Oberbürgermeisterin der Stadt Neu-Ulm Katrin Albsteiger im Interview

Sympathie & Enthusiasmus für Neu-Ulm

Es sind turbulente Zeiten, in denen Neu-Ulms „Neue“ Katrin Albsteiger ihr Bürgermeisterbüro bezogen hat. In Krisen sieht die enthusiastische CSU-Politikerin jedoch auch neue Chancen. TRENDYone hat die Oberbürgermeisterin nach ihrer ersten Amtswoche in ihrem Büro getroffen und mit ihr die ersten Eindrücke Revue passieren lassen.

TRENDYone: Was haben Sie in Ihrem Bürgermeisterbüro im Vergleich zu Ihrem Vorgänger umgestaltet?
Katrin Albsteiger: Zunächst muss ich betonen, dass mein Vorgänger das Büro in einer einwandfreien Ordnung hinterlassen hat. Ich selbst hatte mich aber schnell dazu entschieden, den Raum heller zu gestalten und deshalb mussten die Vorhänge weichen. Nach ein paar Tagen stellte ich fest, dass der alte OB-Stuhl nicht zu mir passte. Er durfte daher weiterziehen und sucht nun einen neuen Besitzer (lacht). Das wohl wichtigste Utensil hatte mir im Bürgermeisterbüro allerdings noch gefehlt – der Füller.  

Wie vereinbaren Sie Ihren zeitintensiven Beruf mit dem Familienleben?
Ich hatte die Position der berufstätigen Mutter bereits vor dem Amtsantritt gelebt. Es ist eine Herausforderung aber auch eine Frage der richtigen Organisation mit dem Partner. Hier kann ich davon profitieren, dass mein Mann in Elternzeit ist und sich somit rund um die Uhr um unsere Kinder kümmern kann. Gerade genießen wir die terminfreien Wochenenden noch zusammen, doch auch das wird sich ändern. Auch dann werde ich mich auf meinen Mann verlassen können, der in unseren vier Wänden „der Manager“ ist. 

Stellen die Fußstapfen Ihres Vorgängers für Sie eine große Herausforderung dar?
Ich finde, dass die Position des Oberbürgermeisters unabhängig von der Größe der vorherigen Fußstapfen immer motiviert und mit Ehrfurcht angegangen werden sollte. So habe auch ich es getan, wenngleich der Respekt zu allen meinen Vorgängern natürlich groß ist und war. Denn auch ich möchte in der Stadt meinen Fußabdruck – unabhängig von dessen Größe – hinterlassen. 

Welche Maßnahmen planen Sie für die Fahrradpolitik und sonstige Mobilitätskonzepte in der Stadt?
Ich lege auch in Zukunft viel Wert auf Mobilität und finde, dass dabei alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigt und keiner benachteiligt werden sollte. In dieser ganzheitlichen Betrachtungkönnen, wo möglich, neue Fahrradstraßen entstehen. Die Planung hierfür läuft bereits. Die Stadt Neu-Ulm strebt außerdem die Übernahme der ÖPNV-Vorhabensträgerschaft an. In Sachen des Nahverkehrs denke ich, dass die Stadt Neu-Ulm – auch im Hinblick auf die kurze Distanz zu Ulm – am besten beurteilen kann, wie und wann Buslinien eingesetzt werden sollten. Für den Landkreis und die Stadt ist das eine Win-win-Situation. Dennoch wird hier die Kommunikation weitergehen, denn die Buslinien enden ja nicht an den Stadtgrenzen. Dies soll keine Abkoppelung sondern eine Optimierung des aktuellen Busnetzes in Absprache mit der Stadt Ulm werden. 

Wie machen Sie Neu-Ulm „fit“ für die Zukunft und welche Bedeutung hat dieser Begriff für Sie?
Um fit und leistungsfähig zu bleiben, braucht es neben Dynamik auch Gesundheit. Wichtig ist es, sich Ziele zu setzen, die man in Zukunft erreichen möchte. Einige davon habe ich in den vergangenen Wochen und Monaten bereits definiert – angefangen bei den Stichwörtern Klimaschutz, Kindebetreuung oder auch Wirtschaftsförderung. Solch Zukunftsthemen kann die Stadt nur bestreiten, wenn sie fit ist. 

Mit welchen Anliegen und Wünschen kamen Neu-Ulmer Bürger bisher am häufigsten auf Sie zu?
Über die verschiedensten Kanäle haben mich zunächst vor allem Gratulationen und Glückwünsche zum Amtsantritt erreicht. Ich habe unter anderem aber auch Anfragen zur Kinderbetreuung, zu kulturellen Themen und zur Wirtschaftsförderung - aber auch zu Corona erhalten. Die Anfragen haben mich auf quasi allen Kanälen erreicht - auch über die Sozialen Netzwerke. Diese sind für mich enorm wichtig und bilden eine gute Grundlage für die persönliche Kommunikation mit unseren Bürgern.

Was würden Sie in unserem Magazin gerne lesen, wenn rückblickend über Ihre politische Arbeit berichtet wird?
Ich möchte als jemand wahrgenommen werde, der gerne zuhört und offen für die Angelegenheiten der Bürger ist bzw. diese dann auch konsequent behandelt. Dazu gehört immer eine fachliche Kompetenz in den verschiedensten Bereichen. Ich würde über mich gerne lesen, dass ich als Mensch eine
Mischung aus einem offenen Ohr, Entscheidungsfähigkeit und Kompetenz darstelle.