Anstieg der Verbraucherpreise in der Türkei verlangsamt sich im Juli weiter
In der Türkei hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise nach offiziellen Daten weiter verlangsamt. Die Inflationsrate betrug im Juli im Vorjahresvergleich 33,5 Prozent, wie das türkische Statistikinstitut Tüik am Montag mitteilte. Im Juni waren es im Jahresvergleich demnach noch 35 Prozent gewesen. Besonders in den Bereichen Bildung (75,5 Prozent), Wohnen (62 Prozent) und Gesundheit (37,4 Prozent) kletterten die Preise im Juli überdurchschnittlich stark. Gegenüber Juni stieg die Teuerung insgesamt um zwei Prozent an.
Unabhängige Ökonomen zweifeln an den offiziellen Daten. Die Forschungsgruppe Enag geht davon aus, dass die Inflationsrate im Juli bei 65,1 Prozent lag.
Die offizielle Inflationsrate liegt seit rund fünf Jahren jeden Monat im zweistelligen Prozentbereich. Ende 2022 hatte sie nach offiziellen Angaben mit 85 Prozent ihren Höhepunkt erreicht. Die türkische Notenbank begann im Kampf gegen die Inflation erst im vergangenen Jahr mit Zinssteigerungen. Zuvor hatte Staatschef Recep Tayyip Erdogan eine striktere Geldpolitik trotz enormer Inflationsraten und entgegen der gängigen Lehrmeinung lange abgelehnt.
© 2025 AFP