Allgäuer Leichtathlet Tristian Schwanke führt Bestenliste an

"Die WM-Qualifikation wäre der Hammer“

Der Terminplan des Allgäuer Hammerwerfers Tristan Schwandke (TV Hindelang) weist derzeit die Team-Europameisterschaft in Polen am 9. August als letzten sportlichen Wettkampf 2019 aus. Die Qualifikation dafür hätte er als derzeit bester deutscher Hammerwerfer sicher.

Sollte der Leichtathlet anschließend Entspannung und Wellness geplant haben, muss er womöglich umorganisieren: Seine aktuelle Sieges- und persönliche Rekordserie bringt dem 27-Jährigen vermutlich einen weiteren Wettbewerb ein – die Leichtathletik-Weltmeisterschaft Schwandke in diesen Tagen zur Hälfte bei einem in Katar ab 27. September. Die WM-Norm erfüllte internationalen Spitzenleichtathletik-Meeting in der Schweiz. Drei Tage nach dem Sieg in St. Gallen mit 73,23 Meter gewann Schwandke in Luzern mit neuem persönlichen Rekord von 74,03 Meter. Für die WM-Qualifikation benötigt er noch einen Wurf auf 76 Meter. Die Gelegenheit dazu bietet sich am Sonntag, 21. Juli, bei der Bayerischen Hammerwurf-Meisterschaft in Regensburg.

„Im Moment läuft es sehr gut. Die Konstanz ist da – das ist sehr wichtig so kurz vor den entscheidenden Wettbewerben der Saison. Euphorie macht sich bei mir allerdings keine breit, ich denke von Wettkampf zu Wettkampf und habe aktuell nur einen Termin im Kopf: die Deutsche Meisterschaft in Berlin am 3. August. Mein großes Ziel ist der Titelgewinn. Alles was hinzu kommt, das ist Sahnehäubchen. Die WM-Qualifikation wäre aber schon der Hammer“, sagt Tristan Schwandke.

Die Chancen auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft stehen ein Jahr nach dem Gewinn der Silbermedaille in Nürnberg gut. Seit dem Saisonstart im Mai schwingt sich der Maschinenbauingenieur aus Bad Hindelang (Allgäu) mit einer derartigen Explosivität durch den 2,135 Meter Durchmesser großen Wurfkreis und schleudert die an einem Stahldraht befestigte Metallkugel mit derartiger Wucht ins Stadionrund, dass der Konkurrenz hören und sehen vergeht.

Auf dem Besten Weg zur Deutschen Meisterschaft

Alle seine nationalen Meetings hat Schwandke 2019 gewonnen. In Serie landete der 7,26 Kilogramm schwere Wurfhammer jenseits der 70-Meter-Marke – bei der Süddeutschen Meisterschaft Ende Juni in St. Wendel sogar alle sechs Versuche, was dem Bad Hindelanger Hammerwerfer zuvor noch nie gelungen war. „Ich bin absolut im Plan, der meine Bestform zur Deutschen Meisterschaft im August vorsieht. Darauf war meine Vorbereitung abgestimmt. Ich hoffe, dass es so weitergeht“, sagt Schwandke.

Die nationale Hammerwurf-Bestenliste führte Schwandke bereits vor dem Meeting in Luzern an, wo er jetzt mit der Siegesweite von 74,03 Meter nochmals nachlegte. Nur 13 Zentimeter fehlten ihm am Ende zum Bayerischen Rekord, den Alexander Schorrer (LG LAC Quelle Fürth/TSV 1860 München) mit einer Weite von 74,16 hält.

Wie nahe dran der 27-Jährige ein Jahr vor den Olympischen Sommerspielen in Tokio an der internationalen Konkurrenz ist, unterstrich er bereits beim internationalen Wettkampf in Fränkisch-Crumbach im Juni. Mit einer Weite von 73,68 Meter belegte er Rang sechs. Die ersten drei Plätze gingen seinerzeit an den Norweger Eivind Hendriksen (78,25), Sean Donelly (USA/76,13) und Javier Cienfuegos (Spanien/75,60).
Beim top besetzten Meeting in Luzern gelang Schwandke jetzt mit der persönlichen Bestweite von 74,03 Meter erstmals ein Sieg auf internationalem Parkett. Der Bad Hindelanger Hammerwerfer siegte deutlich vor dem Italiener Marco Lingua und dem Briten Chris Bennett, die beide den Hammer jeweils auf 72,16 Meter schleuderten.