Stadt Gersthofen beschließt Bau eines neuen Wasserwerks

Versorgung nun in Händen der Stadt

Am vergangenen Mittwoch traf sich der Stadtrat zu seiner monatlichen Sitzung. Aufgrund Corona wurde diese, um den notwendigen Sicherheitsabstand einzuhalten, in der Stadthalle abgehalten. Die Entscheidung über die Durchführung der Sitzung im Rahmen des aktuell ausgerufenen Katastrophenfalls trifft nicht die Stadt Gersthofen, das Vorgehen wird von der Landesregierung bestimmt. Auch der wichtige Punkt „Ausrichtung der Wasserversorgung“ wurde in der Sitzung behandelt.

Bis zur Sitzung am Mittwoch galt die Aussage der CSU aus dem Werkausschuss: „Wir unterstützen den Beschlussvorschlag, aber die Entscheidung soll der neue Stadtrat treffen“. Es gab auch bis zu diesem Mittwoch 18:00 Uhr von den teilnehmenden Stadträten keine Anfrage an die Verwaltung. Warum dies erst in der Sitzung angesprochen wurde, bleibt offen. Im beratenden Werkausschuss wurden alle offenen Fragen abschließend diskutiert.
 
Außer der CSU legen alle Fraktionen Wert auf die Eigenständigkeit von Gersthofen. Dies war keine Entscheidung des Bürgermeisters, sondern der großen Mehrheit des Stadtrats. Diese Mehrheiten sind auch nach dem kommenden Stichwahl-Sonntag dieser Meinung, aus diesem Grund gibt es keinen Anlass zur nochmaligen Verzögerung der Entscheidungen.
 
Bei einer Verschiebung des Beschlusses käme es zu einer Verzögerung um mindestens 4 Monate. Zum einen muss sich der neue Stadtrat und die Kollegen dort erst mit dem komplexen Thema vertraut machen. Zum anderen ist aufgrund der aktuellen Situation noch überhaupt nicht klar, ob, wie und ab wann der neue Stadtrat überhaupt handlungsfähig ist. Gersthofen wird in den nächsten Tagen einen reduzierten sogenannten „Ferienausschuss“ mit 12 Mitgliedern gründen. Diesem sollte die Entscheidung vermutlich auch nicht überlassen werden.
 
Erster Bürgermeister Michael Wörle: „Wie nun fälschlicherweise von verschiedenen Seiten vermutet, haben die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Coronakrise keine Relevanz für die Notwendigkeiten in der Wasserversorgung. Hier mussten wir schnellstmöglich die Entscheidung treffen. Eine Verschiebung dieses Beschlusses hätte auch die Chlorung um mindestens 4 Monate verlängert. Das kann doch keiner ernsthaft wollen und ist dem Bürger auch nicht zuzumuten“.
 
Auch die von Max Poppe zitierten 20 Millionen sind völlig aus der Luft gegriffen. Dem Stadtrat liegt eine Empfehlung aus dem Gutachten mit aktuellen Zahlen vom November 2019 vor. Hier sind 13 Mio. € berechnet und bereits mehrfach öffentlich vorgestellt worden. Der darin enthaltene 3. Brunnen ist nach Rückmeldung vom Wasserwirtschaftsamt nicht zwingend notwendig und würde die Kosten sogar reduzieren.“
 
Die kommende Zeit wird nun aktiv für die Angebotseinholung genutzt. Dies stellt auch eine wichtige Perspektive für Unternehmen dar, die im Falle eines Zuschlags auch in Zeiten von Corona so finanziell sicher planen können. Auch den Gersthofer Bürgern kann mit diesem Vorgehen ein klarer Fahrplan vermittelt werden, um die Wasserversorgung schon bald wieder im sonst gewohnten Komfort aufzustellen.