Amazon Prime Video Start von "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" verdirbt lokalen Kinos das Geschäft

Michael Bully Herbig Film hätte zum Kassenschlager werden können

Filmliebhaber durften sich am 14. Mai freuen, denn die Prämiere der Fortsetzung des Michael Bully Herbig Klassikers "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" gab es exklusiv auf der eigenen Couch zu sehen – nämlich auf Amazon Prime Video in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für Kinobetreiber in Deutschland, deren Säle seit Monaten geschlossen sind, war diese Meldung eine bittere Pille.

Denn eigentlich hätte der neue Boandlkramer Film zum Kassenschlager nach dem Lockdown werden können. Als Amazon Prime Video und die LEONINE Studios bekanntgaben, dass der Film nicht zuerst in den deutschen Kinos sondern direkt kostenpflichtig beim Streaming Anbieter gezeigt werden sollte, schluckte der eine oder andere Kinobesitzer mit Sicherheit. Denn unzählige Filme, die eigentlich 2020 oder 2021 erschienen wären, wurden von verschiedenen Produktionsfirmen stetig nach hinten geschoben. Grund dafür war mit Sicherheit auch die Schonung der lokalen Kinos vor noch weiter einbrechenden finanziellen Verlusten. Denn wer den neuen Michael Bully Herbig Film kostenpflichtig auf Amazon Prime Video schaut, ist potenziell ein wegfallender Kinobesucher nach dem Lockdown. 

Der Boandlkramer und die ewige Liebe ist eine Produktion der Perathon Medien in Koproduktion mit herbX film und LEONINE Studios. Von deren Seiten wurden die Nachteile für örtliche Kinobesitzer allerdings nicht erwähnt. Fred Kogel, CEO der LEONINE Studios kommentierte die Entscheidung lediglich mit folgenden Worten: „Wir freuen uns, dass der Boandlkramer nun für das breite Publikum zugänglich wird. Gemeinsam mit Amazon Prime Video haben wir in dem aktuell schwierigen Umfeld einen Weg gefunden, mit dem dieser großartige Film endlich unter hervorragenden Startbedingungen Premiere feiern kann und dabei auch die kommerziellen Interessen aller Beteiligten gewahrt werden können. Die Arbeit aller mitwirkenden Kreativen und das hohe Interesse des Publikums haben es verdient, dass wir hier gemeinsam mit Amazon Prime Video neue Wege in der Filmauswertung beschreiten". 

Michael Bully Herbig, der die Idee zum Film hatte und zusammen mit Marcus H. Rosenmüller und Ulrich Limmer das Drehbuch schrieb und die Hauptrolle spielt, argumentierte wie folgt: „Nachdem der Kinostart leider mehrfach verschoben werden musste, freuen wir uns natürlich sehr, dass der Film nun endlich einen Weg zum Publikum gefunden hat. Sobald es wieder möglich ist, wird man den Film auch auf der großen Leinwand sehen können. Dafür wurde er gemacht und das sind wir dem Regisseur Joseph Vilsmaier auch schuldig". 

Comedian Kollege Christian Springer äußerte sich zu diesen Umständen beispielweise auf Facebook.