Nachhaltig und regional - Foodtrends 2022 unter besonderen Aspekten

Altes wird neu entdeckt

Höher, schneller, weiter – was für viele Branchen jedes Jahr aufs Neue gilt, ist im Bereich Food dann doch ganz anders. Denn seit einiger Zeit setzt sich bei der Ernährung ein gegenteiliger Trend durch. Langsamer, nachhaltiger, durchdachter. Und so stehen auch die Food-Trends im neuen Jahr unter einem anderen Stern, wie Trends aus Technik und Co. Altes wird neu entdeckt, bisher wenig beachtetes steht im Fokus. Ein Überblick über kommende Hypes.

Körner für alle: Kernza

Was einst als langweilige Zutat abgetan wurde, ist aus der modernen Küche nicht mehr wegzudenken. Viel mehr noch, denn Körner werden vor allem im neuen Jahr zu einem der Topthemen schlechthin. Dabei geht es nicht mehr nur darum dem Körper etwas Gutes zu tun, sondern auch die Bodenökologie zu verbessern. Ein Beispiel gefällig? Kernza. Das mehrjährige Getreide wurde von „The Land Institut“ entwickelt und besticht durch einen nussigen und süßen Geschmack. Lange Wurzeln sorgen dafür, dass der Nährstoffkreislauf sowie der Anbauboden nicht beeinträchtigt, sondern verbessert werden. In der Zubereitung eignet sich Kernza für eine Vielzahl von Gerichten, zum Beispiel auch für Müsli und Brot. Aber auch bei der Herstellung von Bier und Eis kann es zum Einsatz kommen. Aktuell wird weiter am Ernteprozedere des neuen Getreides getüftelt, um schon bald deutlich effizienter produzieren und verwerten zu können.

Exotisch aber regional: Haskap-Beere

Corona hat uns gezeigt, dass in Zeiten von weltweiten Krisen auch die Versorgungsstrukturen teilweise ins Stocken geraten können. Der globale Handel bedingt, dass z.B. unsere Favoriten bei Obst und Gemüse oftmals lange Wege zurücklegen müssen, um auf unseren Tellern zu landen. Aus diesem Grund begann bei vielen bereits im ersten Lockdown 2020 die Idee, wieder verstärkt auf heimische Lebensmittel und eigenen Anbau zu setzen. Probieren geht hier über Studieren, denn auch eigentlich exotische Lebensmittel können unter Umständen hierzulande gedeien. Und auch Vergessenes geriet wieder auf den Tisch, so zum Beispiel die Haskap-Beere. Auch als Honig- oder Maibeere bekannt, überzeugt sie mit einem herbsüßen Geschmack und tollem Nährwertprofil. Antioxidantien bringt die Beere ebenso mit und ist damit eine perfekte Alternative, zu exotischen Beeren und Früchten aus Übersee und Co. 

Das Superfood 2022: Moringa

In Indien und Afrika ist der „Wunderbaum“ nicht wegzudenken und auch in anderen Ländern gilt es als eines der besten pflanzlichen Heilmittel bei Diabetes, Rheuma, Bluthochdruck und vielen weiteren Krankheiten und Einschränkungen.  Die Blätter des Moringa-Baums sind nährstoffreich und haben sich bereits in vielen Gebieten bei der Bekämpfung von Unterernährung bewährt. Die Blätter werden getrocknet und pulverisiert und können zu Smoothies, Gebäck oder auch Soßen verarbeitet werden. 90 Nährstoffe sollen sich in der Pflanze befinden, doch Kritiker stellen die Wirksamkeit immer wieder in Frage. Wie bei vielen Superfoods gilt hier wohl auch etwas der Glaube an die Wirkung – es kommt also auf einen Versuch an. 

Goldige Aussichten: Kurkuma 

In gut sortierten Gewürzregal fehlt es bereits lange nicht mehr und gerade in der Erkältungs- und Grippesaison kommt es verstärkt zum Einsatz. Doch auch in Kochtöpfen und Backformen wird Kurkuma im neuen Jahr nicht mehr wegzudenken sein, denn es erobert den Gewürzmarkt rasant. In der traditionellen chinesischen Medizin kommt es bei der Behandlung vieler Krankheiten zum Einsatz, doch in deutschen Küchen wird sich alles hauptsächlich um den besonderen Geschmack von Kurkuma drehen. Wie wäre es z.B. mal mit einem Kurkuma-Ingwer-Sauerkraut? Wer es feurig mag, darf gerne noch etwas Jalapeno zugeben. Auch ein Gericht mit Curry und Tofu verträgt eine Brise Kurkuma, ebenso wie neue Eissorten. Und wer sein Immunsystem bereits morgens ordentlich pushen will, verfeinert sein Müsli mit einem Hauch des gelbgoldenen Pulvers. 

FAZIT: Wer beim Thema Ernährung etwas entschleunigen möchte, kann das durch die bewusste Verwendung von bekannten und neuen Gewürzen, Superfoods und Getreide. Frische Nuancen treffen so auf bewährte Heilmittel und schaffen – ob bei kreativer oder klassischer Küche – jede Menge Abwechslung. 



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