalgasse), die Umwandlung der ehemaligen Militärflächen (Reese-, Sheridan-, Flak-und Prinz-Karl-Kaserne) in moderne Wohnviertel und Gewerbegebiete samt Entstehung des preisgekrönten Westparks zu nennen, ebenso wie die Entwicklung des Textilviertels samt Sanierung des Färberturms, die Sanierung des Zwölf Apostel-Platzes in Hochzoll, des Friedensplatzes in Oberhausen und des Hollstadels zu nennen. Auch die Strukturen für die Entwicklung des Innovationsparks, die Ansiedlung der City Galerie, des Landesamtes für Umwelt und den Neubau des FCA-Stadions geschaffen und verantwortet. Außerdem wurden in Merkles Amtszeit wichtige Bebauungspläne und die Entwicklung neuer Baugebiete, wie der medizinischen Fakultät und des Zeuna-Stärker-Areals, auf den Weg gebracht und Wohnraum für tausende Wohnungen geschaffen. Für die Entwicklung des Zukunftsquartiers Haunstetten Südwest hat Merkle mit seinem Team zudem das Fundament geschaffen, mit einem städtebaulichen Wettbewerb sowie einer Bürgerbeteiligung, bei der erstmals auch Jugendliche miteingebunden worden waren. Ein weiteres Projekt, dass in Merkles Amtszeit begonnen wurde: die noch laufende Generalsanierung des Staatstheaters und des Neubaus einer neuen Spielstätte auf dem Gelände, des sogenannten „Kleinen Hauses“.
Insgesamt stand Merkle knapp 37 Jahre im Dienst der Stadt Augsburg. Erste Station war 1986 die Meisterschule für das Bauhandwerk sowie das Maler-und Lackierhandwerk, wo er als Schulleiter tätig war. Später nahm er verschiedene Lehraufträge an der FH Augsburg an und wurde Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses im Maler- und Lackiererhandwerk, sowie im Zimmerhandwerk. 1994 kam er zum Stadtplanungsamt. Von dort aus führte sein Weg ins Baureferat, wo er 2008 die Leitung übernahm.