Brauerei Ustersbach startet Pilotprojekt „Phönix“ mit Forschungsgruppe

Veganes Protein aus Braumalz und Hefe

Ein Entwicklerduo hat ein Verfahren zur Gewinnung veganen Proteins aus Braugetreide und Bierhefe konzipiert und patentiert. Dieses Projekt wird mithilfe des Freisinger Sudhausspezialisten Steinecker in der Brauerei Ustersbach unter dem Projektnamen „Phönix“ umgesetzt. Dabei wird veganes Protein sowie wertvoller Mineraldünger gewonnen und der verbleibende Rest energetisch verwertet.

Warum die Wahl auf Ustersbacher als Projektpartner fiel: „Die Voraussetzungen in der Ustersbacher Brauerei sind ideal“, so Dr. Ralph Schneid, der die Verhandlungen für den Vertragspartner Steinecker aus Freising geführt hat: „(...) Die Gewinnung veganen Proteins, die Herstellung eines wertvollen Mineraldüngers und die energetische Verwertung der Stoffe, die nach dem Bierbrauen von Getreide und Bierhefe übrig bleiben, das sind konsequente Schritte, um – daher auch der Projektname „Phönix“ – auch die Reststoffe aus der Bierherstellung möglichst nachhaltig einzusetzen“, so der Leiter Produktentwicklung Brauereianlagen beim bayerischen Anlagenbauer, der gemeinsam mit Steinecker-Geschäftsführer Dirk Haemling nach Ustersbach gekommen war.

Durch den Trend zu einer nachhaltigen, gesunden und veganen Lebensweise steigt in der produzierenden Industrie die Nachfrage nach pflanzlichen Proteinquellen. Nicht nur Molkereien und Lebensmittelbetriebe, auch die Kosmetikindustrie und der Bereich der Nahrungsergänzungsmittel gehören zu potenziellen Abnehmern. Hier gilt es noch, den oder die richtigen Partner zu finden. „Veganes Protein ist für uns komplettes Neuland, da haben wir noch kein Netzwerk, doch wir sind zuversichtlich, einen Abnehmer für das wertvolle Eiweiß zu finden, der zu uns passt. Denkbar wäre auch, selbst einen Proteindrink herzustellen“, so Brauereichefin Stephanie Schmid.

Das Nachhaltigkeitskonzept der Brauerei zeigt sich auch in anderen Bereichen

Über Jahre wurde das Zusammenspiel von Kälte und Wärme in der Brauerei optimiert, um den CO2-Ausstoß der Brauerei zu senken. Im Hinblick auf die Energieeffizienz ist die Ustersbacher Brauerei mit ihrer mehr als 400-jährigen Brautradition heute also wohl alt aber jedenfalls kein bisschen eingestaubt, vielmehr nimmt der Betrieb mit seinen 100 Beschäftigten in Sachen klimaschonender Getränkeherstellung eine klare Vorreiterrolle ein.