Klinikum Memmingen nimmt hochmodernen 3-Tesla-Magnetresonanztomographen in Betrieb

Hightech-Gigant für die Radiologie

Sieben Tonnen wiegt der neue Supermagnet, der vor Kurzem in den modernisierten Räumen der Radiologie im Untergeschoss des Klinikums Memmingen in Betrieb genommen wurde. Für den neuen Magnetresonanztomographen (MRT) und die dazugehörigen Renovierungsarbeiten wurden 2,5 Millionen Euro investiert. Jetzt profitieren Patienten und Mitarbeiter durch eine deutlich bessere Bildgebung und kürzere Untersuchungszeiten.

„Das stärkere Magnetfeld hat großen Einfluss auf die Bildqualität und damit auf die diagnostische Genauigkeit“, freut sich der Chefarzt der Abteilung für Radiologie und Nuklearmedizin, Prof. Dr. Jens Stollfuss, der seinen Patienten jetzt schnellere und qualitativ hochwertigere Untersuchungen anbieten kann.

„Mit dem neuen 3-Tesla-MRT können wir kleinste Strukturen im Körper der Patienten schnell und mit sehr hoher Auflösung darstellen.“ Egal, ob es sich um Gehirn, Rückenmark, Gelenke, Gefäße oder Organe handelt. Außerdem müssen durch die kürzeren Untersuchungszeiten des Hightech-Riesen die Patienten in der relativ engen Röhre nicht mehr so lange still liegenbleiben. 

Der Name 3-Tesla ist auf den Physiker Nikola Tesla zurückzuführen, dessen Lebenswerk geprägt war durch zahlreiche Neuerungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik: „Die Magnetresonanztomographen werden nach der Stärke des Magnetfeldes eingeteilt, das sie erzeugen“, erklärt Chefarzt Stollfuss. „Die Maßeinheit ist dabei Tesla. Stärkere Magnete als drei Tesla sind bisher im klinischen Routinebetrieb nicht im Einsatz.“

Der alte 1,5-Tesla-Scanner des Klinikums, der nur halb so stark war wie das aktuelle Gerät, wurde mit der Neuanschaffung ausgemustert.
Für das sieben Tonnen schwere Hightech-Gerät musste der darunterliegende Boden der Radiologie mit Stahlträgern ausgestattet werden, damit er nicht durchbricht. Außerdem wurde – wegen des starken Magnetfeldes der Röhre – der Raum, in dem das MRT-Gerät steht, mit einer Kupferschutzhülle umgeben und damit abgeschirmt, damit die angrenzenden Räume und die elektronischen Geräte darin keinen Schaden nehmen: „Denn Handys und Computer beispielsweise würden sonst durch den starken Magneten zerstört“, erklärt der Chefarzt.
Ein Vorteil des neuen Geräts ist auch, dass jetzt während der Untersuchung an einem Bildschirm beruhigende Aufnahmen von Landschaften oder andere Darstellungen abgespielt werden können. Dadurch fällt es vor allem Menschen mit Platzangst oder Kindern leichter, in der relativ engen Röhre stillzuliegen. „Über Kopfhörer können die Patienten dann zusätzlich beruhigende Klänge hören, dann nehmen sie nicht so sehr die relativ lauten Geräusche des Magnetresonanztomographen wahr“, erklärt Prof. Stollfuss. Auch Nervosität oder Bewegungen der Patienten werden so reduziert. „Und wir können dadurch immer öfter auf ein Beruhigungsmedikament vor der Untersuchung verzichten.“

-       Die Magnetresonanztomographie, kurz MRT, ist ein diagnostisches Verfahren, mit dem beispielsweise Tumore im menschlichen Körper festgestellt werden können.
-       In einem MRT werden Schnittbilder des menschlichen Körpers erzeugt, die verändertes Gewebe sichtbar machen können.
-       Im Unterschied zur Computertomographie, kurz CT, erfolgt diese Bildgebung ohne den Einsatz von Röntgenstrahlung, sondern mit Hilfe seines sehr starken Magneten. Dadurch ist das Verfahren  sehr risikoarm.
-       Der Patient wird dabei auf einer fahrbaren Liege in einen röhrenförmigen Magneten geschoben. Durch den starken Magneten werden Radiowellen erzeugt und durch den Körper geschickt. Diese elektromagnetischen Wellen führen zur Ausrichtung bestimmter Wasserstoffkerne im Magnetfeld. Bei der Rückkehr der Kerne in den Normalzustand senden diese ein Signal aus, das in Form von Bildern dargestellt wird. Computergesteuert können so unterschiedliche Gewebe, aber auch krankhafte Veränderungen dargestellt werden.
-       Die MRT hat einen besonderen Stellenwert in der Beurteilung von Gehirn und Rückenmark sowie von Gelenken, Weichteil-, Leber und Nebennierentumoren sowie Gallengangserkrankungen.