Ab 1. Februar neue Preisstruktur im öffentlichen Busverkehr

Ein Meilenstein im Allgäu

Tarifharmonisierung in Kempten und im Landkreis Oberallgäu kommt in Wabenform Kempten. Ab 1. Februar 2023 gilt in den mona Gebieten Kempten und Landkreis Oberallgäu eine neue Tarifstruktur. Die Preise werden künftig einheitlich nach durchfahrenen Waben berechnet. Die lang ersehnte einfache Tarifbestimmung für einen Großteil des Allgäus kommt – ein großer Meilenstein für die vor neun Jahren gegründete Mobilitätsgesellschaft für den Nahverkehr im Allgäu (mona), die das Busfahren attraktiver machen möchte. Das Tarifgebiet für den neuen einheitlichen Tarif umfasst den kompletten Landkreis Oberallgäu, die kreisfreie Stadt Kempten sowie angrenzende Gebiete wie beispielsweise das Kleinwalsertal, Jungholz und Hittisau.

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Am 1. Februar 2023 wird der erarbeitete Einheitstarif für den Buslinienverkehr im Oberallgäu, Kempten und Kleinwalsertal eingeführt. Der Zugang zum ÖPNV wird vereinfacht.Bild: mona gmbh
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Neue Berechnung nach Waben

Ein bewährtes ÖPNV-Tarifmodell liegt der neuen Preisstruktur zugrunde: Der Fahrpreis wird nach durchfahrenen Tarifwaben berechnet. Die Wabe, in der die Fahrt startet, zählt als erste Wabe. Pro überfahrener Wabengrenze fällt eine weitere Wabe an. Der Preis wird addiert. Die neue T arif-Wabenstruktur sieht insgesamt acht Preisstufen (entspricht acht durchfahrene Waben) vor. Bei mehr als acht durchfahrenen Waben gilt der Preis der achten Preisstufe. Bei Linienangeboten, die über das Tarifgebiet der mona hinausreichen (z.B. Leutkirch, Isny) kommt der mona Anschlusstarif oder ein Sondertarif zur Anwendung. Die betroffenen Waben sind im Tarifwabenplan besonders gekennzeichnet.

Für die Städte Kempten, Immenstadt und Sonthofen gibt es je einen Citytarif (eigene Tarifwabe). Die Zuordnung der Haltestellen zu den Tarifwaben sowie die Haltestellen auf den Wabengrenzen ergeben sich für Fahrgäste aus dem neuen mona Tarifwabenplan und zugehöriger Haltestellenliste. Der Wabenplan und die Liste sind bei allen Verkehrsunternehmen der mona sowie online unter: https://www.mona-allgaeu.de/mein- ticket erhältlich. Dort beantwortet die mona auch häufig gestellte Fragen.

Ab 1. Februar gelingt die Fahrpreisberechnung einfach über die mona Fahrplanauskunft online. Fahrgäste geben die Start- und Zielhaltestelle ein und erhalten den Preis für die Tickets angezeigt.

Mit den Änderungen sollen insbesondere Fahrgästen mit Zeitkarten attraktivere Preise angeboten werden, im Übrigen ist der Zugang zum ÖPNV für Fahrgäste durch die Vereinheitlichung von Ticketsortiment und Tarifsystem vereinfacht.

Landrätin Indra Baier-Müller: „Der ÖPNV in unserer Region soll langfristig eine echte und starke Alternative gegenüber dem Individualverkehr darstellen und so nicht nur an Attraktivität für ein breiteres Publikum sondern auch Konkurrenzfähigkeit gewinnen. Die Überwindung des Tarifdschungels durch die Vereinheitlichung der Fahrgasttarife ist dafür eine wesentliche Stellschraube und ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zu einem gemeinsamen Verkehrsverbund mit dem Ostallgäu und Kaufbeuren.“

„Wir hoffen, dass durch die Tarifharmonisierung das Verkehrsgebiet der mona weiter zusammenwächst. Größter Profiteur des neuen Tarifs sind dabei unsere Premiumkunden, sprich unsere Abo-Inhaber. Durch die Zuzahlungen der öffentlichen Hand profitieren unsere Kunden von Preissenkungen im Zeitkartenbereich und zugleich bekommt man die Netzgültigkeit „on Top“. Die moderne Preisgestaltung macht den Tarif für Zeitkartennutzer im Vergleich zu den Einmalfahrenden noch attraktiver. Die meisten Tickets können ab Einführung elektronisch, also als Handyticket erworben werden.“ Haslach Martin, Geschäftsführung mona GmbH

1. Was sind die Vorteile des mona Tarifs?

Im gesamten Umsetzungsgebiet gibt es künftig ein vereinheitlichtes Ticketsortiment. Die Unterschiede bei den Ticketarten, welche zwischen nördlichem Oberallgäu mit Kempten und dem südlichen Oberallgäu bisher bestanden, werden damit aufgehoben.

2. Welche Tickets haben im Zuge der Tarifharmonisierung Netzgültigkeit?

Alle Zeitkarten, die länger als eine Woche gültig sind, haben Netzgültigkeit.

3. Was bedeutet Netzgültigkeit konkret?

Der Fahrgast kauft seine Zeitkarte wie üblich für die benötigte Strecke und bezahlt den dazugehörigen Preis. Wochentags kann das Ticket dann ab zehn Uhr und am Wochenende ganztags als Fahrschein im Buslinienverkehr im gesamten Netz des mona Tarifs genutzt werden. Dies gilt auch für das Gebiet des Kleinwalsertals im Rahmen einer gegenseitigen Anerkennung, sodass Inhaber des Kleinwalsertaler Bürgertickets auch die Netzgültigkeit im restlichen Netz entsprechend nutzen können.

Fast alle Buslinien im Landkreis sind hierin enthalten (nähere Infos zum Geltungsbereich
und zur Funktion unter www.mona-allgaeu.de

4. Welche Tickets haben die beschriebene Netzgültigkeit?

- AboCard/ AboCardPLus und AboCard Azubi (reguläre Jahresabonnements)
- JobCard und JobCard Azubi (Jahresabonnements mit Arbeitgeberzuschuss)
- Schüler-Tickets

- sowie alle Monats-Tickets und Wochen-Tickets

5. Wie wirkt sich der neue Tarif auf Jahresabonnements aus?

Durch Anpassung der Zuzahlungen der Aufgabenträger (Landkreis Oberallgäu und Stadt Kempten) werden Abonnements deutlich attraktiver.

Ausführliche Informationen erhalten Fahrgäste bei den Verkehrsunternehmen, im mona Kundencenter an der ZUM und im Internet unter www.mona-allgaeu.de.