Festwirt Thomas Kempter (Binswanger & Kempter) im Interview

Gersthofer Festzeltbetrieb geht positiv in das Jahr 2024 - nur in Gersthofen nicht

In wenigen Tagen startet Thomas Kempter und sein Team mit dem Festzelt Binswanger & Kempter auf dem Gögginger Frühlingsfest, welches traditionell als erstes Volksfest der Region die Saison 2024 einläutet. Ende März beginnt dann auch schon der Augsburger Osterplärrer, auf dem die Familie Binswanger & Kempter ebenfalls seit vielen Jahren mit ihrem Zelt präsent ist. Vor welchen Herausforderungen sein Betrieb derzeit steht und warum gerade die Gersthofer Kirchweih aktuell kein Thema mehr für den in Gersthofen ansässigen Festzeltbetrieb darstellt, verrät Geschäftsführer Thomas Kempter im Interview.

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Thomas Kempter vor seinem Zelt beim Aufbau des Gögginger Frühlingsfests.Bild: TRENDYone

Wie ist das Feedback der Gäste hinsichtlich der Reservierungen für die anstehenden Veranstaltungen im Vergleich zum Vorjahr?

Thomas Kempter: „Wenn man es mit dem Vorjahr vergleicht, ist es eigentlich genauso wie bisher. Die Wochenenden sind ausreserviert, sowohl für Göggingen als auch für den Osterplärrer. Das freut uns natürlich sehr."

Welche Veränderungen wird es bei der Preisgestaltung in Göggingen sowie auf dem Augsburger Plärrer in diesem Jahr geben?

„Beide Feste mussten wir leider preislich anziehen und erhöhen. Zum einen kommt die Mehrwertsteuer wieder drauf beim Essen, und zudem sind weitere Kosten bei uns jetzt nochmal aufgeschlagen, die der normale Gast so nicht im Sinne hat. Das geht von Strom über Wasser bin zum Platzgeld, das drastisch erhöht worden ist, gerade auf dem Plärrer. Also, das müssen wir leider irgendwo weitergeben, aber nur so wenig wie möglich.“

Was sind derzeit die größten Herausforderungen für euren Betrieb?

„Die allergrößte Herausforderung ist tatsächlich, qualifiziertes Personal zu finden, wie fast überall in der Gastronomie. Es ist bei uns vielleicht noch ein bisschen spezieller, weil wir immer nur wochen- oder saisonweise Personal benötigen und nicht über das ganze Jahr hinweg. Und es ist wirklich schwierig, gute Leute zu finden, die da auch Bock darauf haben. Früher vor der Corona-Zeit, war das noch deutlich leichter, gerade was den Bereich der Bedienungen angeht. Aber wir haben zum Glück auch einen großen Stamm, der uns die Treue hält, aber einen gewissen Wechsel hat man halt immer.“

In den letzten Jahren haben sich eure Standorte deutlich verändert. Es kamen neue Volksfeste hinzu, andere sind hingegen weggefallen. Wie kam es zu diesen Veränderungen?

„Wir sind ein regionaler Betrieb und nur hier im Augsburger Raum unterwegs. Wir fahren jetzt keine hunderte Kilometer weit, sondern sind hier eingerichtet. Aber wenn sich mal ein gutes Fest in der Umgebung auftut, dann sind wir daran natürlich interessiert. Das ist nun in kurzer Zeit gleich zweimal eingetreten, weshalb wir seit letztem Jahr auf den Volksfesten in Friedberg und in Schwabmünchen stehen, weil das eben zwei gute Feste waren und sind, die einen neuen Festeirt gesucht haben. Dann haben wir uns eben darum bemüht. Da jedoch die Volksfeste in Neusäß und Schwabmünchen zur selben Zeit stattfinden, mussten wir uns für eines der beiden Feste entscheiden, wodurch wir nun nicht mehr in Neusäß stehen können. Zwar haben wir auch dieses gerne gemacht, allerdings sind es letztlich auch wirtschaftliche Entscheidungen, was sinnvoller und besser für den eigenen Festzeltbetrieb ist.“

Seid ihr auf der Suche nach weiteren Standorten?

„Nein, wir haben jetzt fünf große Feste im Jahr mit unserem Zelt. So wir wir aufgestellt sind ist das - ich will jetzt nicht sagen das Maximum - aber damit sind wir schon gut ausgelastet. Wir sind eine Familie, wir machen das alles selber, den ganzen Auf- und Abbau der Zelte. Das sind dann nicht nur zehn Tage Frühlingsfest, sondern da gehören immer noch jeweils zwei Wochen vorher und nachher mit dazu. Und dann ist das zeitlich schon ausreichend für uns.“

Der Festzeltbetrieb Binswanger & Kempter ist ein Gersthofer Unternehmen. Warum steht euer Festzelt nicht mehr auf der Gersthofer Kirchweih?

„Abgeschnitten wurde das durch die Corona-Pandemie und in den beiden Jahren darauf, gab es keinen geeigneten Festplatz mehr, auf welchem es für uns sinnvoll gewesen wäre, dass wir mit unserem Zelt dort stehen können. Warum wir aber nun auch in diesem Jahr nicht mehr dabei sind, liegt einfach an ein paar Differenzen mit der Stadt Gersthofen. Wir haben für uns entschieden, dass wir deshalb erstmal nicht mehr dort stehen werden und schauen uns an, wie es mit dem neuen Festplatz weiter geht. Es ist alles nicht in Stein gemeißelt und ich würde jetzt nicht sagen, dass wir nie wieder in Gersthofen stehen würden. Gersthofen ist unsere Heimat, und wir hatten das immer gern gemacht und würden die Kirchweih in Zukunft vielleicht schon mal wieder gern machen, aber unter den aktuellen Voraussetzungen leider nicht.“