Die Play Me, I’m Yours-Klaviergestalter 2021

Kunst- und Kulturprojekt

das Kunst- und Kulturprojekt „Play me, I’m Yours“, nach der Idee des Künstlers Luke Jerram, lädt seit 2008 weltweit Menschen ein, auf öffentlichen Klavieren zu spielen. In diesem Jahr stehen vom 3. bis 26. September zum bereits fünften Mal die bunten, individuell designten Play Me, I’m Yours-Klaviere an öffentlichen Plätzen im gesamten Augsburger Stadtgebiet.

3. bis 26. September: „Play Me, I’m Yours“ zum 5. Mal auf Augsburgs Plätzen und Straßen

Augsburg, 2. September 2021 – Es ist ein kleines Jubiläum, das in den kommenden Wochen in der ganzen Stadt erklingt: „Play Me, I’m Yours“ findet vom 3. bis 26. September zum 5. Mal in Augsburg statt. Einzigartige Klaviere verwandeln zehn Straßen und Plätze zwischen Oberhausen und Pfersee wieder in beliebte Treffpunkte für Jung und Alt zum gemeinsamen Musizieren und Zuhören.

Als im Mai 2017 die Kunst- und Kulturaktion „Play Me, I’m Yours“ zum ersten Mal stattfand, wusste niemand, wie die Augsburger und die Besucher aus der Region die buntgestalteten Klaviere annehmen würden. Vom 3. bis 26. September findet „Play Me, I’m Yours“ zum 5. Mal in Augsburg statt und für Oberbürgermeisterin Eva Weber, die von Anfang an Schirmherrin der Aktion ist, ist das keine Überraschung: „Orte im öffentlichen Raum, die einfach anders sind – das macht für mich Großstadt aus. Aktionen wie ‚Play Me, I’m Yours‘ tragen dazu bei, denn Straßenklaviere, an die sich jede und jeder hinsetzen und mal in die Tasten hauen kann, findet man nicht überall. Doch nicht nur das gemeinsame Musizieren und Erleben verbindet, sondern auch die Gestalter der Klaviere selbst. Viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die in Augsburg und in der Region leben, haben in den letzten Jahren ihre persönlichen Geschichten, Wünsche und Hoffnungen auf den Klavieren verewigt und damit der Öffentlichkeit erzählt. Dazu gehört manchmal mehr Mut als sich an eines der Klaviere zu setzen und zu spielen – und ich finde es immer wieder schön, nicht nur die Musik zu hören, sondern auch die Kunstwerke anzuschauen.“

Zehn Klaviere sind es in diesem Jahr, die auf den Straßen und Plätzen der Innenstadt und Stadtteilen stehen – und zum ersten Mal befinden sich zwei Flügel darunter. Hunderte von Stunden haben die Gestalter aufgewandt, um aus den klassisch schwarzen und braunen Musikinstrumenten, farbenfrohe Einzelstücke zu machen, die ab Freitag, den 3. September wieder drei Wochen zum gemeinsamen Erleben, Austauschen und Miteinander im öffentlichen Raum einladen. Das betont auch Ekkehard Schmölz, Leiter von Augsburg Marketing: „Herausgekommen sind außergewöhnliche Designerstücke, die jetzt von allen, die uns mit schönen Melodien verzaubern möchten, genutzt werden können. Und für alle anderen sind es Plätze zum Zuhören und Genießen, denn ‚Play Me, I’m Yours‘ im September ist eine Zeit der Kultur für alle.“

Wer wunderbare, unerwartete oder inspirierende Begegnungen erleben will, sollte das 5. „Play Me, I’m Yours“ in Augsburg nicht verpassen. Geöffnet sind die Klaviere bis maximal 21 Uhr, die Öffnungszeiten sind standort- und wetterabhängig. Während der Öffnungszeiten stehen die Klaviere allen Menschen zum Spielen zur Verfügung, entsprechend der aktuellen

Hygienevorgaben sind Desinfektionsspender angebracht. Hinweise zu den Hygieneregeln sind auf augsburg-city.de/pmiy zu finden.

Weitere Informationen zu „Play Me, I’m Yours“ und den genauen Standorten auf

www.augsburg-city.de/pmiy 

Elena Meinhardt: Das SNAFU-Klavier


Elena Meinhardt ist in Sibirien geboren und kam mit 11 Jahren nach
Deutschland. Sie studierte an der Fachoberschule die technischen
und theoretischen Grundlagen der Kunst sowie Soziologie und
Politikwissenschaften an der Universität Augsburg. Seit 2020
widmet sie sich ihrer großen Leidenschaft der Kunst und arbeitet
seither als freischaffende Künstlerin. Der Name ihres Klaviers
SNAFU (Situation Normal, All F*cked Up) steht für Momente im
Leben, in denen es nicht so rund läuft. „Der Klaviertitel mag zunächst
negativ klingen, birgt aber im Gegenteil eine sehr lebensbejahende
Bedeutung“, erläutert Meinhardt den außergewöhnlichen Namen
ihres Klaviers, „denn SNAFU steht gerade dafür, zu akzeptieren,
dass nicht alles perfekt und makellos im Leben laufen kann. Wenn
alles den Bach runterzugehen scheint, gibt es immer noch die
kleinen Dinge, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern können,
und sei es nur eine schöne Klaviermelodie, die man im Vorbeigehen
hört“.

Veronika Speer mit der Konfirmandengruppe der Kirchengemeinde ‚Zu den Barfüßern‘: Lieblingsstück

Gemeinsam mit den Jugendlichen der Konfirmandengruppe der Kirchengemeinde ‚Zu den Barfüßern‘ hat Veronika Speer das Klavierunter dem Motto „Lieblingsstück“ gestaltet.


Egal, ob man alleine für sich mit Kopfhörern Melodien lauscht, unter der Dusche singt oder gemeinsam mit Freunden zu Lieblingsliedern tanzt –Musik bereichert unser aller Alltag auf eine ganz besondere Weise und nur sehr wenig kommt dieser Art der Bereicherung gleich. Die Konfirmandengruppe um Veronika Speer hat sich daher überlegt, ihre Lieblingslieder auf dem Klavier sichtbar zu machen und zeigen , was mit individuellen und sehr persönlichen Motiven, was diese Lieder in ihnen auslösen


Julia Kahn mit den 3. und 4. Klassen der Pankratiusschule: Panks aktiv für die Umwelt
Die Kinder der 3. und 4. Klassen der Pankratiusschule in Lechhausen haben zusammen mit ihrer Fachlehrerin für Ernährung und Gestaltung Julia Kahn an der Gestaltung des Klaviers gearbeitet. Passend zum Jahresthema der Schule haben sich die Kinder dafür etwas ganz Besonderes ausgedacht. Nach dem Motto „Panks aktiv für die Umwelt“entstand die Idee, das Klavier mit alten Gegenständen zu verschönern. Dafür haben die Schüler fleißig alte Materialien wie CDs, Yoghurtbecher und Stoffreste gesammelt. Mit viel Kreativität und Liebe zum Detail ist ein Klavier entstanden, das nicht nur akustisch und optisch erfreut, sondern gleichzeitig auf die wichtigen Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit aufmerksam macht.

Johanna Schreiner, Künstlerin dasAtelier: Blumenwiese


Die gelernte Technische Zeichnerin Johanna Schreiner hat ihr Hobby Malen zum Beruf gemacht und arbeitet heute als Künstlerin in ihrem eigenen Atelier im Gaswerk. Inspiriert durch die Architektur des Gaswerkareals ist ein besonderes Klavier entstanden, das auf besondere Weise den Charakter und das Ambiente des Areals widerspiegelt.

„Seit 2019 bemale ich unter anderem große Leinwände mit Blumenwiesenund merke, dass es nicht nur mir, sondern auch den Betrachtern guttut und ein Lächeln ins Gesicht zaubert. In der aktuellen Zeit ist dies doch dasAllerwichtigste“, so Johanna Schreiner.

Christina Kling, Schülerin: Ascian – Eine Welt ohne Schatten

Christina Kling ist Abiturientin – und Kunst ist nicht nur eines ihrer Abiturfächer, sondern zusammen mit Musik eine ihrer größtenLeidenschaften. „Das Projekt ‚Play Me, I‘m Yours‘ ist für mich ein Traum und eine Chance zugleich, da ich dabei meine Liebe zur Kunst und Musik gemeinsam in Szene setzen kann. Vielleicht kann ich damit sogar anderedafür begeistern“, hofft Kling über ihre Motivation ein Klavier für „Play Me, I’m Yours“ zu gestalten.

Die Idee zum Design entspringt dem Wunsch ein Stück Magie in die Welt zu bringen, um den grauen Schleier des vergangenen Jahres zu überwinden. Ein leuchtendes Mischwesen aus Tiger, Luchs und Drache ziert das Klavier. Es trägt den Namen Ascian und ist ein Lichtbringer der allen, die sich verloren fühlen, den Weg weist. Es soll den Menschen, die das Klavier besuchen oder darauf spielen, Licht und Hoffnung schenken.

Michaela Hobusch-Hembacher und Miriam Rauh mit Schülern der 1. bis 7. Klassen der Martinschule Augsburg: Bunte OGS

Die Bunte OGS (Offene Ganztagsschule) der Martinschule – das sind Miriam Rauh (Kunstpädagogikstudentin), Michaela Hobusch-Hembacher (Kreativtrainerin) und die 45 Kinder der 1. bis 7. Klasse, die aus 17 verschiedenen Nationen kommen und die Gestaltung des Klaviers ins Zeichen kultureller Vielfalt gesetzt haben. Jedes Kind hatte eine Fläche auf dem Klavier zur Verfügung und die Freiheit, diese selbst zu gestalten

„Um das ganze Klavier schlängelt sich eine Kette aus Kindern, die sich an den Händen halten – als Zeichen dafür, dass wir eine starke Schulfamilie sind. Jedes Kind ist eine einzigartige Persönlichkeit und doch gehören wiralle zusammen, wir sind auf dem Klavier vereint“, beschreibt Hobusch- Hembacher die Gestaltungsidee.

Lara Del Zenero und Clara Heuermann, Schülerinnen: Yoli Pakini

Die Schulfreundinnen Lara und Clara verbindet vor allem eine Leidenschaft: Sie musizieren und singen gerne gemeinsam am Klavier. Beide sind Fans der Kunst- und Kulturaktion: „Da wir auch beide gerne malen, finden wir die Idee von den bunten ‚Play Me, I‘m Yours‘-Klavieren super, weil sie unsere Leidenschaften verbindet. Es ist immer schön im Sommer durch die Straßen zu gehen und so viel schöne Musik zu hören.“ Der Klaviername „Yoli Pakini“ bedeutet in der Sprache der Azteken(Nahuatl) so viel wie „Lebe glücklich“. Entsprechend haben Clara und Laraihr Klavier mit bunten Mustern, Mosaik und gesägten Holzelementen sowie einer großen Maske auf der Rückseite versehen. 

Dr. Grandel GmbH, Gestaltung durch den Kreativworkshop der Auszubildenden: simply beautiful

Unter dem Motto „simply beautiful“ zeigen die Auszubildenden der Dr. Grandel GmbH mit ihrem Klavier wie einfach es sein kann, das Schöne zu feiern. Egal, ob mit Farbe oder Klang – beides vermittelt pure Emotion. Die Idee zum Klavier entstand in einem Kreativworkshop und unter der künstlerischen Leitung der Augsburger Künstlerin Nontira Kigle haben die Auszubildenden diese dann umgesetzt.

Initiert wurde der Workshop von Angelika Pudellek, die erzählt,warum „Play Me, I’m Yours“ sie so begeistert: „Die Aktion gefällt uns, weil Menschen spontan eine sehr persönliche Seite von sich preisgeben. Die Klaviere führen im öffentlichen Raum wildfremde Menschen zueinander, ermöglichen einen Austausch, der vielleicht ohne dieses Angebot sonst gar nicht zustande käme. Diese besonderen Momente zu schaffen, diese einzigartigen Erfahrungen zu ermöglichen, dazu möchten wir mit unserem Klavier beitragen.“

Giacomo Carloni, Künstler: Blick in die Natur


„Play Me, I’m Yours“ begeistert auch den Künstler Giacomo Carloni, der einer Künstlerfamilie entstammt und dessen Wurzeln in der Schweiz und in Italien liegen: „Eine meinerschönsten Erinnerungen ist, an einer Straßenecke in Genf ein Klavier zu finden und einem Klavierspieler zuzuhören. Es war eindringlich und schön. ‚Play Me, I’m Yours‘ lädt ein, die Liebe zur Musik und zur bildenden Kunst zu teilen. Die Straßenklaviere werden zu einem Ort des Austauschs und eine Gelegenheit für Menschen, sich friedlich zu treffen. Das kann als Katalysator für Gespräche dienen – und als Möglichkeit für Künstler ihre Kunst ungezwungen und frei zu präsentieren. Das Publikum und die Musiker ändern sich stetig, jeder Moment ist einzigartig. Eine Aktion, die mich besonders stolz macht, inAugsburg zu leben“, erzählt Giacomo Carloni begeistert.