Ausgezeichnete GenussMacher!
Preisverleihung fand zum dritten Mal statt
Im Rahmen einer festlichen Preisverleihung im Meckatzer Bräustüble wurden am Samstagabend vor rund 60 geladenen Gästen die Allgäuer GenussMacher 2021 in den Kategorien Produkt, Initiative und Persönlichkeit ausgezeichnet. Erstmals wurde auch der Publikumspreis „GenussOrt“ vergeben. Über einen Meckatzer Löwen und jeweils 5.000 Euro Preisgeld freuen sich Julia Baiz Ledermanufaktur aus Kempten (Produkt), Mir Allgäuer – Urlaub auf dem Bauernhof e.V. (Initiative) und Robert Johann, Betriebsleiter der Alpsee Bergwelt in Immenstadt (Persönlichkeit). Der Publikumspreis ging an den Gasthof Hirsch aus Vorderburg. Die von der Meckatzer Löwenbräu gegründete Initiative fand in diesem Jahr bereits zum dritten Mal statt. Um den Titel beworben hatten sich rund 150 Genussmacherinnen und Genussmacher aus dem Allgäu. „Ich bin beeindruckt, wie viele tolle Menschen sich im Allgäu mit dem Thema Genuss in all seinen Facetten beschäftigen und fantastische Arbeit leisten“, so Landrätin Indra Baier-Müller, die erstmalig als Jurymitglied die Initiative begleitet hatte.
Um die Idee hinter den Allgäuer GenussMachern gerade bei den Einheimischen noch stärker zu verwurzeln, rief Michael Weiß in diesem Jahr den Publikumspreis „GenussOrte“ ins Leben. Rund 40 Dorf- und Hofläden, Sennereien, Tante Emma-Läden und besondere Projekte stellten sich Anfang September einem Online-Voting und genau 9955 Allgäuerinnen und Allgäuer gaben innerhalb von vier Wochen ihrem Favoriten eine Stimme. Fabian Abel, Geschäftsführer des Gasthof Hirsch in Vorderburg, durfte dann auch den ersten Löwen des Abends in Empfang nehmen. „Das ist gerade unbeschreiblich – das ganze Dorf hat den zum Abriss freigegeben Gasthof zu neuem Leben erweckt, über 120.000 ehrenamtliche Stunden in die Renovierung gesteckt. Heute ist der Gasthof mit angeschlossenem Dorfladen und dem Gemeindesaal wieder ein lebendiger Mittelpunkt für die Vorderburger. Dafür als GenussOrt 2021 ausgezeichnet zu werden, ist für alle eine tolle Anerkennung.“
Die mit Spannung erwartete Auszeichnung in der Kategorie „Persönlichkeit“ brachte eine Überraschung mit sich. Die Jury entschied sich nicht für Georg Baldauf von der gleichnamigen Käserei aus Goßholz bei Lindenberg oder
Unternehmer Hannes Feneberg aus Kempten, sondern für den 41-jährigen Robert Johann, Betriebsleiter der Alpsee Bergwelt. „Das ist keine Entscheidung gegen die beiden anderen, die seit Jahrzehnten für das Allgäu prägend waren und sind, sondern eine Entscheidung für einen jungen Menschen, der noch ganz am Anfang seines Weges steht und diesen mutig und konsequent auch verfolgt.“ So richtete der Manager für nachhaltige Ernährung das Speisenangebot der Alpsee Bergwelt in Immenstadt konsequent an Regionalität und Nachhaltigkeit aus. „Robert Johann mit der Auszeichnung mehr Aufmerksamkeit zu geben, inspiriert im besten Falle andere, seinem Beispiel zu folgen und auch mutig den eigenen Weg zu gehen“, begründete die Jury die Entscheidung.
Den eigenen Weg geht auch Julia Baiz mit ihrer Ledermanufaktur, Gewinnerin der Kategorie Produkt. Das sei nicht immer ganz einfach gewesen, gestand die Allgäuerin im Interview mit Moderatorin Ilona Leicht. In ihrem Atelier in Kempten fertigt sie Taschen und Lederaccessoires für Menschen, die anspruchsvolles Design, bodenständige Handwerkskunst und nachhaltige Erzeugnisse schätzen. Für die Herstellung verwendet Julia Baiz ausschließlich Häute, die aus dem Allgäu kommen und pflanzlich gegerbt sind. „Der Löwe bekommt in meinem Atelier einen Ehrenplatz, ich bin überwältigt.“
Kurz nach Mitternacht klang die Preisverleihung „Allgäuer GenussMacher 2021“ bei Baldauf-Käse, dem ein oder anderen Meckatzer Bier und guten Gesprächen langsam aus. Im Frühjahr 2022 wird die vierte Runde eingeläutet und das Bewerbungsformular auf www.allgäuer-genussmacher.de freigeschaltet.