Auf einer Pressekonferenz stellte das Theater Augsburg mit Intendantin Juliane Votteler den Spielplan für die Sparten Schauspiel, Musiktheater, Ballett und Konzert für die Saison 2014/2015 vor.
Das Theater Augsburg mit Intendantin Juliane Votteler präsentiert den Spielplan für die Sparten Schauspiel, Musiktheater, Ballett und Konzert für die Saison 2014/15:
Zur Spielzeit 2014 / 2015 übernehmen Maria Viktoria Linke und Oliver Brunner die künstlerische Leitung des Schauspiels. Die erste Premiere startet gleich mit einem Experiment, wenn aus Schauspiel Operette und Offenbach auf Elektronik und Video trifft: „Die Banditen von Gerolstein“. Fuggerstadtremix frei nach Jacques Offenbach (Premiere 19.9.2014), inszeniert von Paul-Georg Dittrich, einem Spezialisten für Grenzgänge zwischen Musiktheater und Schauspiel.
Die Entdeckung von spannenden Themen und einer intensiven Suche nach Leben im Hier und Jetzt, in Augsburg und in der Welt sind Antrieb für die Auswahl weiterer Stücke im Spielplan.
Erzählt werden die Geschichten von bereits bekannten Regisseuren in Augsburg wie Anne Lenk („Kleiner Mann – was nun?“, Hans Fallada; Premiere 3.5.2015) und Ramin Anaraki („Michael Kohlhaas“, Heinrich von Kleist; Premiere 4.10.2014). Präsentiert werden zudem eine ganze Reihe von neuen Regiehandschriften: Matthias Fontheim („Die Katze auf dem heißen Blechdach“, Tennessie Williams, Premiere 5.10.2015), Christian Weise („Die heilige Johanna der Schlachthöfe“, Bertolt Brecht, Premiere 7.2.2015 im Rahmen des Brechtfestival 2015), Marcus Mislin („Sindbad der Seefahrer“, nach Tausendundeine Nacht, Premiere 16.11.2014), Katrin Plötner („Playboy“, Marijana Verhoef Cosic, Uraufführung 30.4.2015) und Maria Viktoria Linke („Wir lieben und wissen nichts“, Moritz Rinke; Premiere 22.11.2014).
Das Schauspiel stellt sich auch in der neuen Spielzeit seiner Aufgabe, relevante Themen der Stadt aufzugreifen. Unter dem Titel “Goldland. Von Augsburg nach Eldorado und zurück” (Premiere 14.2.2015) untersucht der junge Regisseur Tobias Ginsburg in einem Rechercheprojekt die Geschichte und Bedeutung von “Klein Venedig”, einer Kolonie in Venezuela, die Kaiser Karl V. als Dank den Welsern überlassen hatte. Die Augsburger Kaufmannsdynastie wollte hier nicht nur ihr Wirtschaftsimperium vergrößern, sie sandten auch immer wieder Expeditionen aus, um im Urwald nach dem sagenumwobenen Goldland zu suchen.
Weitere Kooperationen mit Kulturschaffenden der Stadt, neue Formate und Projekte (wie „Linke Finger. Ein dramatischer Salon“ oder das Festival „Das Gefühlscamp. eine Untersuchung im urbanen Raum“) runden den Spielplan der neuen künstlerischen Leitung ab.
Das Musiktheater des Theaters Augsburg unter der neuen Geschäftsführenden Leitung von Georg Heckel eröffnet die Spielzeit 2014/15 mit Leoš Janáčeks Oper „Jenufa“ (Premiere 20.9.2014) in der Inszenierung von Peter Konwitschny, die bereits im März in Graz eine umjubelte Premiere feierte. Wie in Graz übernimmt Dirk Kaftan die musikalische Leitung. Unter den Höhepunkten der Spielzeit sind weiter Alban Bergs „Wozzeck“ (Premiere 7.3.2015) in der Regie von Ludger Engels und Giuseppe Verdis „Macbeth“(Premiere 30.5.2015)inszeniert von Lorenzo Fioroni zu nennen. Fioroni war zuletzt mit seinen Inszenierungen von „Carmen“ und „Elektra“ am Theater Augsburg in gleich zwei aufeinander folgenden Jahren für den „Faust“ in der Kategorie Regie Musiktheater nominiert worden. Weitere Premieren sind Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ (Premiere 25.10.2014) in der Regie von Aron Stiehl und Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Gärtnerin aus Liebe“ (Premiere 18.4.2015) in einer Inszenierung von Roland Schwab.
Das Ballett Augsburg eröffnet die Spielzeit 2014/15 mit Sergej Prokofjews Klassiker „Romeo und Julia“ (Premiere 29.11.2014). William Shakespeares tragische Geschichte über die erste Liebe zweier junger Menschen wird in einer Choreografie von Young Soon Hue auf der Bühne des Theater Augsburg neu erzählt. In der zweiten Produktion hat Ballettdirektor Robert Conn drei Choreografen verpflichten können, die alle eine besondere Verbindung zu den Niederlanden haben. So steht der dreiteilige Ballettabend „Dans ImPulse“ (Premiere 21.3.2015) mit Arbeiten von Georg Reischl, Stephen Shropshire und Marco Goecke ganz unter dem „orangenen“ Stern. Die Ballettproduktion „Medea“ auf der brechtbühne (Premiere 17.4.2015) widmet sich hingegen einer Frauengestalt aus der griechischen Mythologie. Der spanische Choreograf Angel Rodriguez wird in seinem Ballettabend der Figur der Medea seine eigene Interpretation verleihen. Und schlussendlich steht in der kommenden Saison bereits zum vierten Mal die Tanzreihe der jungen Choreografen auf dem Spielplan, bei dem sich die Tänzer des Ballett Augsburg in „Destillationen IV“ ihre schöpferische Seite beweisen und ihre kreativen Fähigkeiten als Choreografen zeigen können.
Auch in der Konzertsaison 2014/2015 bieten die Augsburger Philharmoniker ihrem Publikum wieder eine breite Vielfalt: In acht Sinfoniekonzerten, sechs Sonderkonzerten und fünf Familienkonzerten erklingen Werke vom 18. Jahrhundert bis in die Moderne.
Generalmusikdirektor Dirk Kaftan hat bei der letzten Spielzeit, die unter seiner Federführung entstanden ist, Gäste eingeladen, die die beiden Säulen der vergangenen Jahre repräsentieren: Internationalität und Bezug zur Region. So ist es uns auf der einen Seite gelungen, auch dank der wunderbaren Partnerschaft mit MAN Diesel & Turbo, Weltklassesolisten zu verpflichten: Genannt seien der Geiger Frank Peter Zimmermann, die Pianisten Gerhard Oppitz und Janina Fialkowska, sowie der Schauspieler Sebastian Koch.
Janina Fialkowska ist, genau wie der aufstrebende Star der Bratschen-Szene, Teresa Schwamm, jedoch gleichzeitig in Augsburg verankert, ebenso stehen für die Verbundenheit mit der Stadt der Philharmonische Chor Augsburg, mit dem Haydns Schöpfung zur Aufführung kommen wird, sowie der Solocellist der Augsburger Philharmoniker, Julien Chappot.
Die Bandbreite der Orchesterkonzerte ist groß: von Carl Philipp Emmanuel Bach und Johann Stamitz bis Karl Amadeus Hartmann und Belá Bartók. Einige lange ersehnte Großwerke der Literatur sind zu hören, z. B. Ausschnitte aus Tschaikowskys Der Nussknacker, Johannes Brahms‘ 2. Klavierkonzert und Anton Bruckners 7. Sinfonie. Wie in jedem Jahr werden Bezüge zum Opernspielplan hergestellt: Leoš Janáčeks großartige Sinfonietta eröffnet die Saison, vor Weihnachten gibt es selten gespielte Weihnachtstraum-Ouvertüre von Engelbert Humperdinck. Im Rahmen des Brecht-Festivals setzen wir uns mit dem Thema Schauspiel-musik auseinander – Weill und Beethoven liefern die Beiträge – und im Rahmen des Mozartfests präsentiert sich das Orchester mit der Ausnahme-Klarinettistin Sabine Meyer.
Komplettiert wird die Saison durch eine große Bandbreite von Kammerkonzerten, die wie immer von den Kolleginnen und Kollegen der Philharmoniker geplant werden, sowie durch insgesamt fünf verschiedene Familienkonzerte. Dort ist das Theater in der glücklichen Lage, aufgrund der großen Nachfrage bereits zwei der Konzerte zweifach anzubieten. Hier steht der neue Spielplan zum Download bereit:
http://www.theater-augsburg.de/pdf/spielzeitheft_1415_theater_augsburg_web.pdf