Allgäuer Brauhaus mit Absatzplus von 11,4 Prozentpunkten

Traditionsbrauerei entzieht sich der rückläufigen Marktentwicklung

Allgäu, 7. Juli 2022. Während der Biermarkt im Geschäftsjahr 2021 weitere rund zwei Millionen Hektoliter Volumen verlor und somit um minus 2,2 Prozent schrumpfte, hat das Allgäuer Brauhaus seine dynamische Entwicklung fortgesetzt. Mit einem Plus von 11,4 Prozent beim Getränkeabsatz inklusive Lohnproduktion konnte sich die Traditionsbrauerei der rückläufigen Marktentwicklung erfolgreich entziehen. Beim Markenvertrieb Bier konnte die Traditionsbrauerei mit plus 3,4 Prozent abschließen.

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Bild: Allgäuer Brauhaus

Allgäuer Büble Biere und Oberdorfer Helles als Wachstumslokomotiven

„Unseren Wachstumskurs haben wir erfolgreich fortgeführt, getrieben vor allem von unseren
Allgäuer Büble Bieren. Ihren Absatz haben wir trotz Einschränkungen im Gastronomie- und
Veranstaltungsbereich um erfreuliche 7,8 Prozent gesteigert“, so Vorstand Heinz Christ in
seinem Bericht zum Geschäftsjahr 2021. Als weiteres Zugpferd erwies sich Oberdorfer
Helles: Aufgrund seiner guten Entwicklung stieg der Absatz Bier um stolze 97,3 Prozent.

Gastronomie- und Veranstaltungsgeschäft zieht an

Auch die Fassbierabsätze haben sich infolge der Lockerungen erholt: Ihr Absatz konnte im
Geschäftsjahr wieder um plus 15,4 Prozent zulegen. Heinz Christ: „Im Vergleich zur
Absatzsituation vor der Pandemie liegt der Verlust bei Fassbier aber noch immer bei rund 38
Prozent. Umso mehr freuen wir uns über das spürbar anziehende Geschäft, von dem uns
Gastronomen und Veranstalter in diesem Jahr berichten. Die Menschen haben offensichtlich
Nachholbedarf und Freude am geselligen Miteinander“.

Umsatz- und Erlöszuwachs

Unter dem Strich hat das Allgäuer Brauhaus seinen Umsatz gegenüber dem schwachen
Vorjahr und trotz der pandemiebedingten Einschränkungen im Außer-Haus-Markt um 7,2
Prozent gesteigert, bei den Umsatzerlösen nach Abzug der Biersteuer steht ein Plus von 7,8
Prozent in den Büchern.

Das Vertrauen in die eigene Stärke und Stabilität hat die Traditionsbrauerei eindrucksvoll
bewiesen. So konnte sie nicht nur mit konsequenter Vertriebs- und Markenarbeit überzeugen
und neue Freunde für ihre Biere und Bierspezialitäten gewinnen. Mit Millioneninvestitionen
in unter anderem eine hochmoderne zweite Abfüllanlage für Bügelverschlussflaschen samt
Abfüll- und Logistikhalle, drei neue Gärtanks sowie den Umbau und die Erweiterung des
Malzsilos hat das Allgäuer Brauhaus seinen Braustandort und damit seine Arbeitgeberrolle
gestärkt. Erklärtes Ziel ist es, selbst Nachfragespitzen dank ausreichender Kapazität, hoher
Effizienz und durchgängiger Lieferfähigkeit bedienen zu können.

Immenser Kostendruck

Mit dieser Offensivstrategie will Vorstand Heinz Christ auch im bereits laufenden
Geschäftsjahr an gute Leistungen anknüpfen. „Der deutsche Biermarkt hat infolge der
Corona-Pandemie tiefe Einschnitte erfahren, die unsere Branche noch lange und nachhaltig
belasten werden, während gleichzeitig die nächsten Krisen nicht lange auf sich warten
ließen.“

Während die Lieferketten zum Zerreißen gespannt sind und der wachsende Fahrermangel
die Lieferfähigkeit bedroht, sehen sich die Brauer auch infolge des Ukraine-Kriegs von
Kostenexplosionen historischen Ausmaßes konfrontiert: Die Preise für Malz haben laut dem
Deutschen Brauer-Bund (DBB) im April dieses Jahres um 70 Prozent im Vergleich zum
Vorjahresmonat zugelegt, bei Kronkorken stiegen sie um 50 Prozent. Für Strom am
Terminmarkt waren es laut DBB rund 250 Prozent, für Gas sogar 430 Prozent.

Heimkonsum und Tourismus als Erfolgsfaktoren

Heinz Christ: „Dessen ungeachtet, wollen wir im Allgäuer Brauhaus unsere Stärken nutzen,
um trotz großer neuer Herausforderungen zu bestehen. Der Trend zu bayerischen Hellbieren
mit prozentual zweistelligen Zuwachsraten im deutschen Biermarkt, zu Spezialitäten mit
regionalem Absender wie dem Allgäu sowie zu alkoholfreien Bieren kommt uns trotz des
anhaltend hohen Wettbewerbs- und Preisdrucks entgegen. Denn mit unserem Portfolio sind
wir gut aufgestellt, um diese Nachfrage zu bedienen.“ Chancen sieht der Vorstand einerseits
durch weitere Listungen der Allgäuer Brauhaus Marken im Lebensmitteleinzelhandel und
Getränkemärkten für den wachsenden Heimverbrauch und andererseits durch den Allgäuer
Tages- und Urlaubstourismus.

„Wer in unserer schönen Heimatregion eines unserer Biere in der Gastronomie oder auf
Veranstaltungen genossen hat, bleibt nach seiner Rückkehr gerne dabei. Dass vor allem
unsere Allgäuer Büble Biere und Oberdorfer Helles von Flensburg bis Füssen zu haben sind,
hilft uns natürlich, um unsere Wirtschaftskraft hier vor Ort zu stärken“, so Heinz Christ.
„Dass unsere Allgäuer Traditionsbrauerei das hierfür notwendige Rüstzeug mitbringt, haben
ihre Mitarbeitenden in den Vorjahren erfolgreich unter Beweis gestellt: Die Leistungen der
vergangenen Jahre sind ein messbarer Beleg, dass sie die richtigen Weichen zu stellen
wissen – in allen Bereichen, ob in den technischen Abteilungen, in der Verwaltung oder im
Vertrieb“, so Guido Mockel, Aufsichtsratsvorsitzender des Allgäuer Brauhaus‘ und Sprecher
der Geschäftsführung der Radeberger Gruppe auf der Hauptversammlung.

Vorsichtig optimistisch für das Geschäftsjahr 2022

Für die nahe Zukunft geht das Allgäuer Brauhaus sowohl in seinem Heimatmarkt Allgäu als
auch in Fernregionen trotz steigender Inflationsrate und in der Folge verminderter
Konsumfreude von einer erneut guten Absatzentwicklung in Handel und Gastronomie aus,
insbesondere in den Sommermonaten. Beim Betriebsergebnis erwartet die
Traditionsbrauerei in diesem Jahr hingegen einen leichten Rückgang: Dieser wird
insbesondere durch massive Kostensteigerungen bei Strom und Energie, Rohstoffen und
Verpackungen, Logistik sowie Personal getrieben, wobei auch Investitionen von insgesamt
3,7 Millionen Euro in weitere (personal-) technische Optimierungen zur Sicherung der
Lieferfähigkeit in Technik und Logistik sowie in Marketing und Vertrieb geplant sind. Im Fokus
stehen die Bewerbung der Allgäuer Brauhaus Marken über Funk, Plakat und Social Media,
Unterstützungsmaßnahmen im Veranstaltungsbereich wie bei der Allgäuer Festwoche und
der Erweiterungsbau des Oberstdorfer Brauereiausschanks „Zum Wilde Männle“.
Heinz Christ: „Die deutschen Brauer stehen vor schwierigen Jahren, wie auch die
Gastronomen. In diesen fordernden Zeiten werden wir unser Geschäft in allen
Fachbereichen mit ruhiger Hand kompetent, kraftvoll und kostendiszipliniert
weiterentwickeln, wobei wir sowohl Bewährtes fortführen als auch Innovatives wie die
zunehmende Digitalisierung spiegeln werden.“