Neue Vorsitzende der Lebenshilfe Bayern auf Stippvisite in Kempten

Carolina Trautner bei der Lebenshilfe Kempten

„Im Moment gibt es zu wenig Berührungspunkte zwischen Politik und Praxis. Das möchte ich ändern. Das ist mein Credo für meine Amtsperiode“ betonte Carolina Trautner, die neue Vorsitzende des Lebenshilfe Landesverbands Bayern, bei ihrem Ortsbesuch in der Lebenshilfe Kempten im Juni.

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Carolina Trautner (l.), neue Vorsitzende des Lebenshilfe Landesverbands Bayern im Austausch mit Christine Lüddemann (r.), Geschäftsführerin der Lebensdhilfe Kempten.Bild: Anna-Lena von der Eltz
Seit knapp vier Monaten ist die Pharmazeutin und Sozialministerin a. D. die neue Vorsitzende des Lebenshilfe Landesverbands Bayern. Als eine der ersten Aufgaben in ihrem neuen Amt stehen Besuche in den bayerischen Lebenshilfen-Ortsvereinigungen an, um sich ein besseres Bild vor Ort zu machen und sich mit den Verantwortlichen der Lebenshilfen über ihre Wünsche und Nöte auszutauschen. Im Juni besuchte sie die Lebenshilfe Kempten.

Empfangen wurde Carolina Trautner von Bernhard Schmidt, dem Vorsitzenden der Lebenshilfe Kempten, seiner Stellvertreterin Waltraud Bickel, der Geschäftsführerin Christine Lüddemann, ihrem Stellvertreter Benjamin Fackler und den Bereichsleitungen der verschiedenen Einrichtungen im Lehrer*innen-Zimmer der Tom-Mutters-Schule. Nach einer kurzen Begrüßung und einem ersten Austausch besuchte Carolina Trautner gemeinsam mit Bernhard Schmidt eine Gruppe der angrenzenden Heilpädagogischen Tagesstätte der Lebenshilfe Kempten.

In die Heilpädagogische Tagesstätte gehen Kinder und Jugendliche am Nachmittag nach dem Unterricht in der Tom-Mutters-Schule, das private Förderzentrum mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung der Lebenshilfe Kempten. Die Tagesstätte bietet für die Kinder und Jugendlichen eine ganzheitliche Erziehung, Förderung und Begleitung im Alltag. Ein Fokus liegt dabei auf der Freizeitgestaltung.

Herzlich wurde Carolina Trautner und Bernhard Schmidt in der Heilpädagogischen Tagesstätte von den Kindern und der Gruppenleitung begrüßt. Die Kinder nahmen die Landesvorsitzende offen in ihrem Sitzkreis auf und starteten mit ihr mit Gesang und Tanz in den Nachmittag. Nach einem halbstündigen Austausch mit der Gruppenleitung und den Kindern, bei dem Carolina Trautner mehr über den Alltag einer Tagesstätten-Gruppe erfahren konnte, ging es zurück in die Tom- Mutters-Schule.

Dort wurde der Nachmittag genutzt, um mit der Landesvorsitzenden über aktuelle Themen, Chancen und Herausforderungen der Lebenshilfe Kempten zu sprechen. Ein wichtiges Thema war beispielsweise der akute Personalmangel, der neben der Pflege auch in der Behindertenhilfe herrscht. Geschäftsführerin Christine Lüddemann berichtete dazu, dass sich im Allgäu die großen Träger der Behindertenhilfe zusammengeschlossen haben, um gemeinsam auf politischer Ebene etwas zu bewirken. Hierzu gab es in den vergangenen Jahren mehrere Treffen mit Politikern auf Bezirks- und Landesebene, unter anderem auch mit dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek. „Mein Wunsch an den Landesverband ist es, dass wir uns auf politischer Ebene mehr austauschen“, bittet Christine Lüddemann Carolina Trautner zu diesem Thema.

Weitere wichtige besprochene Themen waren die Situation der Heilpädagogischen Tagesstätte durch das neue Angebot der Offenen Ganztagsschulen, die zukünftigen Auswirkungen durch veränderte Schüler*innenschaft aufgrund des Anstiegs an Kindern mit Autismusspektrumsstörung, der Erhalt des Rahmenvertrags zur Früherkennung und Frühförderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder in interdisziplinären Frühförderstellen in Bayern sowie die zukünftige Förderung und Wohnraumfinanzierung.

Die Landesvorsitzende war sehr an den Themen interessiert, stellte viele Fragen und tauschte sich mit den verantwortlichen Bereichsleitungen der Lebenshilfe Kempten intensiv aus. „Es war mir ein Herzensanliegen hier vor Ort in Kempten zu sein. Ich nehme die Themen mit und bespreche sie mit meinem Team in der Landesgeschäftsstelle. Mein Wunsch ist es, dass wir gemeinsam die besten Bedingungen für die in den Lebenshilfen betreuten Menschen mit Behinderungen schaffen“, betonte sie zum Schluss des Treffens.

Die Lebenshilfe Kempten hat sich sehr über die intensiven Gespräche und den Besuch von Carolina Trautner gefreut.