Augsburger Hohes Friedensfest
Große Friedestafel auf dem Rathausplatz
Der 8. August ist für Augsburg jedes Jahr ein bedeutender Tag, doch 2025 ist er ein ganz besonderer. „Wir feiern den Höhepunkt unseres Jubiläumsjahres: 375 Jahre Augsburger Hohes Friedensfest“, so Oberbürgermeisterin Eva Weber. Erstmals wurde das Friedensfest 1650 begangen. Damals erinnerten die evangelischen Christen in Augsburg mit dem Friedensfest auf der Grundlage des westfälischen Friedens an ihre wiedererlangte Gleichstellung mit den Katholiken. Was als Gedenktag für konfessionelle Parität begann, ist heute viel mehr: ein Bekenntnis und eine Selbstverpflichtung zur Vielfalt, zum Dialog und zum friedlichen Miteinander in einer multireligiösen und vielkulturellen Stadtgesellschaft.
Und die feiert immer am 8.8. mit der Friedenstafel den Höhepunkt dieses besonderen Feiertages. Es wird gemeinsam gegessen, getrunken und gefeiert.
An diesem Tag wird auch immer der Friedenspreisträger der Stadt bekannt gegeben. 2025 geht die Ehrung an Dr. Josef Schuster. Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland wird für seinen Einsatz für Verständigung, Toleranz und den Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus ausgezeichnet.
Der Friedenspreis wird seit 1985 an Menschen verliehen, die sich die sich im Sinne der Gleichstellung von Konfessionen, Kulturen und Religionen um ein tolerantes und friedliches Miteinander verdient machen. „In diesem Geist ist auch die diesjährige Entscheidung getroffen worden“, so OB Eva Weber. Sie führt weiter aus: „Während es in der Augsburger Paritätsgeschichte vor 375 Jahren nicht gelungen ist, das Judentum gleichberechtigt neben Katholizismus und Protestantismus mit einzubeziehen, ist das jüdische Leben heute ein lebendiger und unverzichtbarer Teil unserer Stadt und unseres Landes. Gleichzeitig erleben wir aktuell, dass eben dieses jüdische Leben in Deutschland wieder verstärkt unter Druck gerät. Antisemitismus nimmt spürbar zu – im Digitalen und Analogen. Das erfüllt uns mit Sorge. Der Schutz dieses Lebens ist gerade vor dem Hintergrund der Shoa unsere bleibende Verantwortung. Daher ist es unsere Pflicht, jüdisches Leben nicht nur zu schützen, sondern aktiv gegen Antisemitismus einzutreten.“