Wie Sie als Paar Weihnachten feiern können

Zusammen oder getrennt?

Sie erwarten nun einen Eiertanz wer bei wem und wann und wie lange und warum und an Weihnachten und überhaupt? Dann lehnen Sie sich zurück – hier kommt er: Vor allem als frisch gebackenes Paar kann das „zu mir oder zu Dir“ in Bezug auf die nahenden Weihnachtsfeiertage eine völlig neue Bedeutung bekommen. Soll heißen: Es gibt noch keine gemeinsamen Rituale, keine gemeinsamen Stunden unter dem Weihnachtsbaum. Die Feiertage sind sozusagen ein unbeschriebenes Blatt und manch schwärmende Seele wird mit diesem fulminanten Spielraum an Möglichkeiten schlichtweg überfordert. Soll er mit zu meinen Eltern? Darf ich Weihnachten einfach mit jemanden anderes feiern als mit meiner Familie? Verletze ich womöglich Gefühle mit meiner Entscheidung? 

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Wir können mit großer Wahrscheinlichkeit sagen: Vielleicht. Wie Sie also elegante Lösungen finden, die Weihnachtsfeiertage harmonisch und glücklich genießen zu können, erfahren Sie, ohne das Tanzbein schwingen zu müssen. Ho ho ho!

Ist Ihre Beziehung gefestigt und haben Sie schon einige Feste und Feierlichkeiten zusammen erlebt und gefeiert, so haben sich mittlerweile mit Sicherheit gemeinsame Routinen und Traditionen entwickelt. Was ist aber, wenn Sie noch nicht lange zusammen sind? Was ist, wenn Sie nun vor der Frage stehen: Wo und mit wem feiere ich Weihnachten? Und bin ich überhaupt willkommen in der Familie meines Partners? Und was ist, wenn die jeweiligen Familien hunderte Kilometer entfernt leben? Wer bekommt da den Heilig-Abend-Joker? Mit wem Sie am Heiligen Abend unter dem Tannenbaum sitzen, kann sich plötzlich zur Streitfrage entwickeln. Denn nicht alle Eltern sind so gastfreundlich wie die Stalleigentümer in der Weihnachtsgeschichte. Nicht jeder beherbergt gern „Fremde“ während des heiligen, familieninternen Weihnachtsfestes in seinem Haus.

Die Ausgangslage

Früher war mehr Lametta – und gefühlt alles noch ganz einfach: Als Kinder feiern wir mit unseren Eltern und unseren Geschwistern das Weihnachtsfest. Doch je älter wir werden, desto komplizierter können sich unsere Familienverhältnisse entwickeln. Der neue Partner kann nun genauso wichtig sein wie die eigene Familie. Sind Geschwister mit im Spiel, müssen diese sich ebenfalls mit ihren Partnern absprechen, die jeweils auch eine eigene Familie haben. Bis alle versammelt unter dem Weihnachtsbaum stehen, kann dies schon ein, zwei graue Haare gekostet haben. Weihnachten hat in manchen Familien einen dermaßen hohen Wert, dass diese sich schwer damit tun aus alteingesessenen Traditionen auszubrechen. Personen, die nicht zum engsten Kreis dazugehören, werden als Eindringlinge in die vertraute Familienatmosphäre empfunden. Wie gastfreundlich Familien an Heiligabend sind, hängt ebenfalls vom kulturellen Hintergrund ab. In manchen Ländern ist es durchaus üblich, gerade an Weihnachten die Türen für Bekannte und Freunde zu öffnen, während wir Deutschen oftmals auf das Einhalten eines engeren Kreises Wert legen. 

Was ist der beste Kompromiss?

Auch wenn wir gern optimistisch sind: So etwas gibt es nicht. Es gibt für jede, individuelle Familiensituation einen individuellen Kompromiss. Stellen Sie sich bei all den Irrungen und Wirrungen der Familienverhältnisse eine Frage: Mit wem möchten Sie gern Weihnachten verbringen? Bauen Sie Ihre Planungen wohlwollend auf Ihrer persönlichen Ausgangslage auf. 

Mögliche Lösungsansätze

Ihr Kopf ist leer und Sie fühlen sich von den familiären Anwesenheitsansprüchen zum Weihnachtsfest überfordert? Atmen Sie ruhig, hier kommen ein paar Lösungswege:

1.  Mit dem Partner und der eigenen Familie feiern. Egal, ob frisch verliebt oder schon ewig ein Paar. Schließlich ist es das Fest der Liebe. Und da Sie auch Ihre Familie lieben, laden Sie Ihren Freund zu Ihrem Familienweihnachtsfest ein. Der Heilige Abend und der erste Feiertag – sprich: die weihnachtlichen Kernfeiertage - können somit bei Ihrer Familie, der zweite Weihnachtsfeiertag und der Tag darauf wiederum bei seiner verbracht werden. 

2. Weihnachten bei der Familie des Partners feiern. Ihr Partner möchte partout nicht auf den Heiligen Abend bei seiner Familie verzichten? Dann muss das folglich ein bezauberndes Fest sein, welches diese Familie veranstaltet. Sind Sie bereit auf Weihnachten bei Ihren Liebsten zu verzichten und vielleicht erst am zweiten Feiertag das eigene Familienweihnachten einzuläuten?  

3. Weihnachten allein als Paar verbringen. Auch dies ist eine Möglichkeit. Auch wenn diese nicht allzu häufig in Anbetracht gezogen wird. Jedoch gibt es Familien, die strickt auf das Einhalten der Weihnachtsrituale und Zeiten wert legen und somit keinen Spielraum für veränderte Familienverhältnisse lassen, sodass es eine Wohltat sein kann, dem allen für ein Weihnachtsfest zu entfliehen. Darauf aufbauend können für kommende Feiertage und Feste neue Abläufe erschaffen werden. Denn das gemeinsame Weihnachtsfest wird höchstwahrscheinlich ein Anliegen von beiden Familien sein.

Tipps

„Seien Sie auch der Andere.“ Dieser weise Spruch gilt für beide Partner, sowie auch für die jeweiligen Familien. Versuchen Sie mit Ihren weihnachtlichen Vorstellungen gegenseitig aufeinander zuzukommen. Zeigen Sie Verständnis und Großmut. Seien Sie offen für Veränderungen – denn diese können einem Fest eine viel größere Bedeutung verleihen und es wahrhaftiger machen als alle anderen Weihnachtsfeste zuvor. 

FAZIT: 

Ändert sich die familiäre Zusammenstellung, so fordern die Weihnachtsfeiertage häufig organisatorische Höchstleistungen. Mit Wohlwollen und ehrlichen Absprachen können Sie jedoch trotzdem ein gelungenes Weihnachtsfest verbringen. Finden Sie Ihren ganz persönlichen Kompromiss und beziehen Sie alle mit ein. Sind die Familienmitglieder offen für Neues, so können neue Weihnachtstraditionen- und rituale entstehen, die sogar noch viel mehr Zauber in sich tragen. Fröhliche Weihnachten - ganz ohne Eiertanz. |Text: Stefanie Steinbach