Fackeln, Bengalos und Raketen: FC Augsburg wird mit knapp 100.000 Euro Geldstrafe vom DFB belegt

FCA will Täter ermitteln und Rechtsmittel voll ausschöpfen

Das DFB-Sportgericht hat den FC Augsburg aufgrund mehrfachen Fehlverhaltens seiner Anhänger mit empfindlichen Geldstrafen belegt. Sowohl in den Partien gegen Eintracht Frankfurt, als auch gegen Freiburg und Heidenheim, brannten FCA-Fans diverse Fackeln und bengalische Feuer ab. Verletzt wurde bei diesen Aktionen zwar niemand, jedoch führt dieses Verhalten in jedem Einzelfall zu entsprechenden Strafzahlungen.

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Was manche FCA-Fans als Fankultur empfinden, zieht für den FC Augsburg beträchtliche Strafzahlungen nach sich. Dieser will sich künftig besser dagegen wehren.Bild: Kolbert Press

Fankultur oder unsportliches Verhalten?

Nicht nur in der Augsburger WWK Arena, sondern auch in vielen anderen Bundesligastadien, kommt es regelmäßig zu Aktionen einzelner oder mehreren Fußballfans, die sich nicht an die jeweilige Stadionordnung sowie die Vorgaben des DFB halten wollen. Was die Fanszene eher als Fankultur einordnet, wird auf der anderen Seite mit "unsportlichem Verhalten" bewertet. Ein dadurch entstehender Schaden trifft zu allererst die Bundesligavereine wie in diesem Fall den FC Augsburg, der vom Deutschen Fußballbund letztlich mit entsprechenden Sanktionen belegt wird.

Banner, Fackel oder Flitzer: Bis zu 8.000,- Euro je Einzelfall

Der DFB gibt konkrete Richtlinien vor, welche Zahlungen bei welchen Vergehen anzusetzen sind. Das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen wird in der Fußballbundesliga mit 1.000,- Euro pro Gegenstand bestraft. Wenn solche brennenden Gegenstände zudem noch geschossen oder geworfen werden, erhöht sich die Summe auf 3.000,- Euro pro Gegenstand, was damit in der selben Größenordnung liegt wie beispielsweise ein "Flitzer", der über das Spielfeld rennt. Noch teurer kann es im Einzelfall auch für unsportliche Botschaften auf Bannern und Transparenten werden. Hier werden in der ersten Bundesliga bis zu 8.000,- Euro je Banner veranschlagt.

FC Augsburg setzt während des Spielbetriebs auf Deeskalation

Zwar können die Bundesligen mögliche "Täter" rechtlich zu Schadenersatz verklagen, doch ganz einfach ist die Täterermittlung für gewöhnlich eher nicht. "Gegen Eintracht Frankfurt gelang es, noch vor Ort eine Person, die mutmaßlich in das Geschehen verwickelt war, zu identifizieren", sagt Denise Schäfer, Direktorin für Medien und Kommunikation des FC Augsburg, gegenüber unserer Redaktion. Vermutlich wundern sich jedoch viele Zuschauer während der Bundesligaspiele, weshalb oft weder Ordnungsdienste noch Polizeikräfte bei entsprechendem Fehlverhalten von Fußball-Fans vor Ort einschreiten. Der FCA begründet dies durch abgestimmte Maßnahmen mit relevanten Partnern des Sicherheitsnetzwerks. "Ein aktives Einschreiten im Block wird bundesweit aufgrund einer daraus resultierenden weiteren Eskalation möglichst vermieden", erklärt Denise Schäfer vom FC Augsburg.