Das Radverkehrskonzept für den Landkreis Neu-Ulm ist fertig

Der Alltagsradverkehr soll künftig noch gezielter gefördert werden

Mit dem Fahrrad zur Schule fahren, in die Arbeit, zum Sportverein - unzählige Bürgerinnen und Bürger nutzen im Landkreis das Fahrrad jeden Tag als Transportmittel im Alltag. Genau diesen Alltagsradverkehr will der Landkreis Neu-Ulm jetzt noch gezielter fördern. Das Konzept hierfür ist am Sonntag in der Historischen Schranne in Illertissen vorgestellt worden

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Bild: Magdalena von Petersdorff / Landratsamt Neu-Ulm
Landrat Thorsten Freudenberger sagte zu Beginn: „Ich sehe im Fahrrad ein großes Potential für die Verkehrswende in unserem Landkreis.“ Und genau dieses Potential hat das Planungsbüro top plan im Auftrag des Landkreises ein Jahr lang analysiert. Projektleiterin Eva Mast stellte die Ergebnisse dieser Analyse vor: Insgesamt hatte sie fast 550 Kilometer Alltagsradwegenetz in Augenschein genommen und fast 50 Radparkanlagen evaluiert.
Aus den Informationen über 300 punktuelle Problemstellen, diversen streckenbezogenen Entwicklungsmaßnahmen sowie Radparkanlagen werden nun Handlungsempfehlungen für Kommunen und Baulastträger zur Radverkehrsförderung und zur Verbesserung der Radinfrastruktur abgeleitet. Für alle Baulastträger werden standortspezifische Datenblätter zur Verfügung gestellt.

„Langfristiges Ziel ist ein durchgängiges Alltagsradwegenetz abgestimmt mit allen Akteuren und mit öffentlicher Beteiligung“, erläuterte Esther Schmid, Radverkehrsbeauftragte des Landkreises Neu-Ulm. Bei der Netzentwicklung waren neben dem Landkreis Neu-UIm auch die Kreiskommunen und das Staatliche Bauamt Krumbach als Baulastträger sowie der ADFC beteiligt. Zudem fand über die eigene Gebietskörperschaft hinaus eine Abstimmung mit den Nachbarkommunen wie der Stadt Ulm und dem Alb-Donau-Kreis statt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projekts war eine Bürgerbefragung, bei der insgesamt über 100 Anregungen und Meinungen eingereicht worden sind. Hierbei habe sich gezeigt, dass sich die Radfahrerinnen und Radfahrer vor allem eine Verbesserung der Infrastruktur sowie mehr gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmenden wünschen.
Nach der Fertigstellung des Konzeptes soll nun so bald wie möglich mit der Umsetzung der Handlungsempfehlungen begonnen werden: identifizierte Problemstellen und Hindernisse sollen entschärft und Netzlücken geschlossen werden. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf den innerörtlichen Radverkehr gelegt werden: Insbesondere auf Hauptverkehrsachsen wurden innerorts Defizite und Entwicklungspotentiale festgestellt. Auch die Radabstellanlagen sollen optimiert werden.
Dass Bedarf und Interesse groß sind hat auch die rege Diskussion gezeigt, die sich im Anschluss an die Präsentation in Illertissen entwickelt hat. „Radmobilität ist bei uns im Landkreis ein wichtiges Thema“, fasste Landrat Freudenberger zusammen. „Gemeinsam werden wir ihn weiter voranbringen.“