ratiopharm ulm gewinnt das innerdeutsche EuroCup-Duell gegen Frankfurt

Schlussoffensive untermauert Platz drei

ratiopharm ulm gewinnt das innerdeutsche Euro-Cup-Duell gegen Frankfurt mit 68:83 (39:38) und hat vor dem letzten Top16-Spieltag damit Platz drei in der Gruppe F bereits sicher.

Gruppen-Platz drei sichern, Ra’Shad James Integration ins Team vorantreiben und wenn möglich noch einige Körner Energie sparen: Das waren die drei großen Ziele vor dem letzten EuroCup-Auswärtsspiel in Frankfurt gewesen. Zumindest hinter zwei dieser Vorhaben konnte ratiopharm ulm am Mittwochabend einen dicken Haken machen. Ohne die vier Ausfälle (Fotu, Reinhardt, Miller, Günther) und mit einer umgebauten Starting Five (James und Ugrai statt Evans und Thompson) musste Ulm bei „einem der physischsten Teams im EuroCup“ (Thorsten Leibenath) lange um jeden Zentimeter ringen, ehe im letzten Viertel (13:26) die Dämme brachen. „Im Schlussviertel haben wir schließlich Lösungen gegen Frankfurts harte Verteidigung gefunden und uns gute Würfe erspielt“, so ein zufriedener Ulmer Head Coach nach dem 68:83-Erfolg. Ausgerechnet Neuzugang James (9 Punkte im 4. Viertel) war es, der die Ulmer Schlussoffensive gemeinsam mit Javonte Green (7) vorantrieb. „Wir wollten in diesem Spiel unbedingt unsere Erfolgssträhne fortsetzen. Ich bin froh, dass ich dazu beitragen konnte und am Ende einige Würfe getroffen habe“, sagte James.

Die Turnhallen-Luft im Frankfurter Trainingszentrum beflügelte zunächst aber die Gastgeber: Ehe die veränderte Ulmer Starting Five in die Partie gefunden hatte, waren bei den Skyliners bereits vier Dreier durch die Reuse geflogen (12:2, 4. Minute). Doch um wie viel gefestigter das Leibenath-Team inzwischen ist, zeigten die nächsten Minuten: Mit Ruhe, zwei Ugrai-Dreiern und einem David Krämer, der von der Bank aus 7 Punkte ins Spiel brachte, war nach sechs Minuten und einem 13:0-Lauf das Spiel gedreht (12:15). Und die Gäste blieben auch zur Viertelpause knapp obenauf, obwohl Frankfurt bis dato eine Ausnahmequote von außen (6/8 Dreier) vorwies.

Und dabei blieb es: Obwohl Ulm nun gefühlt allmählich Kontrolle über das Geschehen erlangte, blieb Frankfurt durch – teils spektakuläre – Dreier im Spiel (29:28, 14.). War es bis dato unterhaltsam auf und ab gegangen, verflachte die Partie in der Folge ein wenig: Während Ulm sich nun in den Experimentier-Modus begab, aber auch mit wechselnden Aufstellungen zu wenig Zählbarem kam (aus dem Zweier-Bereich: 5/17 zur Halbzeit), genügten Frankfurt gelegentliche Distanztreffer, um eine 39:38-Führung mit in die Pause zu nehmen. Kurios: 33 der 39 Skyliners-Zähler waren bis dato durch Drei-Punkte-Würfe zustande gekommen.

Der Frankfurter Dreier-Regen ließ auch nach der Pause nicht nach, wohl aber dessen Effizienz - was auch an einer Ulmer Defense lag, die ihren Griff nun intensivierte. Wirklich Kapital schlagen konnten die Schwaben daraus aber nicht: Just, als Ulm beim Stand von 43:48 (14.) etwas Oberwasser gewann, brachten drei Ballverluste Frankfurt zurück ins Spiel (50:48, 17.). Wirklich überraschen konnte die fehlende spielerische Stabilität indes nicht, experimentierte Thorsten Leibenath doch nun mit einigen neuen Lineups – u.a. mit Ryan Thompson als Point Guard. Dennoch war es genau diese neu zusammengewürfelte Aufstellung, die Ulm mit einem späten 6:0-Lauf wieder in Front brachte (55:57).

Und diese Führung schraubten die zurückkehrenden Starter aus: Während hinten Max Ugrai Frankfurts Highflyer Elijah Clarance den Einflug verwehrte, waren es vorn Akpinar, James und Green, die das Ulmer Punktekonto mit 3 Dreiern erhöhten (61:68, 34.). Und Neuzugang James übernahm nun: Erst stellte der Shooting Guard einen mustergültigen Alley-Oop auf Green zu, dann erhöhte er per Jumper zur 13-Punkte-Führung (63:76, 37.). Spätestens, als der zweite Ulmer Matchwinner – David Krämer – zwei Minuten vor Schluss ein Drei-Punkt-Spiel verwertete, war am zweiten Ulmer EuroCup-Sieg in der Top16 nichts mehr zu rütteln.