Stadtsparkasse Augsburg: Transformation in eine nachhaltige Zukunft

Ein Ausblick für geladene Gäste

Die Transformation der heimischen Wirtschaft, die klimafreundlicher, digitaler und resilienter werden soll und muss, wird zu einer neuen Ausrichtung unserer Wirtschaft und Gesellschaft führen. Wie das gelingen kann, hierzu gab das Mittelstandsforum der Stadtsparkasse Augsburg am vergangenen Dienstag, 25. April, den 120 geladenen Gästen einen Ausblick. Wolfgang Tinzmann, Vorstandsmitglied und verantwortlich für den gewerblichen Bereich, sieht die Stadtsparkasse als "Nachhaltigkeitsbegleiterin für Kundinnen und Kunden". Denn: Unternehmen und Privatanleger haben beim Thema Nachhaltigkeit nach wie vor großen Beratungsbedarf. Hier sieht sich die SSKA gut aufgestellt: mit der Expertise der Beraterinnen und Berater und einer eigenen Nachhaltigkeitsabteilung.

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Bild: Nicole Gergen, sska
Michael Kramer, stv. Vorstandsmitglied und Bereichsleiter Center.Unternehmenskunden, führte durchs Programm und hob hervor, dass Kredite und andere Finanzierungsprodukte künftig mit dem Erfüllen von Nachhaltigkeitszielen verknüpft sein werden. 

Nachhaltigkeitsratings werden eine immer größere Rolle spielen, sie spielen in den Bonitätseinstufungen der Ratingagenturen mit und auch wenn es darum geht, Aufträge zu generieren. 

Konjunktur und Zinsen 
Zu Beginn der Veranstaltung gab Rolf Schäffer, Leiter Volkswirtschaftliche Analyse der Landesbank Baden-Württemberg, einen Ausblick auf Konjunktur und Zinsen. Die großen Einflussfaktoren waren schnell ausgemacht: Krieg, Energiekrise, Inflation, Lieferkettenproblematik, Turbulenzen im Bankensektor, KI und ChatGPT sowie die Pandemie haben die Wirtschaft in den letzten Jahren bzw. Monaten maßgeblich beeinflusst. Die Konjunktur ist durch schwachen Konsum und steigende Leitzinsen belastet. Trotz sich stabilisierender Energiepreise, abnehmender Inflation und Entspannung bei den Lieferketten sieht Schäffer die Konjunktur in Deutschland einer "milden" Rezession ausgesetzt und keinem Absturz, den viele Experten noch vor einigen Monaten befürchtet hatten. 

Nachhaltige Zeitenwende im Finanzbereich von Unternehmen 
Im Anschluss erläuterte Thomas Kind, CFS (Corporate Sustainable Finance) Advisor bei der Landesbank Baden-Württemberg, in seiner Key-Note die Auswirkungen der nachhaltigen Zeitenwende im Finanzbereich von Unternehmen. 

Die Finanzwirtschaft ist von der Politik zum Transformationshebel für nachhaltiges Wachstum bestimmt worden, die Monetarisierung von Nachhaltigkeit wurde damit besiegelt. Dabei ist die bereits begonnene nachhaltige Transformation in der Finanz-, wie in der Realwirtschaft individuell und komplex. Das hat zur Folge, dass das Angebot an impactorientierten Wachstums-finanzierungen an Unternehmen ebenfalls individuell und komplex ist. Nachhaltigkeitsintegrierte Finanzplanung und -simulation sind nötig um eine im-pactorientierte Wachstumsfinanzierung nicht zu gefährden. Kapital wird zukünftig über Nachhaltigkeitsratings zugewiesen, was eine Herausforderung für Unternehmen und Kapitalgeber darstellt. Daher die Empfehlung, sich lieber heute als morgen mit dem Thema zu beschäftigen und die Transformation als Chance zu sehen. 


Nachhaltigkeitsreporting: Was kommt auf Unternehmen zu? 
Petra Schöll, zertifizierte Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadtsparkasse Augsburg, stellte praxisorientiert dar, was zur Sicherstellung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen nötig ist. 

Eine Grundvoraussetzung liegt in der Ausrichtung des Geschäftsmodells in Richtung Nachhaltigkeit und der Verankerung von Nachhaltigkeitsthemen in der Unternehmensstrategie und –prozessen. Schöll sieht Nachhaltigkeit als eine Daueraufgabe. Ihre Empfehlungen an Unternehmen lauten: Eine aktive Auseinandersetzung mit den KPI (Leistungsindikatoren) und KRI (Risikoindi-katoren) des Unternehmens in Bezug auf Nachhaltigkeit. Dazu die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie. Diese gilt es laufend zu verfolgen, zu überprüfen und ggf. anzupassen. Auch der Aufbau von Netzwerken sollte vorangetrieben werden. Kreditnehmer werden Daten und Informationen zu ESG liefen müssen. Beim Nachhaltigkeitsreporting ist auf die Datengüte zu achten. Der Ratschlag der Expertin: unbedingt Standards und Initiativen nutzen.