Ulmer Citymanagerin Sandra Walter: So wurde „Click & Collect“ in der Stadt Ulm angenommen
Erfolgreiche Alternative im Lockdown?
Seit dem Januar ist der Abholservice „Click & Collect“ in der Region wieder erlaubt. Dieser ermöglicht es den Kunden, Waren bei dem jeweiligen Einzelhändler per Internet oder Telefon zu bestellen, einen Termin zu vereinbaren und die Bestellung vor Ort selbst abzuholen. Doch wie wurde dieser Service von Einzelhandel und Kunden angenommen? Wir haben die Ulmer Citymanagerin Sandra Walter zu der aktuellen Situation befragt.
Sandra Walter: „Click & Collect“ oder „Call & Collect“, wie manche Händler es auch nennen, wird in Ulm aktuell ganz ordentlich angenommen. Wir haben zahlreiche Ketten, aber auch kleinere Einzelhändler, die dieses Modell nutzen, um zumindest ein bisschen Umsatz zu machen und ihre Kunden zu bedienen.
Kann Ihrer Meinung nach damit der durch die aktuelle Situation verlorene Umsatz wiedergutgemacht werden?
Meiner Meinung nach kann auch kein „Click & Collect“ die gravierenden Umsatzverluste wett machen, weder im Handel noch in der Gastronomie. Dennoch ist es eine Chance und wir sind dankbar, dass diese Möglichkeit im Handel nun doch auch wieder erlaubt ist.
Wäre Ihrer Meinung nach der Service für Abholangebote nicht schon vor Weihnachten sinnvoll gewesen?
Vor Weihnachten wäre es tatsächlich sehr wichtig für uns gewesen, eine Click & Collect Möglichkeit anbieten zu können. Mit den vorbereiteten Hygienekonzepten und fest definierten Abholzeitfenstern hätten die Händler noch einen Teil des Weihnachtsgeschäfts mitnehmen können. Dieser Umsatz fehlt aktuell sehr schmerzlich und auch für die Kunden hätte es die Situation vereinfacht, in der Region zu shoppen und nicht den Onlineriesen den Zuschlag zu geben. Trotzdem ist es schön zu sehen, dass viele Menschen den regionalen Handel unterstützen möchten und die dramatische Situation erkannt haben. Das zeigte sich vor allem im Dezember am Erfolg unseres kostenlosen Weihnachtskuriers. Unser Kurier konnte im weitläufigen Ulmer und Neu-Ulmer Stadtgebiet von Händlern und Kunden genutzt werden, um Waren und Geschenke im regionalen Handel zu bestellen und diese noch am selben Tag kostenfrei geliefert zu bekommen.
Denken Sie, dass solche Konzepte mit Warenabholung auch nach der Pandemie zusätzlich bestehen bleiben werden?
„Click & Collect“ Angebote gibt es bei vielen Geschäften ja bereits seit einigen Jahren. Ich denke, dass auch hier die Pandemie als Beschleuniger gesehen werden kann und die Nutzung mit Sicherheit auch in der Zukunft anhalten wird. In welcher Ausprägung dies der Fall ist, hängt natürlich von der jeweiligen Branche ab. Manche Produkte lassen sich über „Click & Collect“ besser verkaufen als andere.