Der Klassenerhalt ist sicher - doch heißt es in der kommenden Saison Bundesliga Plus?

Wohin geht die Reise beim FCA?

Die Spiele gegen Kiel am 4. Mai zu Hause, am 11. Mai in Stuttgart gegen den VfL und am letzten Spieltag (17. Mai) gegen Union Berlin zu Hause, werden letztendlich entscheiden, ob es heißt: Auf in ein weiteres Jahr Bundesliga, und zwar Bundesliga Plus? Plus Antreten in einem europäischen Wettbewerb nämlich.

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Jess Thorup, Cédric Zesiger und Dimitrios Giannoulis (v.l.) beim Partnerabend.Bild: Marion Buk-Kluger
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Marion-Samuel-PreisverleihungBild: Marko Petz
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Dr. Markwart Herzog hielt den Vortrag „Rückkehr der Verstoßenen - Jüdische Fußballer in der Nachkriegszeit“.Bild: Marion Buk-Kluger
Ausgeschlossen ist bei Jess Thorup und seiner Truppe derzeit (vor Redaktionsschluss) nichts. Schon beim Partnerabend im Modehaus Eckerle war die Stimmung gut, obwohl kurz zuvor das Spiel gegen die Bayern verloren ging. Beide Spieler, die in dieser Partie eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hatten, Cédric Zesiger (bekam Gelb-Rot) und Dimitrios Giannoulis ( er schoss das 1:0, nach fünf Jahren mal wieder ein Tor für ihn, und was für eines, das leider nicht den Sieg brachte) waren mit ihrem Coach vor Ort. Sehr zur Freude der Fans, die eine ruhige Endphase der Saison ohne Abstiegssorgen erleben können. Aber natürlich gen europäischen Wettbewerben schielen. Wie immer betonte Jess Thorup: man sehe und gehe von Spiel zu Spiel.

In die weitere Vergangenheit des Vereins bzw. des Vorgängervereins BC Augsburg geblickt wurde, mit Unterstützung des FCA, bei einer Veranstaltung im Jüdischen Museum Augsburg. Beim Vortrag von Dr. Markwart Herzog (Foto), der sich mit jüdischen Fußballern beschäftigt, die nach 1945 in ihre früheren Vereine zurückkehrten, wurden die persönlichen Beweggründe dieser Rückkehr – oft trotz der Ausgrenzungen während der NS-Zeit - beleuchtet. Anhand von Beispielen aus verschiedenen Bundesliga-Vereinen wie eben auch zum Spieler Isidor Einstoß (BC Augsburg) wurde aufgezeigt, wie Vereine und jüdische Sportler nach dem Krieg wieder zueinander fanden. Der Vortrag war Teil des Programms zum 21. Erinnerungstag im deutschen Fußball.

Erinnert wird regelmäßig auch durch die Stiftung Erinnerung. Sie wurde 1996 von Walther Seinsch, dem ehemaligen Präsidenten des FC Augsburg, und seiner Frau Ingrid gegründet. Ziel der Stiftung ist es, das Bewusstsein für die Verbrechen des Nationalsozialismus wachzuhalten und demokratische Werte zu fördern. Seit 1999 verleiht die Stiftung jährlich den Marion-Samuel-Preis an Personen oder Organisationen, die sich gegen das Vergessen und Verdrängen der NS-Verbrechen einsetzen. Der Preis ist nach Marion Samuel benannt, einem jüdischen Mädchen, das 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde. 2025 ging er an den Augsburger Blog „Volksverpetzer“. Die Auszeichnung ehrt das Engagement des Blogs gegen Fake News, Hass und Verschwörungstheorien. Mit Faktenchecks und satirischen Kommentaren erreicht der Blog insbesondere junge Menschen und setzt sich für die freiheitlich-demokratische Grundordnung ein. Die Preisverleihung fand im Barbarasaal des Anna Barbara von Stettenschen Instituts in Augsburg statt, mit einer Laudatio des Juristen Chan-Jo Jun und musikalischer Begleitung durch den Rapper SPAX.