Wintergetränke selber machen: 5 Varianten – schnell und einfach zubereitet

Weihnachtszeit ist Glühweinzeit

Es duftet nach frisch gebackenen Plätzchen, die Stadt erstrahlt im funkelnden Lichterglanz: Weihnachten rückt immer näher. Ob Backen oder den Tannenbaum vor dem warmen Kamin schmücken – die Adventszeit ist für die meisten die schönste und gemütlichste Zeit im Jahr! Genauso wie diese Traditionen gehört auch der Glühwein zur Adventszeit dazu! Nach einem Spaziergang draußen an der kalten, frischen Luft sehnen wir uns doch alle nach Wärme. Was gibt es dann also Besseres als eine heiße und aromatische Tasse Glühwein?

Das leckere Wintergetränk ist nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt ein absoluter Renner: Mit den richtigen Zutaten gelingt es im Handumdrehen, den Glühwein auch in den eigenen vier Wänden zu genießen. 

Wir haben insgesamt fünf Rezepte genauer unter die Lupe genommen und die fertigen Heißgetränke in einem anschließenden Geschmackstest verkostet. Damit auch Sie sich die Vorweihnachtszeit versüßen können, verraten wir Ihnen tolle Rezeptideen und zeigen zudem hilfreiche Tipps und Anregungen zum selber zubereiten. Mit dem Glühbier und dem Glüh Gin haben wir auch zwei ganz besondere Alternativen zum klassischen Glühwein für Sie dabei. Ausprobieren lohnt sich!

Mittlerweile gibt es viele verschiedene Glühweinvariationen, auch Glühbier oder Glühgin gehören bereits zu den Klassikern des Winters. Das Heißgetränk ist auf eine sehr lange Tradition zurückzuführen: Selbst die alten Römer schätzten Wein und gaben diesem eine besondere Würze, im Mittelalter wurde er sogar als Medizin eingesetzt. Kein Wunder also, dass auch wir diesem Trend gerne folgen und Glühwein für uns mittlerweile nicht mehr wegzudenken ist. Jede Variante ist einzigartig, denn mit besonderen Aromen wie beispielsweise Nelken, Zimt, Vanilleschote oder Anis kann dem Winterwein ganz einfach ein individueller Geschmack verliehen werden.

Welcher Wein, welche Gewürze und welches Rezept? 

Glühwein versüßt uns die Wartezeit bis zum besinnlichen Weihnachtsfest, doch nur, wenn das Heißgetränk auch richtig zubereitet wird. Schon auf die Auswahl der Gewürze, des Rezeptes und vor allem des Weines kommt es an! Grundsätzlich kann jeder Wein verwendet werden: Traditionell greift man zum Rotwein, aber auch Weißwein wird geschätzt. In beiden Fällen sollte dringend auf Qualität gesetzt werden, denn für den Geschmack des Wintergetränks ist maßgeblich der Wein verantwortlich – deswegen lieber Finger weg vom billigen Tropfen! Nur wer in gute Qualität investiert, darf sich am Ende auch über ein Spitzenergebnis freuen. Als Grundlage eignen sich besonders halbtrockene bis trockene Weine mit einer fruchtigen und kräftigen Note. Für den klassischen Glühwein empfehlen wir Merlot oder Dornfelder: Beide Sorten harmonieren perfekt mit Gewürzen und verfügen über ein gutes Gleichgewicht von Süße und Trockenheit. Bei weißem Glühwein bewähren sich Silvaner und Riesling, aber auch Müller-Thurgau, Grüner Veltliner sowie Chardonnay verleihen dem Glühwein ein ganz besonderes Aroma. Welche Sorte Wein schlussendlich im Topf landet, hängt jedoch immer von den jeweiligen Vorlieben und natürlich vom persönlichen Geschmack ab. 

Was wäre ein Glühwein ohne seine Gewürze? Hier kommen besonders orientalische Gewürze zum Einsatz. Neben Zimtstangen und Sternanis lassen sich in den meisten Rezepten noch Kardamom sowie Gewürznelken finden. Beim Zubereiten von Glühwein gilt nicht die Redewendung „weniger ist mehr“! Ganz nach Belieben können nämlich noch Vanilleschoten, Ingwer, Muskatblüten, Wacholderbeeren sowie Piment zum Einsatz kommen, denn die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Wer es gerne schnell und einfach hat, braucht ein bereits fertiges Glühwein-Gewürz auch im Supermarkt nicht lange suchen: Inzwischen bieten viele Hersteller die richtige Mischung für den perfekten Glühwein an. 

Zitrusfrüchte gehören ebenso in das Heißgetränk wie der Wein und die Gewürze selbst. Wer möchte und es gerne ein wenig saurer bevorzugt, kann zusätzlich noch Orangen- oder Zitronenscheiben in das Wintergetränk legen: Das sieht dann nicht nur dekorativ aus, sondern die Zitrusfrüchte verleihen dem Glühwein noch mehr Frische. Ob Zitrone oder Orange – das kommt auch hier wieder einmal auf den persönlichen Geschmack an! Was wir jedoch sagen können: Die deutliche Säurespitze der Zitrone ist wesentlich dominanter als der weniger auffallende aromatisch-harmonische Geschmack der Orange. Während sich Zitronen nicht für jede Glühweinvariante eignen, passen Orangen auf alle Fälle, bedenken sollte man jedoch, dass nur Bio-Früchte im Einkaufswagen landen sollen. Auch sollte man stets zur frischen Frucht greifen, da getrocknete Schalen weniger geschmacksintensiv sind. 

Rezeptideen: Wintergenuss für Zuhause

Mit unseren folgenden fünf Rezepten liegen Sie definitiv richtig. Wir haben dabei alle Vorlieben berücksichtigt und mit dem Glühbier oder dem Glühgin zwei ganz besondere Highlights für Sie dabei! Mehr dazu sehen Sie im Video. Die Schritt-für-Schritt Anleitung finden sie in unserer aktuellen Dezember-Ausgabe.



Darf es ein bisschen herb sein?

Für alle Bierliebhaber ist Glühbier eine wirklich leckere Alternative zum klassischen Winterwein. Ursprünglich stammt das Heißgetränk, welches man hier in Deutschland mit dunklem Bier zubereitet, aus Belgien und wird dort „Glühkriek“ genannt. „Kriek“ steht in diesem Fall für „Sauerkirsche“, die als Saft auch ein fester Bestandteil eines jeden deutschen Glühbierrezeptes ist. Zwar gibt es viele unterschiedliche Variationen, die Grundlage ist jedoch immer ein dunkles Bier – niemals ein Pils oder gar helles Bier! Unser Tipp: Wir empfehlen Bockbier, da dieses ein noch malzigeres Aroma aufweist und sich somit perfekt für das herbe Glühbier eignet – und das sogar mit einer leichten süßen Unternote. 

Trendgetränk Glüh Gin: Let Christmas be… gin 

Gin statt Wein? Oh ja! Denn es muss nicht immer ein klassischer Glühwein sein. Ein frisches, fruchtiges Getränk, das definitiv auch von innen wärmt – das ist der beliebte Glüh Gin. Das Trendgetränk kommt sogar ohne Zucker oder andere Süßungsmittel aus und ist aus diesem Grund deutlich kalorienärmer als ein jeder Glühwein – somit können wir die Weihnachtszeit dann durchaus auch ein paar mehr Plätzchen oder Lebkuchen essen! Glüh Gin ist für all diejenigen genau das Richtige, die neben dem klassischen Winterwein gerne mal etwas Neues und auch weniger Klebriges probieren möchten. Neben der Rezeptidee, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen, gibt es noch unzählige weitere Varianten, wie dieses besondere Heißgetränk zubereitet werden kann. Statt mit Apfelsaft kann so zum Beispiel mit Johannisbeersaft oder rotem Traubensaft ein dunkler Glüh Gin hergestellt werden – die Gewürze bleiben gleich. 

Tipps und Tricks rund um den selbst zubereiteten Glühwein 

Heiß, aber bitte nicht zu heiß! Beim Zubereiten des Glühweins darf der Sud niemals kochen, da ansonsten der Alkohol verdampft und die Gewürze an Geschmack verlieren. Als Richtwert: Heißer als 78 Grad darf es definitiv nicht werden, die empfehlenswerte Temperatur liegt bei etwa 70 Grad. Um sicherzugehen, lohnt sich die Verwendung eines Küchenthermometers. Wem es zu umständlich ist, am Ende der Zubereitung noch ein Sieb zu benutzen, um Gewürzreste im Glühwein zu vermeiden, füllt Gewürznelken und Co. in einen Teebeutel. Das ist nicht nur eine große Erleichterung, sondern funktioniert auch wirklich super! Ein großer Vorteil am Glühwein selbst herstellen: Zucker kann ganz einfach weggelassen werden, denn alternativ eignen sich wunderbar Honig oder Agavendicksaft. Eine große und zudem erschwingliche Hilfe beim Herstellen des Winterweines ist ein Glühweinkocher. Dieser verfügt über einen integrierten Temperaturregler sowie über einen Hitzeschutz: Dadurch entfällt ein Küchenthermometer, da das Gerät beim Erreichen der Höchsttemperatur einfach abschaltet. Ein weiterer Vorteil: Das Heißgetränk wird im Glühweinkocher warmgehalten – in einem normalen Topf wäre das nicht so einfach umzusetzen. 

Good to know: Zimt und Sternanis 

Bei nahezu allen Glühweinrezepten kommen Zimt und Sternanis zum Einsatz. Beiden Gewürzen sagt man eine äußerst positive Wirkung auf den Körper nach, weshalb diese in Asien auch als Heilpflanzen betrachtet werden. So wirkt sich Sternanis beispielsweise positiv bei Verdauungsproblemen aus. Zimt wiederum hat einen desinfizierenden, krampflösenden sowie stimmungsaufhellenden Effekt. Außerdem soll er bei Kreislaufschwäche, innerer Kälte und Anspannung helfen. |Text: Jana Dahnke

Na dann, frohes Schaffen beim Glühwein zubereiten und Prost!