Konstanz und Demut

So wollen die Augsburger Panther neue Saison angehen!

Maximilian Horber stand am Rande des traditionellen „Panther Pur Einbrauens“ im Riegele Wirtshaus für ein Interview mit Kleo bereit.

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Bild: Marion Buk-Kluger
Was wollt Ihr in dieser Saison machen, damit nicht wieder das Glück zum dritten Mal auf Eurer Seite sein muss, um einen Abstieg zu verhindern?  
Wir haben schwere Jahre hinter uns, doch wir wollen gar nicht zu viel über die Vergangenheit sprechen müssen, vor allem die Mannschaft nicht. Wir haben einen großen Umbruch, auch das Trainerteam ist neu aufgestellt, die sollen und müssen sich logischerweise damit gar nicht beschäftigen. Sie gehen mit einer positiven Grundeinstellung erst einmal in die Saison hinein, das merkt man auch, wenn man mit ihnen spricht. Und das sollte dabei helfen, dass man nicht in den Abwärtsstrudel kommt. Es muss Schritt für Schritt eine Entwicklung zu sehen sein, was in der Vorbereitung auch schon gegeben war. Es braucht natürlich auch Zeit, wenn man so viele neue Menschen im Team hat. Ich glaube, wir haben auf dem Papier mit Larrys Arbeit (Anmerkung der Redaktion: Larry Mitchell ist für die Saison 2024/25 als Sportdirektor verpflichtet worden, war 2007-2014 Trainer in Augsburg) über den Sommer eine interessante Mischung gefunden und jetzt gilt es, dies täglich weiter zu entwickeln. Das ist die Aufgabe der Coaches, jeder einzelne Spieler muss und soll mitziehen.  Nach dem Fastabstieg war drei Monate später so eine positive Stimmung vorhanden, obwohl noch gar kein Eishockey gespielt wurde. Das war spannend zu beobachten.
 
Die Augsburger Panther sind ein Verein in der Stadt, mit dem sich die Augsburger und Augsburgerinnen schon sehr stark identifizieren. Wie wichtig sind da langfristig anwesende Galionsfiguren und eben keine kurzlebigen Söldner! 
Selbstverständlich, wenn man den Kader und den Coachingstaff  ansieht, dann haben wir mit Dennis Endras jemanden, der im Torwartbereich nur die Position vom Spieler zum Trainer ändert. Mit Markus Keller, Alex Oblinger sowie Christian Hanke und Marco Niewollik, zwei ganz junge Wilde, auch genug Augsburger Eigengewächse, die hier bei uns spielen. Wir haben die Elias (Moritz und Florian) Brüder bei uns versammelt, mit T.J. Trevelyan einen, der vor vielen Jahren zu uns kam, damals noch mit ausländischen Pass mittlerweile hat er auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Mit all den Genannten vereinen wir genug Identifikation im Team, dass wir die Fans auch mitnehmen.  
Zudem ist der Augsburger Eislaufverein, unser Stammverein, der älteste Eissport treibende Verein in Deutschland und damit Eishockey sehr tief, seit 1878, in der Stadt verwurzelt. Wir sind immer noch an gleicher Stelle mit dem Curt-Frenzel-Stadion. Im modernen Profibereich ist es immer ein Spagat zwischen Tradition und Moderne, den wir jedoch meistern. 
 
Aber man muss das Ganze finanzieren. Erfolg oder die Aussicht auf Erfolg zieht Sponsoren. Ihr hattet signalisiert bekommen, dass Ihr auch im schlechtesten Falle Unterstützung bekommt, das hat sich zum Glück erledigt.  Dennoch wie sehr bestärkt einen das auch in der Arbeit und motiviert, alles zu tun, um diesem Vertrauen auch wirklich gerecht zu werden?
Extrem, die Fanbasis gab uns einen große Zuspruch, uns zu unterstützen, ebenso wie die Sponsoren. Da gab es wenige bis keine, die nicht mit in Liga zwei gegangen wären. Das ist eine große Stärke, dass wir eine breite regionale Basis an Unternehmen und Unternehmern haben, die einfach sehr leidenschaftlich beim Eishockey, manche über viele Jahrzehnte, dabei sind. Wir konnten auch da unseren Sponsorenpool nach und nach weiter ausbauen, und das erhöht zumindest die Chancen auf Erfolg.  Dieser Zuspruch bestärkt einen natürlich sehr, speziell in negativen Zeiten und ist gleichzeitig motivierend,  um das Ganze wieder positiver zu gestalten.
 
Noch mal zusammengefasst.  Was wird in dieser Saison anders sein?
Die Grundstimmung in der Mannschaft, von Beginn an. Es wird hart gearbeitet. Das Trainerteam wird, vor allem dadurch, dass wir es ausgebaut haben, inklusive Larry Mitchell ein genaues Auge auf die Mannschaft oder einzelne Teile haben. Diese tägliche Arbeit wird sich auf die Heimspiele übertragen und wird dann Früchte tragen. Ich bin selbst persönlich so eingestellt und glaube, dass dies für einen Sportler wichtig ist: diese positive Grundeinstellung. Die führt zu Erfolg und nicht, wenn ich denke oh Gott wieder ein ausverkauftes Heimspiel, Druck von den Zuschauern und zum Beispiel München ist der Gegner, das können wir gar nicht gewinnen. Wenn man so denkt, dann wird man das Spiel auch nicht gewinnen.
 
Was ist Dein persönlich angestrebtes Ziel für die Panther?
Wir wollen erfolgreicher sein. Erfolg ist aber eine Definitionssache. Es wäre vermessen jetzt zu sagen, wir wollen Meister werden. Schlussendlich ist es zwar das Ziel jeder Mannschaft in dieser Liga. Aber das wäre sehr vermessen, ein wenig Demut ist nach zwei solchen Jahren angebracht. Das Minimalziel, außerhalb der Mannschaft, im Management: Wir wollen am besten so früh wie möglich so viele Punkte wie möglich sammeln, dass wir mit Platz 14  und dem Abstieg nichts zu tun haben. Es ist aber nur legitim, wenn die Mannschaft zum Ziel hat, in die Play Offs zu kommen.