Großer Empfang der Olympiamedaillengewinner in Augsburg

Die Fuggerstadt jubelt!

Drei Kanuten, drei Medaillen, eine wunderschöne Stadt und unzählige Fans. Was das für ein Gefühl gewesen sein muss und wie Ricarda Funk, Hannes Aigner und Sideris Tasiadis die Olympischen Spiele und den Empfang genossen haben, lest Ihr in den exklusiven Statements, welche die Fuggerstädter für TRENDYone abgeben haben.

Ricarda Funk, die Augsburgerin mit Goldmedaille

Mein Finaltag, ein langer, unvergesslicher Tag. So lange hatte ich von diesem Tag geträumt. Immer wieder hatte ich mir vorgestellt an dieser olympischen Startlinie zu stehen. Am 27.07.2021 um16:41 war es dann soweit.
Das Piepen des Startsignals habe ich noch jetzt in den Ohren. Wie immer ging es für mich 60
Sekunden vor dem Start in die Box. Die Startbox, ein Ort an dem der Renneinstieg
entschieden wird, der Moment gehört dem Sportler ganz allein.
Hier wird das Gefühlschaos zwischen Unsicherheit und Sicherheit kontrolliert, denn verschiedenste Stimmen im Kopf werden laut. Der Zweifel, ein Gegner der bezwungen werden musste. Und plötzlich war der schillernde Ton da, das Piepen inmitten meiner Selbstgespräche. Das Zeichen noch einmal auf den Countdown zu blicken. Jetzt geht es los! Noch 10 Sekunden. Ein letztes Mal inne kehren und Mut zusprechen. Noch fünf Sekunden. Okay, lets go! Der Kurs gehört dir in 3 - 2 - 1 Piiiieeeep! …. Step by step, Tor für Tor!
Ich war im Flow, im Tunnel. Im Nachgang erinnere ich mich nur eine Zieleinfahrt. Der Moment, als feststand, dass es eine Medaille ist. Das erste Mal, dass ich im Ziel einen Schrei losgelassen habe. In diesem Moment ist der ganze Druck abgefallen und die Freude war einfach riesig. Noch jetzt bekomme ich Gänsehaut, wenn ich daran denke.
Und dann wurde es tatsächlich Gold und alles ging Schlag auf Schlag. Ich habe mich gefühlt wie in einem Film, alles war so surreal. Plötzlich stand Kanuslalom mit der ersten Goldmedaille für das Team Deutschland im Rampenlicht.
Inmitten des ganzen Trubels gab es noch einen Moment, der mir ganz alleine gehörte: als während der Siegerehrung die Nationalhymne gespielt wurde. Definitiv ein Moment für die Ewigkeit.
Aber mein persönliches Gänsehauterlebnis war die Rückkehr ins Olympische Dorf. Vor dem
deutschen Haus hatte sich das Team Deutschland versammelt. Sie haben mich mit einem Spalier, einer La-Ola-Welle und mit „Oh wie ist es schön“ empfangen. Nach der pandemiebedingten Ruhe in unserem Kanuslalom-Stadion hat sich dieser Jubel einfach nur unglaublich angefühlt.

 

Hannes Aigner, der Wille führt zum Erfolg

In Tokio hatten alle Sportler einen sehr ähnlichen Tagesablauf. Um möglichst fit für die Wettkämpfe zu sein, hatten die anderen Sportler und ich einen festen Tagesablauf. Begonnen mit dem frühen Aufstehen, ein gemeinsames Frühstück mit meinen Teamkollegen. Danach ging es für uns alle dann mit dem Shuttle-Bus in Richtung Training oder unseren Wettkämpfen. Die gesamte Zeit auf einen Bus angewiesen zu sein, war doch recht anstrengend, da dieser nur ein- bis zweimal zwischen dem Olympischen Dorf und unserer Kanustrecke fuhr. Die Tage in Tokio waren sehr anstrengend. Nicht nur wegen der körperlichen Belastung, nein auch, weil es unheimlich warm war. Wirklich enttäuscht, dass ich nicht viel von der japanischen Hauptstadt gesehen habe bin ich nicht. Da das Team vor zwei Jahren schon ein Olympisches-Test-Event hatte. Dort durften wir alles Interessante von der gigantischen Stadt erlebt haben.
Zurück in der Heimat war es eine wunderschöne Überraschung von der Stadt Augsburg und den vielen Fans so groß in Empfang genommen zu werden. Ich finde, es eine wirklich tolle Wertschätzung für uns, für das was wir in Tokio geleistet haben. Insgesamt gab es zwei Empfänge für mich, einmal im kleineren Rahmen nur von meinem Verein dem Augsburger Kajak Verein direkt nach der Rückreise von Tokio, noch spät abends am Flughafen. Der zweite Empfang fand dann am Dienstag, den 03.08.2021 mit der Stadt Augsburg zusammen statt. Ich persönlich fand es ein großartiges Zeichen für die Heim-WM im nächsten Jahr. Das zeigt mir, wie sehr wir alle in einem Team zusammenarbeiten.