Nachhaltigkeit spielt beim Weihnachtseinkauf in Augsburg kaum eine Rolle

Augsburger Männer geben deutlich mehr Geld für Geschenke aus als Frauen

Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielen beim Geschenkekauf vor Weihnachten nur eine untergeordnete Rolle. Überraschend: Auch die jüngeren Generationen legen offenbar wenig Wert auf einen umwelt- und ressourcenschonenden Weihnachtseinkauf. Das ergab eine Umfrage der FOM Hochschule für Oekonomie & Management unter bundesweit rund 62.000 Frauen und Männern zwischen 12 und 99 Jahren – im Raum Augsburg wurden knapp 400 Menschen dazu befragt.

Unter dem Oberbegriff „Nachhaltigkeit“ hatten die Forscher die Bedeutung von umweltfreundlichen Materialien (z.B. Holz statt Plastik), die Verwendung gesundheitsschonender Lacke und Farben, Ökosiegel, biologische Herstellung und die Recyclingfähigkeit von Produkten zusammengefasst. Auf die Frage, ob diese Kriterien Einfluss auf den Geschenkekauf ausübten, gaben 83 Prozent der 12- bis 22-jährigen Augsburgerinnen und Augsburger an, dass dies für sie keine Rolle spiele. In der Generation Y (23-38 Jahre) sagten dies noch 67 Prozent, bei den 39- bis 54-Jährigen waren es immer noch 56 Prozent. Einzig in der Generation der Boomer (53-73 Jahre) spielt Nachhaltigkeit beim Geschenkekauf für jeden Zweiten eine Rolle. Insgesamt 60 Prozent aller Augsburger Befragten zwischen 12 und 99 Jahren gaben an, ihre Geschenke wie gewohnt in Geschenkpapier zu verpacken.

Was verschenken die Menschen in der Fuggerstadt und wieviel geben sie aus?

Die Hitliste der Geschenke ist 2019 im Vergleich zu den Vorjahren relativ konstant. 53 Prozent der Augsburger verschenken an Heiligabend Gutscheine, vier von zehn Befragten legen Bücher und Kosmetik unter den Baum, 37 Prozent verschenken kulturelle Veranstaltungen und 36 Prozent überreichen Bargeld. Spielwaren bzw. Uhren und Schmuck wollen 35 Prozent verschenken. Insgesamt beabsichtigen die Augsburgerinnen und Augsburger, im Schnitt 511 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben – 36 Euro mehr als der Bundesdurchschnitt –, wobei die Männer mit rund 542 Euro deutlich spendabler sind als die Frauen (478 Euro).

Weihnachtseinkauf im Netz

Persönliche Empfehlungen von Freunden und Bekannten sind die wichtigsten Informationsquellen für den Geschenkekauf (57 %), noch deutlich vor Social Media (19 %). Das World Wide Web ist als Kaufplattform aber weiterhin angesagt: In der Gruppe der 23-
bis 38-jährigen Augsburgerinnen und Augsburger gaben 86 Prozent an, Bestellungen im Internet zu tätigen. Mehr als jeder zweite von ihnen (53 %) kauft Geschenke aber auch noch im Einkaufszentrum in der Stadt.

Ältere Generation lässt sich Zeit

Der Generationenvergleich zeigt auch Unterschiede bei der Frage, zu welchem Zeitpunkt Weihnachtsgeschenke gekauft werden. Hier lässt sich das Ergebnis klar auf die Formel bringen: Je jünger, desto kurzfristiger vor Weihnachten wird eingekauft, und je älter, desto mehr Zeit für Auswahl und Kauf lassen sich die Befragten. Jeder Zweite aus der Generation Z geht erst in der Woche vor dem Fest auf Shoppingtour, während die älteren Schenkenden ihre Präsente deutlich früher beisammen haben.

Zur Studie

Die FOM Weihnachtsumfrage ist eine der größten Umfragen dieser Art in Deutschland. Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Oliver Gansser vom ifes Institut für Empirie und Statistik der FOM Hochschule beteiligten sich rund 30 Professorinnen und Professoren an der Untersuchung. Rund 5.600 Studierende befragten im Herbst 2019 in face-to-face- Interviews mit standardisierten Fragebögen bundesweit rund 62.000 Frauen und Männer im Alter von 12 bis 99 Jahren, quotiert nach Geschlecht und Alter, darunter knapp 400 in Augsburg und Umgebung.