70. Allgäuer Festwoche "Kultur im Residenzhof"

Von der kleinen Nachtmusik bis zu Liesls großem Auftritt

Die „Kultur im Residenzhof“ (2. bis 6. August) wieder in der Woche vor der offiziellen Festwocheneröffnung (10. August) über die Freilichtbühne im Innenhof der Kemptener Residenz. Anders als sonst wird die Residenzhofserenade von einem Streichquartett gestaltet. Und zu ihrem siebzigsten Jubiläum hat die Festwoche das Musical Liesl geschenkt bekommen.

Mit seinen jeweiligen Gastkapellen hat sich der Musikverein Sankt Mang ein Stammpublikum erspielt, das konzertante Blasmusik schätzt. Auf der diesjährigen Festwoche treten die Sankt Manger zusammen mit dem Musikverein Baltringen auf. Dessen Repertoire reicht von Unterhaltungs- und Marschmusik bis zu symphonischer Blasmusik.

Residenzhofserenade mit Streichquartett

In diesem Jahr tritt zum Jubiläum ein Streichquartett auf. Serenade mit Werken von Mozart bis Piazzolla und von Haydn bis Karl Jenkins gestalten sie die Serenade. Der Piazzollo-Tango und das Schostakowitsch-Quartett sind im Jahr 1949 entstanden, also wie die Festwoche 70 Jahre alt.
Der aus Bad Hindelang stammende Geiger Thomas Probst, Stellvertretender Konzertmeister der Zweiten Violine in der Mecklenburgischen Staatskapelle und die Kemptenerin Ursula Fingerle, die regelmäßig an die Bayerische Staatsoper und zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks eingeladen werden zusammen musizieren. Daniel Schwartz hat an der Eröffnung der Elbphilharmonie in Hamburg mitgewirkt. Er ist derzeit Stellvertretender Solobratscher an der Deutschen Oper Berlin. Die junge Cellistin Clara Berger erfüllt, nach einer Zwischenstation in London, einen Gastvertrag am Staatstheater Braunschweig.

Kempten meets Europa – von der Grünen Insel nach Bella Italia“

Die musikalische Europareise ist Kemptens Partnerstädten Sligo in Irland, Quibéron in Frankreich, Sopron in Ungarn und Trient in Italien gewidmet. Die bekannte Allgäuer Sängerin Gertrud Hiemer-Haslach, eine Band um den Pianisten Reinhold Ohmayer, sowie ein Gesangsensemble (Tatjana Göppel, Thaya Klüpfel, Bastian Vetter und Roland Wintergerst) präsentieren ein vielfältiges Programm mit irischen Balladen, keltischen, französischen, ungarischen und italienischen Songs. Die „Stepptanzwerkstatt Kempten“, einer Irish-Dance-Formation, die bereits bei internationalen Wettbewerben erfolgreich war, ist auch dabei. Außerdem bereichern die gebürtige Kemptenerin Katharina Jäkle-Buckenlei (Flöte/Klavier) und der in Füssen lebende Geiger John Arthur Westerdoll mit virtuosen ungarischen und irischen Instrumentalsoli das Programm. Neben Sängern, Tänzern und Musikern aus der Region wirkt wie im vergangenen Jahr der gebürtige Südtiroler Musical-Darsteller Hannes Staffler mit. Er feierte im Musical „Rebecca“ große Erfolge wie auch mit dem Queen-Musical „We Will Rock You“. Dem Allgäuer Publikum ist er als Athos in „Drei Musketiere“ auf der Freilichtbühne Altusried bekannt.

Liesl – das Musical. Eine Geschichte zum 70. Jubiläum der Allgäuer Festwoche

Ein eigenes Musical, das ist quasi das ultimative Geburtstagsständchen. Die Allgäuer Festwoche im Jahr 2019: Alle feiern. Nur die alte Liesl freut sich nicht. „Ach was! Humbug, diese ganze Sauferei.“ Verbittert schimpft die alte Dame auf die Jugend, die auf der Festwoche fröhlich feiert. Das Musical Liesl, zum Jubiläum geschrieben von Jeanine und Jairo Bravo, führt die Zuschauer zu den Anfängen der Allgäuer Festwoche. Geister der Vergangenheit führen Liesl auf eine Reise zur Festwoche ihrer Jugend. Damals hat sie genauso fröhlich bedient und gefeiert wie die Heutigen. Der ehemalige Oberbürgermeister Dr. Georg Volkhardt, der Trachten- und Heimatverein „Die Unterillertaler“, die Basilika Sankt Lorenz, sie alle spielen ihre Rolle. Das Musical erzählt, wie das tanzende Paar auf das Festwochenplakat gekommen und dort auch geblieben ist, was die Allgäuer Tracht mit der Festwoche zu tun hat und warum Fest- und Weinzelt einfach dazu gehören. Wiederhören macht Freude. Die rund 30 Darsteller entführen die Besucher in die Musikwelt