Trend-Babynamen 2022: Top 10 der Mädchen- und Jungennamen

Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich - ja wie denn?

Durchsagen wie „der kleine Adolf möchte gern aus dem Spieleparadies abgeholt werden, der kleine Adolf bitte“ hören wir in unseren Breitengeraden mittlerweile recht selten. Namen sind Schall und Rauch: Verändern sich, werden zu No-Gos, um dann irgendwann wieder ganz groß rauszukommen - steigen quasi wie der Phoenix aus der Asche auf. Mit welchen Trendnamen Sie Ihr Kind schmücken und welche sich äußerster Beliebtheit erfreuen könnten, erfahren Sie bei unseren Top 10 Babynamen - Madeln wie Buben.

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Bild: stock.adobe / Oksana
Erste Trendnamen sind erkennbar

Selbstredend kann nicht zu einhundert Prozent gesagt werden, welche Vornamen tatsächlich die beliebtesten im Jahr 2022 werden. Seit 1996 wertet der Namensforscher Knud Bielefeld Geburtsstatistiken aus und veröffentlicht seine Erkenntnisse bereits seit 20 Jahren auf seiner Website „beliebte-vornamen.de“. Durch seine Trendberechnungen kann Herr Bielefeld erste Prognosen zu den beliebtesten Vornamen 2022 und die Entwicklung in den Top-Listen abgeben. 

Die beliebtesten Mädchennamen

Platz 10: Lea. „Die Löwin“ war im Vorjahr noch auf dem neunten Platz. Der Name steht u.a. sinnbildlich für Stärke und Mut.

Platz 9: Ida. Der althochdeutsche Name Ida scheint langsam an Beliebtheit zu gewinnen. 2021 verfehlte „die Arbeitende“ die Top 10. Andere Namensursprünge schreiben dem Namen „die Seherin“ und „die Weise“ als Bedeutung zu.

Platz 8: Lina. Auch auf dem achten Platz findet sich ein Aufsteiger: Lina. „Die Sanfte“ könnte 2022 neu unter den Babynamen-Trends sein. Der Name hat einen lateinischen Ursprung und wird ebenfalls mit „kleiner Engel“ übersetzt.

Platz 7: Clara. Der klingende Name Clara ist auf einen Platz hinaufgestiegen. Nachvollziehbar, denn er bedeutet „die Leuchtende“, „die Strahlende“, „die Glänzende“. 

Platz 6: Ella. Der Mädchenname hat neben hebräischen auch germanische sowie griechische Wurzeln und somit verschiedene Bedeutungen: „Mein Gott ist Fülle“, „Gott ist mein Licht“, „Die Fremde“ sowie „Die Sonnenhafte“ und „Die Strahlende“. 

Platz 5: Emma. „Die Große“ oder auch „die Allumfassende“. Dieser Name ist Dauergast unter den beliebtesten deutschen Kindernamen. 

Platz 4: Sophia. „Die Weise“ gehört bereits seit Jahrzehnten zu den Trendnamen. Der Name griechischen Ursprungs bedeutet „Tugend“ oder „göttliche Weisheit“.

Platz 3: Hannah. Seit Jahren führt Hannah immer wieder die Liste der beliebtesten Mädchennamen in Deutschland an. 2022 könnte Hannah wahrhaftig ihrer Bedeutung „die Gnädige“ alle Ehre machen und ihren ersten Platz freigeben. Weitere Namensbedeutungen „die Anmutige“, „die Barmherzige“.

Platz 2: Mia. „Das Geschenk Gottes“, „die Widerspenstige“, „die Geliebte“. Mia gilt zusätzlich als Kurzform von Maria und trägt daher ebenfalls die Bedeutung „der Meeresstern“.

Platz 1: Emilia. Die Bedeutungen „Die Fleißige“, „die Ehrgeizige“ und auch „ die Eifrige“ lassen darauf schließen, dass eine Emilia ein tüchtiges Madel wird und in diesem Jahr den Namensthron emporsteigen könnte.

Die beliebtesten Jungennamen

Platz 10: Luis. Im Vorjahr noch mit der Schreibweise „Louis“ auf Platz sieben, so ist diese nun gänzlich aus den Top 10 verschwunden. Der männliche Vorname Luis bedeutet übersetzt „der berühmte Krieger“, „der berühmte Kämpfer“. 

Platz 9: Luca. Die italienische Variante von Lukas mit der Bedeutung „der Leuchtende“ und „der Glänzende“, könnte 2022 zu den zehn beliebtesten Namen für Neugeborene gehören.

Platz 8: Theo. Stammt eigentlich vom Hauptnamen Theodor oder Theobald ab und hat seinen Ursprung im Griechischen. Der Jungenname wird mit „das Geschenk“, „die Gabe“ übersetzt. 

Platz 7: Henry. „Der mächtige Herrscher“, Henry (Henri) ist die französische Kurzform des altdeutschen Namen Heinrich. Er wird auch als „der Hausherr“ und „der Mächtige“ übersetzt. 

Platz 6: Leon. War mehrere Jahre hintereinander der beliebteste männliche Babyname. Doch langsam wird „der Löwe“ von anderen Namensfavoriten überholt.

Platz 5: Emil. Das männliche Pendant zu Emilia, „der Fleißige“, „der Eifrige“ war im letzten Ranking noch auf dem zehnten Platz. Emil stammt aus dem Lateinischen, wo „aemulus“ u.a. soviel wie wetteifernd und nachahmend bedeutet.

Platz 4: Elias. Der hebräische Name bedeutet „mein Gott ist Jahwe“ und ist unter den Vornamen-Trends für 2022 ein kleiner Neuling. Erst seit dem Jahr 2000 wurde der Name Elias in Deutschland als Vorname gebräuchlich.

Platz 3: Finn. „Der Finne“ ist seit Jahren konstant in den Babynamen-Hitlisten. Der skandinavische Liebling ist vom altnordischen Namen „Finnr“ abgeleitet und bedeutet „blond“, „weiß“, „hell“.

Platz 2: Noah. „Der Tröstende“, „der Ruhe schaffende“. Der hebräische Name gilt nach dem Buch Genesis als zehnter Urvater Adams.

Platz 1: Matteo. „Das Geschenk Gottes“, zählt erst seit ein paar Jahren zu den beliebtesten Vornamen für deutsche Neugeborene. Der männliche Vorname mit hebräischer Herkunft wird seit ca. 1990 in unserem Land immer häufiger vergeben.  | Text: Stefanie Steinbach

FAZIT:

Liebe Damen und Herren, es ist wie immer: Geschmackssache. An den Namentrends können wir erkennen, wie sich unsere Gesellschaft verändert, wie aufgeschlossen sie ist oder an welchen Werten sie sich orientiert. So waren z.B. Ilse, Hildegard, Hans und Karl 1920 der volle Erfolg. Wir sind gespannt, welche Namen am Ende des Jahres 2022 auf dem Treppchen stehen und welchen wir zum Abschied winken dürfen. Und nun müssen wir los - der kleine Adolf wird langsam ungeduldig.