Debatte um Rassismus: Uncle Ben's ändert Logo

Bekannte Reis-Marke zieht nach Kritik Konsequenzen

Angesichts der anhaltenden Anti-Rassismus-Proteste (nicht nur) in den USA nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd will die bekannte Reismarke Uncle Ben‘s jetzt ihr Logo ändern, das einen Afroamerikaner zeigt – die 130 Jahre alte Frühstücksmarke Aunt Jemima geht sogar noch einen Schritt weiter.

Ganze Generationen sind mit „Uncle Ben" aufgewachsen, dem sympathischen weißhaarigen Afroamerikaner, der einen von der Reispackung anlächelt. Er trägt einen weißen Kragen, so wie ihn eben früher Bedienstete in den USA anhatten. Die Werbefigur war das Erkennungszeichen der Marke und hat dem US-Konzern viel Geld eingebracht.

Konzern möchte Beitrag leisten

„Uncle" und „Aunt", also Onkel und Tante, so nannte man Dunkelhäutige früher in den Südstaaten – dadurch sollte ihnen die bürgerliche Zuschreibung von „Mr“ beziehungsweise „Mrs“ verwehrt werden. Doch bald wird dies Geschichte sein: Das Unternehmen erkennt nun an, dass man rassistische Stereotypen bedient habe. Dies wurde bereits in der Vergangenheit und aufgrund der aktuellen Umstände nun erneut von vielen Seiten kritisiert.

Damit will der Lebensmittelriese Mars, zu dem Uncle Ben‘s gehört, seinen Beitrag zum Ende von „rassistischen Vorurteilen und Ungerechtigkeiten“ leisten. Deswegen sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, das Markenlogo „weiterzuentwickeln“. Allerdings stehe noch nicht genau fest, wie die Änderungen im Detail aussehen und wann sie umgesetzt werden.

Weitere Marke trennt sich direkt von ihrem Logo

Die Frühstücksmarke Aunt Jemima, deren Logo eine eine lachende dunkelhäutige Frau als freundliche Bedienstete zeigt, wird ab Jahresende sogar ganz abgeschafft. Auch soll die Marke, die unter anderem Ahornsirup und Backmischungen für Pfannkuchen herstellt, umbenannt werden.

In den USA demonstrieren seit mehreren Wochen zahlreiche Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt – Auslöser ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd, der Ende Mai in Minneapolis bei einem brutalen Polizeieinsatz verstarb. Der Fall hat nicht nur in den USA, sondern auch weltweit zu einer Protestwelle mit zahlreichen Demonstrationen geführt.

As a global brand, we know we have a responsibility to help put an end to racial injustices. One way we can do this is...

Gepostet von Uncle Ben's U.S.A. am Mittwoch, 17. Juni 2020

Mohrenkopf und Negerkuss sind längst Geschichte

Einen solchen Imageschaden wollen auch deutsche Firmen wie etwa der Bahlsen-Konzern wegen seiner Schokokeks-Sorte „Afrika" vermeiden: Sie arbeiten bereits nach Kritik an einer Umbenennung, während etwa der „Sarotti-Mohr" des Confiserie-Unternehmens Stollwerck längst ein „Sarotti-Magier“ oder die mit Schokolade überzogenen Schaumsüßigkeit „Mohrenkopf" der Firma Dickmann's ein „Schokokuss“ geworden sind.