Trump: Microsoft unter potenziellen Käufern von Tiktok

Der Software-Konzern Microsoft ist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump eines der Unternehmen, das für eine Übernahme der Videoplattform Tiktok infrage kommt. "Ich würde sagen, ja", antwortete Trump am Montagabend (Ortszeit) auf die entsprechende Frage eines Journalisten. Die Namen weiterer Unternehmen wollte er nicht nennen.

"Das Interesse an Tiktok ist groß, es gibt ein großes Interesse an Tiktok", sagte der Präsident weiter. Es sei gut, wenn sich die Interessenten mit Angeboten gegenseitig überböten, "weil man dabei das bestmögliche Geschäft machen kann", fügte er hinzu.

Vor gut einer Woche war in den USA ein Gesetz in Kraft getreten, dass dem chinesischen Mutterkonzern von Tiktok, Bytedance, den Verkauf der Plattform vorschreibt. Ein andernfalls drohendes Verbot der App in den USA setzte Trump jedoch für 75 Tage aus. In dieser Zeit soll gemeinsam mit der Regierung in Peking eine Lösung gefunden werden. Hintergrund des Tiktok-Banns sind Vorwürfe der US-Behörden, Bytedance missbrauche Tiktok im Dienste Pekings zum Ausspionieren der Nutzer.

Trump hatte vorgeschlagen, dass Bytedance 50 Prozent der Tiktok-Anteile an die USA abtritt. Washington könnte diese dann in den Privatsektor weitervermitteln. Der US-Radiosender NPR berichtete zuletzt, es werde derzeit versucht, Investorengruppe um den Cloud-Anbieter Oracle zu bilden, um die Kontrolle über den Algorithmus und die Daten der Plattform zu übernehmen, während Bytedance als Minderheitsaktionär erhalten bleibt.

Im August 2020, als Donald Trump in seiner ersten Amtszeit versucht hatte, Tiktok aus den USA zu verbannen, hatte Microsoft gemeinsam mit dem Supermarktkonzern Walmart ein Angebot vorgelegt, das Bytedance jedoch ablehnte. Oracle verkündete später eine Vereinbarung über eine Minderheitsbeteiligung von 12,5 Prozent an Tiktok, die jedoch nie zustande kam.