TRENDYone AzubiKolumne mit Giulia: Die Generation Smombie

The Trainee Gaze – Meinung der Azubis gefragt!

Auch in dieser Ausgabe darf unsere unverblümte Azubi-Kolumne nicht fehlen. Diesmal geht es um einen Weggefährten, der im Alltag kaum mehr wegzudenken ist. Er begleitet uns in die Arbeit, ins Bett und manch einen auch auf die Toilette. Dass uns dieser Genosse viel Zeit und Energie raubt, nehmen wir an dieser Stelle tagtäglich in Kauf – und merken es obendrein nicht einmal. Können Sie erraten, um wen es hier geht?

Am 9. Januar 2007 stellte Steve Jobs das erste iPhone auf der Macworld Conference vor, woraufhin er beim Publikum sichtlich beeindruckte Reaktionen auslöste. An diesem Tag präsentierte Apples damaliger CEO nicht nur das heute meistverkaufte Produkt überhaupt, er erschuf gleichzeitig ein kleines Ungeheuer: den Smombie. Wer sich heutzutage in einer Straßenbahn, im Zug oder auf einem Spielplatz aufhält, ist umgeben von den „Zombies“ mit dem ständigen Blick auf das Smartphone. Während wir uns früher vehement vom „Internetbutton“ unseres Tastenhandys ferngehalten haben, um immense Kosten zu umgehen, begeben wir uns heute im Minutentakt in die unendlichen Weiten des World Wide Webs. Ein FaceTime-Anruf hier, eine neue Instagram-Story dort und zwischendrin werden WhatsApp-Nachrichten an die Liebsten verschickt. Doch wie würde ein Leben OHNE unseren treuen Begleiter aussehen?

Zu behaupten, dass das Mobiltelefon „überlebenswichtig“ ist, wäre ohne Zweifel übertrieben. Vielmehr geht es dabei um den Austausch mit unseren Mitmenschen, die tatsächlich von großer Bedeutung für unser aller Leben sind. Besonders in Corona-Zeiten bleiben persönliche Treffen auf der Strecke und werden von den Möglichkeiten der Sozialen Medien abgelöst. Nicht unbegründet wäre das Phänomen „FOMO“ (Fear Of Missing Out) mit Sicherheit eine Begleiterscheinung, die mit dem Verzicht einhergehen würde. Aber gewiss, ein Smartphone bei sich zu haben, erleichtert das Leben ungemein. Termine werden fix in den Kalender getippt und wichtige Notizen in Apps vermerkt, ganz zu schweigen von der Kamera und dem stets verlässlichen Wecker. Leicht wäre diese Entscheidung also nicht gerade. Wer sein Smartphone aber nicht fortschaffen will, könnte aber dennoch über ein „Digital Detox“ nachdenken. Sei es für einen Lern-Nachmittag, ein Wochenende oder sogar einen Urlaub lang – Hauptsache unser treuer Begleiter wird weggelegt. Spätestens wenn uns kleine „Enzugserscheinungen“ ereilen und wir Opfer des Phantom-Vibrations-Syndroms werden, sollte uns klar werden: Unser Verhältnis zu diesem quadratischen Wundergerät könnte gesünder sein.

Giulia Hoffmann, Duale Studentin der Wirtschaftspsychologie, 4. Semester