Dramatischer Versorgungsnotstand für erwachsene Mukoviszidose-Patienten in Augsburg

Misstände an Krankenhäusern

Im November letzten Jahres berichteten wir bereits über die mangelnde medizinische Unterstützung für Mukoviszidose Patienten, die in Augsburg leider der Fall ist. Da dieses Thema auch unmittelbar einen unserer TRENDYone Mitarbeiter betrifft, liegt uns das besonders am Herzen. Die schlimmsten Befürchtungen haben sich im Laufe der letzten zwei Monate bestätigt und nun ist der Worst Case eingetroffen: die Versorgung der Patienten ist nicht mehr vorhanden.

Die ärztliche Versorgung mit Medikamenten sowie regelmäßige Untersuchungen sind für Muko Patienten lebenswichtig. Trotzdem ist die drittgrößte Stadt Bayerns nicht in der Lage, diese an Krankenhäusern zu gewährleisten. Bisher konnten Betroffene der Erbkrankheit Mukoviszidose in Augsburg im Kinderkrankenhaus Josefinum in Oberhausen wichtige Behandlungen erhalten. Hier war die behandelnde Kinderärztin Frau Dr. Brita Welzenbach mit einer „persönlichen Ermächtigung“ im Einsatz. Dies sollte allerdings nur eine Zwischenlösung sein. 

Ambulanz in der Universitätsklinik

Denn eigentlich sollte die Erwachsenenambulanz an der Universitätsklinik in Augsburg bereits seit Jahren soweit sein, die Mukoviszidose-Patienten zu übernehmen. Das Problem sei allerdings nicht die fehlende Struktur im Krankhaus selbst, sondern die fehlende Kostendeckung der Mukoviszidose Ambulanz. Seitdem die Uni-Klinik ihre Hochschulambulanz eingeführt hat, rechnet diese mit der Krankenkasse über eine feste Vergütung ab, welche für die Behandlung von Mukoviszidose nicht ausreichend ist. Oben genannte „persönliche Ermächtigung“ wurde nun für Dr. Welzenbach nicht erneut ausgestellt. Folglich können ihre erwachsenen Patienten nicht die medizinische Unterstützung erhalten, die sie dringend benötigen. „Passen diese Menschen nicht in unser Sozialsystem und müssen dadurch lebenswichtige Einbußen auf Kosten ihrer Gesundheit, ihres Alters, Ihres Lebens hinnehmen? Ist eine positive Gewinn-und-Verlust-Rechnung wertvoller als ein Menschenleben?“. Diese Dinge fragen sich rund 30 betroffene Erwachsene in Augsburg.