„Heinrich von Kempten“ kommt zurück ans Theater in Kempten

Heinrich schwingt wieder sein Schwert

Heinrich schwingt wieder sein Schwert: Das Theater in Kempten spielt die Geschichte des Ritters Heinrich von Kempten nach dem Versepos von Konrad von Würzburg bereits in der dritten Spielzeit.

Jetzt kommt der Schauspiel-Erfolg für vier Abendvorstellungen zurück. Die drei zunächst angesetzten Termine am letzten Januar-Wochenende sind bereits ausverkauft. Deshalb öffnet das Theater in Kempten für die Wiederaufnahme der Inszenierung von Kemptens Theaterdirektorin Silvia Armbruster am Donnerstag, 30. Januar, 20 Uhr, im TheaterOben eine Zusatzvorstellung (Einführung 19.15 Uhr).

Der Legende nach zieht Heinrich von Kempten seinen jähzornigen Kaiser buchstäblich über den Tisch, um ihm Jahre später nackt aus dem Badezuber springend das Leben zu retten. Er ist ein Ritter, der sich bei aller Derbheit richtig und vorbildlich, selbstbewusst, mutig und treu – ja tugendhaft – verhält, fast eine Art Kemptener „Michael Kohlhaas“.

Für Silvia Armbruster „eine Geschichte zwischen tragischem Ernst und burlesker Ironie“, auf die sie aus Sicht der Witwen Heinrichs (Julia Jaschke) und seines Kaisers Otto (Annette Wunsch) musikalisch begleitet (Rainer von Vielen, Michael Schönmetzer) zurückblickt.

Im Zentrum steht das Ziel des Maßhaltens, das von allen Beteiligten mehr oder weniger bewusst verletzt wird. Diese Missachtung des rechten Maßes zeitigt furchtbare Folgen: Schuld ruft neue Schuld hervor, Gewalt erzeugt Gegengewalt. Erzählt mit befreiendem Humor gibt es doch ein versöhnliches und heiteres Ende.

Eine Geschichte über die testosterongeschwängerte Ritterwelt vor 750 Jahren und die Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit. Voll von narrativem Schwung mit großer Kunstfertigkeit gedichtet vom mittelalterlichen Dichter Konrad von Würzburg, von dem es hieß: „Er hat alles versucht und alles gekonnt“.

Altersempfehlung: Ab 12 Jahren
Karten: 28 Euro
Dauer: ca. 80 Minuten, keine Pause