Diese Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen sind 2021 gefragt

Pflege ist IN

Sie ist seit Beginn der Coronakrise eine der meist gefordertsten Branchen weltweit – die Gesundheits- und Sozialbranche. Hierbei geht es nicht um Umsatzeinbrüche oder fehlende Einnahmen, sondern um einen kritischen Personalmangel und eine dauerhafte Überbelastung von Arbeitskräften. Eines steht allerdings fest: diese Mitarbeiter sind Helden unseres Alltags. Das Interesse an Pflegeberufen befindet sich aber auf einem steigenden Ast. Vor allem die neu reformierte generalistische Pflegeausbildung kommt gut an.

Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft in Köln könnten in Deutschland in der stationären Versorgung bis zum Jahr 2035 rund 307.000 Pflegekräfte fehlen. Das sind drastische Zahlen, die gerade zu Zeiten eines kursierenden Virus nicht wirklich viel Mut machen. Die glückliche Nachricht: trotz steigender Zahlen an Pflegebedürftigen ist auch die Zahl der Azubis, die sich für eine Ausbildung in der Pflege interessieren, wieder gestiegen. Seit dem Jahr 2009 nämlich um 39 Prozent, wie das Statistische Bundesamt im Oktober 2020 erklärte. Im Jahr 2019 begannen 71.300 Menschen eine Ausbildung in einem Pflegeberuf. Das waren 8,2 Prozent beziehungsweise 5.400 mehr als ein Jahr zuvor. Rund 44.900 Menschen schlossen im vergangenen Jahr ihre Ausbildung in einem Pflegeberuf erfolgreich ab. Trotz der herausfordernden Tätigkeiten erschien die Wahl eines Pflegeberufs in den vergangenen Jahren also für immer mehr Menschen attraktiv. Zwar sind überwiegend Frauen an diesen Berufen interessiert, doch die Zahlen der männlichen Anfänger stieg innerhalb von zehn Jahren – wenn auch nur gering um sechs Prozent. 

Zu den Pflegeberufen zählen die Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Zudem gibt es die Möglichkeit, eine einjährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflegehilfe oder der Altenpflegehilfe zu absolvieren. 

Drei Abschlüsse in einer Ausbildung 

Durch eine Reform im Januar 2020 wurden die drei Berufsabschlüsse in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zusammengeführt. Demzufolge sind Pflegefachkräfte mit dem neuen Berufsabschluss fortan befähigt, Menschen aller Altersstufen fachgerecht zu pflegen. Seit September 2020 wird die neue generalistische Pflegeausbildung nach den Vorgaben des Pflegeberufereformgesetzes in die Praxis umgesetzt. Mit einem ständigen Wechsel von theoretischem Unterricht und vielfältigen Praxiseinsätzen in diversen Einrichtungen wollen die jeweiligen Ausbildungsbetriebe den zukünftigen Absolventen ein noch breiteres Berufsfeld vermitteln. Dass die neureformierte Pflegeausbildung über einen Ausgleichsfonds finanziert wird und für Auszubildende kostenlos ist, stellt nur einen der vielen Vorteile dieses umfangreichen Bildungsangebots dar. Durch diese Reform soll zum einen dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Zum anderen sollen Auszubildende damit eine solide Basisqualifikation mit Option einer EU-weiten Anerkennung erhalten.

Möglichkeiten während der generalistischen Pflegeausbildung 

Bis zum Beginn des dritten Ausbildungsjahres können die Auszubildenden entscheiden, ob sie einen speziellen Abschluss zur/ zum Altenpfleger/in bzw. in der Kinderkrankenpflege oder einen generalistischen Abschluss erwerben möchten. Wem drei Berufe mit nur einem Abschluss nicht ausreichen, kann ergänzend ein Pflegestudium absolvieren. Diese Zusatzmöglichkeit macht es den Absolventen möglich, die Pflegeausbildung bei einem erfolgreichen Abschluss um 1,5 Jahre zu verkürzen. Innerhalb von sechs Semestern erwerben die dualen Studenten den Berufsabschluss mit dem akademischen Grad Bachelor of Science.