US-Behörde klagt gegen Übernahme von Videospiel-Riese Activison durch Microsoft
Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC hat am Donnerstag Klage gegen die Übernahme des Videospiel-Herstellers Activision Blizzard durch den Technologie-Riesen Microsoft eingereicht. Die FTC versuche, "Microsoft davon abzuhalten, Kontrolle über einen führenden unabhängigen Spieleproduzenten zu erlangen", erklärte FTC-Wettbewerbsdirektorin Holly Vedova. Activision zeichnet unter anderem für bekannte Spiele wie "Call of Duty", "World of Warcraft" und "Candy Crush" verantwortlich.
Microsoft will Activision für 69 Milliarden Dollar (65 Milliarden Euro) kaufen. Die FTC befürchtet laut Vedova, dass Microsoft die Übernahme dazu nutzen könnte, den Wettbewerb in "mehreren dynamischen und schnell wachsenden Spielemärkten zu schädigen". Die Klage ist die bisher größte Intervention der US-Regierung bei der Konsolidierung der Technologie-Industrie und lässt erhebliche Zweifel am Zustandekommen der Übernahme aufkommen.
Die EU-Kommission hatte bereits im November angekündigt, die Übernahme eingehend kartellrechtlich prüfen zu wollen.
Microsoft hatte die Übernahme im Januar angekündigt. Durch den Kauf würde das weltweit drittgrößte Videospiel-Unternehmen entstehen. Die FTC erklärte, Microsoft habe in der Vergangenheit kleinere Videospiel-Firmen aufgekauft und in der Folge Rivalen wie Nintendo oder Sony den Zugang zu deren Produkten versperrt.
Microsoft hatte zuletzt versucht, die Bedenken auszuräumen. So soll dem Konzern zufolge das Spiel "Call of Duty" künftig auf den Konkurrenz-Konsolen Nintendo Switch und wie bisher auf der Playstation von Sony spielbar sein.
© 2022 AFP