Großes Lob für Integrations-Projekte
Landkreis Unterallgäu vergibt Sozialpreis
Unterallgäu. Im Unterallgäu gibt es viele Ideen, um Menschen mit Migrationsgeschichte zu integrieren. Zehn verschiedene Projekte wurden für den Sozialpreis des Landkreises eingereicht - vom Lernen der deutschen Sprache bis hin zu Spieletagen für Kinder. „Jedes Projekt ist wertvoll und verdient großes Lob“, betonte Landrat Alex Eder bei der Preisverleihung im Landratsamt in Mindelheim.
Alle zwei Jahre vergibt der Landkreis einen Sozialpreis. Bis 2021 für Seniorenprojekte, im Jahr 2023 für vorbildhafte Jugendprojekte, heuer für besondere Projekte im Bereich der Integration. Zum einen sei in diesem Jahr eine Integrationsstelle am Landratsamt eingerichtet worden. Zum anderen gebe es nach der ersten großen Flüchtlingsbewegung vor zehn Jahren wieder viele neue Ideen, erläuterte der Landrat den Hintergrund, warum heuer Menschen aus dem Bereich Integration ausgezeichnet wurden. Mit der Preisverleihung wolle der Landkreis diese wichtige Arbeit wertschätzen, sagte er und sprach allen, die sich hier engagieren, seinen Dank aus. Der Sozialpreis ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert, die für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der jeweiligen Projekte verwendet werden - 3.000 Euro gibt es für den ersten, 2.000 für den zweiten und 1.000 Euro für den dritten Platz.
Sabine Dolp von der Integrationsstelle am Landratsamt stellte die eingereichten Projekte vor. „Diese zeigen das vielfältige Spektrum, wie Integration unterstützt werden kann“, sagte Sabine Dolp, die zusammen mit Klaus Soest und der Integrationslotsin der Freiwilligenagentur Schaffenslust, Carolin Ratzinger, Ansprechpartner rund um die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte ist.
Die drei Preisträger präsentierten ihre Projekte anschließend selbst. Friedrich Hermann von der Senioren Expert gGmbH erläuterte, was hinter dem Siegerprojekt VerAplus steckt, das es seit 2011 auch im Unterallgäu gibt. Fach- und Führungskräfte im Ruhestand begleiten junge Menschen während der Ausbildung und unterstützen diese zum Beispiel bei Problemen in der Berufsschule oder im Ausbildungsbetrieb, sagte Hermann. In 75 Prozent der Fälle werde die Ausbildung so erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt haben die gut 20 Ruheständler im Unterallgäu inzwischen 214 Auszubildende ehrenamtlich betreut.
Werner Lehmann vom Integrationskreis Mindelheim berichtete von einer großen Bandbreite an Aktionen und Angeboten, die die 2003 gegründete Gruppe inzwischen umgesetzt hat. Von Dolmetscherdiensten, Schwimmkursen, Hausaufgabenunterstützung und der Hilfe im Umgang mit Behörden bis hin zur Nikolausfeier und Fußballturnieren reichte die Palette. Aktuell suche der Integrationskreis wieder neue Mitstreiter, so Lehmann.
Werner Kammerlander und Reinhard Schneider stellten die Türkheimer Fahrradwerkstatt vor, die 2015 entstanden ist und nach einer kurzen Unterbrechung reaktiviert wurde. Mit Hilfe der Gemeinde, des Wertstoffhofes und privater Unterstützung seien viele Fahrräder, Kinderräder und Roller ertüchtigt worden. Damit seien die Geflüchteten nun mobil und könnten den Bahnhof und die anderen Asylunterkünfte im Ort bequem erreichen. Aber nicht nur das: durch die gemeinsame Arbeit in der Werkstatt sei ein Zusammenhalt entstanden und man habe die Menschen und ihre Schicksale näher kennengelernt.
Für die musikalische Umrahmung der Preisverleihung sorgten Sanni Risch und Begleitung mit einer thematisch abgestimmten Liedauswahl. Oft reiche „Nur ein Lächeln“ hieß es da und mit „Oh Happy Day“ klang der Abend passend aus.











