WHO plant weltweite Gesundheitszertifikate nach Vorbild von Covid-Pass der EU

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will ein weltweites System für Gesundheitszertifikate nach dem Vorbild des digitalen Covid-Passes der EU einführen. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus und die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides unterschrieben am Montag in Genf ein Abkommen zu der "historischen Initiative zur Stärkung der weltweiten Gesundheitssicherheit."

Tedros zufolge soll ein globales Netzwerk digitaler Gesundheitszertifikate geschaffen werden. Dafür soll das Covid-Zertifikat der EU zunächst in ein "globales öffentliches Gut" verwandelt werden. Die WHO und die EU teilten mit, das neue System solle Menschen vor Gesundheitsgefahren wie möglichen künftigen Pandemien schützen und weltweite Mobilität erleichtern. Datenschutz und Privatsphäre stünden ebenfalls im Fokus, betonte Tedros.

"Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig digitale Lösungen sind, um den Zugang zu Gesundheitsdiensten zu erleichtern"", sagte der WHO-Generaldirektor. Das Netzwerk werde dabei helfen, Gesundheitssysteme zu stärken und "unsere Mitgliedstaaten bei der Vorbereitung auf die nächste Epidemie oder Pandemie zu unterstützen".

Zudem könne das Netzwerk eine zentrale Rolle in humanitären Notlagen spielen, indem es Menschen Zugang zu ihren Gesundheitsdaten gewähre, auch wenn sie "Grenzen wegen eines Konflikts, der Klimakrise oder anderer Notfälle überqueren".

Die Mitgliedstaaten der EU hatten sich mit dem Covid-Pass auf eine gemeinsame Regelung verständigt, damit Zertifikate EU-weit anerkannt werden können. Der digitale Pass ermöglichte es den Nutzern, nicht nur ihren Impfstatus, sondern auch ihre Genesung von Covid-19 oder einen negativen Test in allen beteiligten Ländern nachzuweisen.