Ärzte solidarisieren sich mit der Pflege

Ärzte übernehmen pflegerische Tätigkeiten während des Streiks

Von Ines Lehmann | Chefärzte, Oberärzte, Fachärzte, Assistenzärzte – nach dem letzten Clearinggespräch mit ver.di hat sich spontan eine Bewegung gebildet, die, von den Chefärzten des UKA initiiert, die Pflege während des 48-stündigen Streiks unterstützen will. Am kommenden Montag werden Pflegedirektorin Susanne Arnold Listen mit Namen übergeben, deren Träger sie auf den Stationen, die bestreikt werden sollen, einsetzen kann und die pflegerische Tätigkeiten übernehmen werden.

Wie berichtet, hatte ver.di das erneute Angebot des UKA-Gesamtvorstands zum gemeinsamen Schulterschluss in Richtung Politik für eine bessere Bezahlung von Krankenhausmitarbeitern abgelehnt. Statt der ursprünglich geplanten 207 Betten will die Gewerkschaft an zwei Tagen nun 170 Betten und – wenigstens – neun OPSäle bestreiken. Vor dem Hintergrund einer 2. Corona-Welle und rasch steigenden Covid-Patienten-Zahlen nennt der Vorstand des UKA dieses Verhalten verantwortungslos.
 
Dies sehen auch viele Ärzte des UKA so. Deshalb die Solidarisierungsaktion. „Wir stehen zusammen“, heißt es aus dem Chefarzt-Gremium. „Ich freue mich sehr über diese Bewegung und danke all unseren Mitarbeitern, die unsere Patienten versorgen“, sagt Prof. Dr. Michael Beyer, Vorstandsvorsitzender des UKA.

Das Universitätsklinikum Augsburg

Forschungsschwerpunkte der Universitätsmedizin sind Environmental Health Sciences (Umwelt und Gesundheit) und Medical Information Sciences (Medizinische Informatik) mit einer Verbindung zu den klinischen Profilzentren Tumormedizin, Gefäßmedizin und Allergologie. Im Endausbau werden in Augsburg jährlich 1.500 Medizinstudierende ausgebildet und 100 Professoren lehren. Der Bachelor-Studiengang Medizinische Informatik ist bereits im Wintersemester 2018/19 mit 44 Studierenden gestartet. Neben dem neuen
Auftrag für Forschung und Lehre wird das UKA auch weiterhin seinem Anspruch auf die beste medizinische Versorgung der Bevölkerung gerecht werden. Mit den tagesklinischen Plätzen stehen am UKA 1.740 Betten zur Verfügung. 24 Kliniken, drei Institute und 18 Zentren stellen Diagnose und Therapie in nahezu allen medizinischen Fachdisziplinen sicher. Ein Kooperationsvertrag zwischen der Universität und den Bezirkskliniken Schwaben garantiert Forschung, Lehre und Krankenversorgung auch für die Fachrichtungen Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Psychosomatische Medizin. Am UKA werden jährlich rund 250.000 ambulante und stationäre Patienten versorgt. Mit zirka 80.000 Patienten pro Jahr ist die Notaufnahme des UKA die zweitgrößte Notaufnahme der
Bundesrepublik. Jedes Jahr erblicken hier mehr als 2.450 Kinder das Licht der Welt. Mit 560 Ausbildungsplätzen ist die an das UKA angeschlossene Akademie für Gesundheitsberufe einer der größten Ausbildungsträger der Region.