Panther-Kapitän Brady Lamb über Weihnachten und den Saisonstart der DEL

Augsburgs „El Capitano“ im Interview

Ein Eishockeyspieler ohne die DEL ist, wie es Brady Lamb sagen würde, „not completely“. Gut also, dass der AEV-Kapitän und sein Team seit Anfang Dezember wieder auf’s Eis dürfen und sogar schon die ersten Ligaspiele absolviert haben. Im Interview mit TRENDYone sprach der frischgebackene Kapitän über die lange Pause und seine Interpretation des Kapitänamtes.

TRENDYone: Hi Brady. Wie glücklich bist Du, seit Anfang Dezember wieder auf dem Eis stehen zu dürfen und was hat Dich an der eishockeyfreien Zeit besonders gestört?

Brady Lamb: Zunächst einmal könnte ich nicht glücklicher sein, seit Anfang Dezember wieder mit dem Team auf dem Eis zu sein. Es war eine so lange Nebensaison und wir haben uns wirklich gefragt, ob dieses Jahr überhaupt noch Eishockey stattfinden wird. Das Schwierigste war die Unsicherheit. Wir sind es immer gewohnt, körperlich und geistig bereit zu sein und Anfang August zum Trainingslager zurückzukehren. Zu Hause zu sitzen und zu hören, dass wir in zwei, vier oder sechs Wochen mehr wissen werden, war frustrierend. Auch die Planung mit der Familie meiner Frau in Minnesota war schwierig. Wir wollten sie vor unserer Rückkehr nach Augsburg unbedingt noch besuchen, mussten aber immer eine obligatorische zweiwöchige Quarantäne einplanen. 

Wie hast Du dich in der langen Pause fit gehalten?

Mit dem Aufkommen von Covid-19 und unserem Mangel an Wissen darüber entschied ich nach dem Abbruch der DEL, dass ich kein Risiko eingehen und meine Familie zurück nach Kanada bringen wollte. Insbesondere Callaghan, der damals erst 6 Wochen alt war. Dort hielten wir es dann für sinnvoll, ein Fitnessstudio in unserer Garage einzurichten, anstatt in das Fitnessstudio meines Trainers zu gehen, in dem täglich viel Kundenkontakt stattfand. Glücklicherweise ist meine Frau zertifizierte Personal Trainerin und Spezialistin für Fitnessernährung. Deshalb hat sie auch Workouts für mich zusammengestellt und mir geholfen, mich in den letzten 8 bis 9 Monaten sowohl mit Sport als auch mit Ernährung fit zu halten. 

Wie zufrieden bist Du mit der bisherigen Trainingsleistung des Teams und welches realistische Ziel steckst Du Dir für das Abschneiden in der Gruppe Süd?

Zwischen unseren neuen Jungs und zurückkehrenden Spielern haben wir noch einige Aufgaben zu erledigen: Rollen innerhalb unserer Mannschaft müssen noch genauer verteilt werden. Ich bin sehr gespannt darauf, wie Einstellung und Charakter aller Spieler, die dieses Jahr die Pantheruniform tragen, zusammen harmonieren. Ähnlich wie unser Ziel aus den vergangenen Jahren wollen wir es in die Playoffs schaffen.
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Wir werden versuchen in der Süd-Gruppe in die Top 4 zu kommen, um uns einen Platz in den Playoffs sichern zu können. 

Wie kommst du mit den neuen Team Mates beim AEV aus?

In unserer bisher kurzen gemeinsamen Zeit verstehen sich alle im Team hervorragend. Leider können wir aufgrund von Covid und der damit einhergehenden Einschränkungen nicht so viele Teambuilding-Events durchführen.

Was bedeutet es für Dich, die Kapitänsbinde nun fest tragen zu dürfen?

Es ist eine große Ehre, in dieser Saison Kapitän der Augsburger Panther zu sein. In den letzten sieben Jahren habe ich gesehen, wie dieses Team gewachsen ist und sich zu einem Ort entwickelt hat, an dem Menschen sein wollen. Ich bin da, wo ich bin, dank der Unterstützung durch das Team, die Mitarbeiter, die Familie und Freunde. Es ist eine Verantwortung, die ich nicht leichtfertig übernehme, und ich bin stolz darauf, dieses Team zu führen.

Im Juni wirst Du zum zweiten Mal Vater. Wie stressig ist der Alltag zwischen Eishockey und Familie?

Baby Lamb # 2 kommt Anfang Juni! Es ist manchmal hart und wir sind viel beschäftigt mit Eishockey und Familienleben, aber meine erstaunliche Frau Lizz ist der Fels, der unseren Haushalt organisiert und somit läuft alles reibungslos. Sie ist immer auf dem Laufenden und hält Callaghan, mich und das Haus zusammen. Natürlich bin ich immer gesund und glücklich, besonders wenn ich beim Hockey bin. Lizz sorgt für den Ausgleich.

Wie wirst Du Weihnachten mit Deiner kleinen Familie trotz der Corona-Umstände verbringen?

Weihnachten wird viel kleiner sein als früher. Wir haben unsere Wohnung dekoriert und planen, am Heiligabend Perogies zu rollen. Unsere Geschenke werden erst am Weihnachtsmorgen des 25. Dezember geöffnet. Ich bin mir sicher, dass es zu Hause viele Face Time Sessions mit Familie und Freunden geben wird.