Zukunft in Not: Augsburger Unternehmerkreis fordert Taten statt Zusehen
Kampagne gegen den Lockdown
Im Krisenjahr 2020 stehen nahezu alle kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region mit dem Rücken zur Wand und wissen nicht, wie lange sie ihren Betrieb und ihre Mitarbeiter noch weiter beschäftigen können. Um öffentlich gegen diesen Missstand und die monatelangen Schließungen und deren Folgen vorzugehen, haben sich einige Unternehmer zum Unternehmerkreis „Zukunft in Not“ zusammengeschlossen. Aus einigen Personen am Anfang wurden innerhalb weniger Tage einige hunderte Anhänger.
Außerdem sollen Insolvenzen verhindert und Arbeitsplätze erhalten werden. „Gerade wenn es um Schließungen oder Änderungen der Corona-Maßnahmen geht, sind wir als Unternehmer eigentlich der Ansprechpartner Nummer eins. Denn wir sind direkt am Geschehen und können mit verschiedenen Instrumenten direkt steuern“, sagt Husain Mahmoud, Pressesprecher des Unternehmerkreises.
Runder Tisch gefordert
Um in direkten Kontakt mit der Lokalpolitik zu treten, forderte der Unternehmerkreis bei Oberbürgermeisterin Eva Weber und den Landräten der Region einen Gesprächstermin für einen runden Tisch an. Die ersten Termine sind bereits im Gespräch. Denn seit Monaten gibt es bereits einen Corona Bürgerbeirat und einen runden Tisch für die Pflege. Wieso dann nicht auch für die Wirtschaft?
Der Unternehmerkreis vertritt aktuell mehr als 275 Mitglieder, Tendenz schnell wachsend. Die darin vertretenen Unternehmen stehen dabei für gut 5.000 Arbeitsplätze und einen Umsatz von knapp 1 Mrd. Euro im Jahr 2019. Die aktuelle Liste ist unter www.zukunft-in-not.de einsehbar. Die Vereinigung ist nicht nur im Web sondern auch auf Facebook vertreten.
Friedliche Demonstration für mehr Aufmerksamkeit
Am Donnerstag, den 28. Januar 2021 hatten sich deshalb Unternehmer und Unterstützer der Aktion „Zukunft in Not“ gesammelt und auf dem Augsburger Rathausplatz in Form einer friedlichen Demonstration auf sich aufmerksam gemacht. Hauptargument war wieder die Forderung nach einer „Exit-Politik“, die trotz Corona einen fairen Umgang mit Unternehmen und ihrem Geschäft ermöglicht. Bekräftigt durch aktuelle Daten über Infektionsfälle, bezogen auf einzelne Geschäftsbereiche, hielten die Geschäftsführer die Maßnahmen für unfair und nicht gerechtfertigt. Besonders betont wurden dabei die vier Infektionsfälle von insgesamt 83.000 Kunden bei Friseuren überall in Deutschland in einem Zeitraum zwischen dem ersten und zweiten Lockdown. Um strenge Hygienekonzepte umsetzen zu können und somit weiterhin das Geschäft betreiben zu können, wurden oft große Mengen Geld investiert. Jetzt wird all der Aufwand durch „unbegründete“ Schließungen belohnt. Ein konkreter Lösungsansatz der Demonstranten war, anhand der bisher gesammelten Daten über Infektionen und Corona-Verbreitung langsam und Schritt für Schritt Strategien und Pläne zu erarbeiten. Dadurch soll langfristig die Wiedereröffnung der einzelnen Branchen und Geschäfte gewährleistet werden.