Das erste Partnertreffen im Recycling Atelier

Ein Treffen zwischen Industrie und Forschung

Mitte September fand das erste Partnertreffen im Recycling Atelier des Instituts für Textiltechnik Augsburg und der Hochschule Augsburg statt.

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Bild: Hochschule Augsburg
31 Teilnehmende aus 13 Firmen und vier externen Forschungsinstituten diskutierten zur Zukunft eines geschlossenen und nachhaltigen Kreislaufs in der Textilindustrie.

Aktuell wird weniger als ein Prozent der Textilien recycelt. Der Trend zu Fast Fashion, ausgelagerte Unternehmensverantwortung und eine sinkende Rohstoffqualität sind unter anderem Ursachen hierfür. Um sich diesen Entwicklungen entgegenzustellen, hat das ITA Augsburg gemeinsam mit der Hochschule Augsburg im Sommer dieses Jahres das Recycling Atelier eröffnet. Es ist die bislang weltweit einzige Modellfabrik, in der Forschungseinrichtungen gemeinsam mit Partner:innen aus der Textilindustrie an einem nachhaltigen Textilkreislauf arbeiten.

Beim ersten gemeinsamen Treffen legten die Beteiligten in Vorträgen und Workshops die gemeinsamen Ziele des Recycling Ateliers fest. „Um einen vollumfassenden Kreislauf im Textilrecycling zu erreichen, müssen die verschiedenen Stationen des Recyclingprozesses eng miteinander verzahnt und synchronisiert werden“, erklärt Prof. Dr. Stefan Schlichter, Leiter des ITA Augsburg. Das sei aber aufgrund der unterschiedlichen Arbeits- und der vielfältigen Produktionsprozesse nur mit intensiver detaillierter Abstimmung und gleichzeitig dem stetigen Blick auf ein sinnvolles Gesamtergebnis zu realisieren. Deshalb leisteten die Beteiligten des Recycling Ateliers hier gerade Pionierarbeit, indem sie gemeinsam basierend auf einer bisher so kaum praktizierten Kommunikationskultur nach Lösungen suchten, wie ein umfassender Textilkreislauf aussehen könne.

Die Partner:innen diskutierten sämtliche Prozessschritte von der Materialanalyse, über die Sortierung, die Aufbereitung bis hin zur textilen Verarbeitung sowie der Produktgestaltung. Bei jeder Stufe unterstützt mindestens ein Unternehmen die Forschenden mit seiner Sichtweise und Kompetenz aus der Textilindustrie. Ebenfalls erörterten die Teilnehmer die Möglichkeiten der Digitalisierung innerhalb des Recyclingkreislaufs und den Einsatz von Methoden der künstlichen Intelligenz (KI), wie maschinelles Lernen und neuronale Netze. In einem weiteren Schritt sollen gemeinsame Lehr- und Weiterbildungsprogramme zum Textilrecyclingdurch zwei Expertinnen für Wirtschaftspsychologie der Hochschule Augsburg, Prof. Dr. Sarah Hatfield und Prof. Dr. Simone Kubowitsch, im sogenannten Lernlabor erarbeitet werden.

Prof. Dr. Nadine Warkotsch, Präsidentin für Forschung und Nachhaltigkeit an der Hochschule Augsburg, sagt: „Das erste Treffen des Recycling Ateliers war ein voller Erfolg. Wir konnten unsere Ziele definieren und viel Input zu den Herausforderungen und Bedürfnissen der Industrie sammeln. Begeistert hat mich dabei vor allem der Wille aller Beteiligten zu einem echten Wandel im Umgang mit dem Textilrecycling. Für mich ist das Recycling Atelier eine Herzensangelegenheit. Ich habe das Gefühl, dass es den Beteiligten genauso geht.“