Architekturwettbewerb zum Neubau des Wahl-Linderschen Seniorenzentrums in Günzburg

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Bild: Landratsamt Günzburg
Vor 46 Jahren wurde das Wahl-Lindersche Seniorenheim in Günzburg erbaut. Ein Altenheim, das nicht nur für die Stadt Günzburg, sondern für die gesamte Region eine wichtige Bedeutung hat. Das Gebäude ist mittlerweile aber in die Jahre gekommen, ein Neubau ist geplant - vor allem auch, um die aktuellen Anforderungen, die es im Bereich der Pflege gibt, erfüllen zu können. Dafür hat sich der Landkreis Günzburg bereits vor einiger Zeit ein Grundstück im Günzburger Stadtgebiet gesichert, das der Bezirk Schwaben nun für den Neubau zur Verfügung stellt. Wie das Wahl-Lindersche Seniorenzentrum künftig aussehen könnte, wurde mittels eines Architekturwettbewerbs ermittelt. 
„Wir wollen ein Zentrum schaffen, in dem verschiedenste Arten des Wohnens realisiert werden können“, sagt Landrat Dr. Hans Reichhart. Aktuell ist im Gebäude des Wahl-Linderschen Seniorenheims lediglich eine stationäre Pflege untergebracht. Künftig soll es auch ambulante Wohngruppen und eine Tagespflege geben. „Wir möchten alle Pflegeangebote abbilden und verschiedenste Möglichkeiten der Betreuung anbieten“, sagt Landrat Hans Reichhart.
Funktionalität und klare Strukturen sind dabei auch Max Mayer, Geschäftsführer der Seniorenheime des Landkreises Günzburg, wichtig. „Die Gesundheitsbranche befindet sich in einem gewaltigen Wandel, deshalb ist Flexibilität gefordert.“ Ursprünglich sei das Wahl-Lindersche Seniorenheim für „rüstige Senioren“ gebaut worden. Mittlerweile hätten sich die Anforderungen und die Pflegesituation allerdings geändert – für die Bewohnenden wie für die Beschäftigten sollte daher mit dem Neubau die bestmögliche Lösung gefunden werden. „Vor allem sollen sich die Bewohnerinnen und Bewohner zuhause fühlen“, betont Max Mayer.
Ziemlich viele Anforderungen also, die die Planer bei einem Neubau zu beachten hatten. Der Landkreis Günzburg hat daher einen sogenannten interdisziplinären Realisierungswettbewerb ins Leben gerufen. Das heißt: Es wurde für die Neubau-Pläne nicht nur nach einem Architekturbüro gesucht, sondern auch das weitere Planungsteam beispielsweise für Landschaftsarchitektur, Tragwerksplanung und die technische Ausrüstung.
In dem Zentrum sollen künftig 100 Plätze für stationäre Pflege, eine Tagespflege, ein ambulanter Pflegedienst, die Heim- und Zentralverwaltung sowie ambulant betreute Wohnungen und zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften unterkommen. Aufgrund von rechtlichen Vorschriften müssen zwei Baukörper verwirklicht werden, um die stationäre Pflege vom ambulant betreuten Wohnen zu trennen. Dies ist ebenfalls Voraussetzung für eine Förderung im Rahmen des Förderprogramms „PflegesoNahFöR“, für welche sich die Stiftung bewerben möchte.
Insgesamt wurden 13 Entwürfe eingereicht. Vor Kurzem fand im Auwaldsportzentrum in Gundremmingen das Preisgericht zum Architektenwettbewerb statt. Entscheidend waren neben der Funktionalität auch die gestalterische Qualität der Pläne sowie die Wirtschaftlichkeit sowohl bei der Errichtung als auch im späteren Betrieb, die ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit, die Qualität der Wohn- und Freizeitanlagen und das Energiekonzept.
Der erste Preis ging an das Büro Braunger Wörtz Architekten GmbH aus Blaustein, welches sich zusammen mit Landschaftsarchitekt Stefan Fromm, Dettenhausen, STATIX GmbH, Leipheim, Kienle Beratende Ingenieure GmbH, Ostrach und dem Ingenieurbüro Rolf Witschard GmbH, Ravensburg beworben hatte.
Im Anschluss an den Wettbewerb schließt sich nun ein Verhandlungsverfahren an.