Tourismusverband im Allgäu kritisiert inzidenzabhängige Öffnung

«Das geht auf keine Kuhhaut!»

Ab 21. Mai sollen in Bayern die Beherbergungsbetriebe wieder Gäste willkommen heißen dürfen. Allerdings ist diese Öffnungsperspektive inzidenzabhängig. Wird in Kreisen und kreisfreien Städten eine Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen nicht erreicht, dürfen Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze für Gäste nicht öffnen. Nun fürchten viele Betreiber von Beherbergungsbetrieben, dass es mit der Öffnung über das Pfingstwochenende und darüber hinaus nichts wird. Zudem stoßen sich viele daran, dass europaweit nicht die gleichen Bestimmungen gelten und so ist die Sorge groß, dass viele Besucher ihren Urlaub gleich im Nachbarland Österreich buchen, wo inzidenzunabhängig geurlaubt werden darf. So regt sich Widerstand gegen die inzidenzabhängige Öffnungsperspektive, die insbesondere von vielen Kleinvermietern als Wettbewerbsverzerrung empfunden wird. Die Redaktion TRENDYone erreichte die nachstehende Pressemitteilung der 1. Vorsitzenden des Tourismusvereins Großer Alpsse Immenstadt Sabine Mohr, die das gegenwärtige Dilemma beschreibt und eine inzidenzunabhängige Öffnung fordert:

Tourismusbetriebe Bayern fordern eine Öffnung unabhängig der Sieben-Tage-Inzidenz, für Geimpfte, Genesene und Menschen mit negativem Coronatest.

Tourismusverein Großer Alpsee Immenstadt, der hauptsächlich Kleinvermieter unterstützt, schließt sich dieser Forderung an.

Ab dem 21.05. ist es den Übernachtungsbetrieben erlaubt, Gäste zu beherbergen – falls die 7-Tage-Inzidenz stabil unter 100 liegt. Der Tourismusverein Großer Alpsee Immenstadt übt nun scharfe Kritik an der Öffnungsstrategie der Bayerischen Staatsregierung. „ Wie kann man nur auf die Idee kommen, die Öffnung des Tourismus an einen so wandelbaren Faktor wie die 7-Tage-Inzidenz zu knüpfen? Mit der Inzidenzabhängigkeit der Öffnung ist das Chaos nun perfekt. Sowohl die Gäste als auch die Gastgeber können mit so einer Unberechenbarkeit nichts anfangen. Besonders unverständlich ist die Tatsache, dass selbst bei kontaktlosem Urlaub - wie in Ferienwohnungen – eine solche Regel greifen soll.
Dazu kommt, dass nun sämtliche Länder um uns herum ohne diese sinnbefreite Auflage öffnen. Für uns als kleine Vermieter, die auch noch größtenteils bei den Hilfszahlungen vergessen wurden, geht das auf keine Kuhhaut und ist existenzbedrohend! Wie es aussieht, ist die Pfingstsaison für uns gelaufen und wir müssen unseren Gästen absagen, sollte der Wert unter 100 sinken und bleiben doch anreisen lassen, um sie dann wieder nach Hause zu schicken, wenn die Zahlen wieder steigen.
Wir erwarten, dass die Politik hier nachsteuert und eine inzidenzunabhängige Öffnung zulässt“ so die Vorsitzende Sabine Mohr.