Alexander Hold, Bezirksvorstand der Freien Wähler Schwaben zur „Flugblatt-Affäre"

Klartext

Nachfolgend eine Stellungnahme des Bezirksvorstandes der Freien Wähler Schwaben, MdL und Stadtrat von Kempten Alexander Hold zur „Flugblatt-Affäre" des Bundesvorsitzenden der Freien Wähler Hubert Aiwanger:

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Der Bezirksvorstand der Freien Wähler Schwaben, Stadtrat von Kempten und Vizepräsident des Bayerischen Landtags Alexander Hold äussert sich zur„ Flugblatt-Affäre".Bild: privat
Noch nie hatten die Freien Wähler so hohen Zuspruch wie jetzt – ihr Vorsitzender Hubert Aiwanger gefeiert wie zuletzt nur Franz Josef Strauß. Und dann zaubert die Süddeutsche Zeitung plötzlich ein Flugblatt aus dem Hut, das vor über 35 Jahren auf einer Schultoilette in Niederbayern aufgetaucht war und über das in der Gegend seit vielen Jahren getratscht wurde.

Wir haben immer damit gerechnet, dass vor der Landtagswahl eine Schmutzkampagne gegen die Freien Wähler in Marsch gesetzt wird, wenn die Umfragewerte der FW zu gut sind. Darüber, dass die Lawine zu einem Jahrzehnte alten Vorfall auf den Tag genau sechs Wochen und damit rechtzeitig zum Versand der Briefwahlunterlagen anrollt, mag sich trotzdem jeder selbst einen Reim machen.

Das ändert nichts daran, dass das Flugblatt einen absolut widerlichen Inhalt hat, den man nicht bagatellisieren darf. Dieses Pamphlet ist zwar nicht antisemitisch, aber das macht es nicht besser. Denn es will Witze auf Kosten aller Opfer des Nationalsozialismus machen – das ist aber nicht witzig, sondern schäbig. Ich bin dankbar, dass Hubert Aiwanger das sehr deutlich klargestellt hat. 
Natürlich kann der Mist, den sein pubertierender Bruder mit 17 Jahren gebaut hat, kein Grund sein, mehr als drei Jahrzehnte später an Hubert Aiwangers jetzigem Wertekompass zu zweifeln oder gar an seiner politischen Leistung.

Damals hat übrigens Hubert Aiwanger seinen Bruder nicht verpfiffen, daher wurde der Vorfall ihm angekreidet. Aber die Schule hat nicht einmal die Eltern informiert, es gab keinen Verweis, keinen Eintrag im Zeugnis, Hubert Aiwanger durfte Schülersprecher bleiben und zwei Jahre später ein Einser-Abitur ablegen.
Heute reichte der Süddeutsche Zeitung eine denkbar dünne Verdachtslage, um in Aiwangers Heimat Klingeln zu putzen und eine vernichtende Verdachtberichterstattung zu drucken.

Was die Menschen in Bayern davon halten? Täglich höre ich dazu derzeit den Satz: Wer von uns hat mit 16 Jahren keinen Mist gebaut? Auch wenn jetzt noch so schlaue Zeugen ausgegraben werden, die sich an andere Jugendsünden erinnern wollen, so stößt doch die mediale Hetzjagd offensichtlich vielen Menschen sauer auf: Das merkt man daran, wie viele Menschen uns gerade den Rücken stärken. Die Aussage ist dabei immer: Nicht 35 Jahre alte Flugblätter oder Schmutzeleien , nicht Denunzianten und lange vorbereitete Zeitungskampagnen entscheiden, wer Bayern in den nächsten fünf Jahren regiert, sondern die Wähler am 8.10.23!