Die unsichtbare Gefahr für unsere Gesundheit?

Elektrosmog!?

Fast jeder von uns benutzt täglich das Handy, viele haben es sogar 24 Stunden eingeschalten, um immer und überall erreichbar zu sein. Doch Mobilfunk nutzt hochfrequente elektromagnetische Felder, die sich von Antenne oder Sendemast als Wellen ausbreiten und Daten über große Entfernungen tragen. Auch von vielen anderen Quellen geht eine solche Strahlung aus, über die regelmäßig heftig diskutiert wird. Hat dies möglicherweise negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit?

Vielleicht kennen Sie auch einen von ihnen: Menschen, die sich als elektrosensibel bezeichnen. Sie schlafen zum Beispiel besser oder haben weniger Kopfschmerzen, wenn keine elektrischen Geräte in der Nähe sind. Wissenschaftlich belegt ist dieser Zusammenhang allerdings noch nicht.

Was ist denn Elektrosmog eigentlich?

Bereits diese Frage lässt sich nicht ganz eindeutig beantworten. Fest steht jedoch, dass Elektrosmog uns ständig begleitet und wir ihm kaum entgehen können. Das Wort „Smog“ vereint die beiden Begriffe „smoke“ (=Rauch) und „fog“ (=Nebel) und bezeichnet grundsätzlich eine sehr hohe Schadstoffbelastung der Luft. Der ursprüngliche Smog liegt als sichtbare Dunstschicht über Großstädten und Ballungszentren, während Elektrosmog quasi unsichtbar ist. Der Begriff meint zwei verschiedene physikalische Phänomene, die man getrennt voneinander betrachten sollte.

Niederfrequente und magnetische Felder

Wir machen unser Essen in der Mikrowelle warm, lassen uns vom Radiowecker am Morgen aus den Federn holen und waschen zwischendurch noch die dreckigen Sachen in der Waschmaschine. Diese und weitere Geräte werden in der Regel mit niederfrequentem Wechselstrom betrieben. Niederfrequent meint, dass die Frequenz des Stroms, also die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde, unter 100 Kilohertz liegt.
Sind diese Geräte mit dem Stromnetz verbunden, werden sowohl die Versorgungsleitungen als auch die Geräte selbst durchgehend von elektrischen Feldern umgeben – egal, ob sie ein- oder ausgeschalten sind. Derartige elektrische Felder gibt es auch außerhalb von Häusern, beispielsweise an Verteilerkästen und Versorgungsleitungen. Sie können allerdings leicht abgeschirmt werden, etwa durch Haus- oder Zimmerwände. In dem Moment, in dem tatsächlich Strom verbraucht wird, entstehen zusätzlich magnetische Felder, die auch Mauern und Wände durchdringen. Wichtigste Quellen hierfür sind überirdische Hochspannungsleitungen. 

Hochfrequente Felder

Im Gegensatz dazu gibt es außerdem die hochfrequenten elektromagnetischen Felder. In diesem Schwingungsbereich (zwischen 100 Kilohertz und 300 Gigahertz) treten elektrische und magnetische Felder immer parallel auf. Quellen sind hierbei unter anderem Funksendeanlagen, also Radio- und Fernsehsender, Mobilfunksendemasten und Handys, aber auch Mikrowellenherde, die Basisstationen von schnurlosen DECT-Funktelefonen oder WLAN-Stationen.

Bis hierhin und nicht weiter: die Grenzwerte 

Handys selbst produzieren eine kurzfristige, relativ hohe Strahlung, von der ein Teil während des Telefonierens in den Kopf eindringt. Daher hat der Gesetzgeber einen speziellen Grenzwert festgelegt: gemessen wird die „Spezifische Absorptionsrate“, kurz SAR. Der SAR-Wert gibt an, wie viel Strahlung bezogen auf ein Kilogramm Körpergewicht in den Körper gelangt. In den Ländern der EU darf er nicht höher als zwei Watt pro Kilogramm sein. Dieser Grenzwert schützt nach Aussagen des Bundesamtes für Strahlenschutz vor zu starken Temperaturerhöhungen und damit unter anderem vor Zellschädigungen.
Bisher konnten Wissenschaftler kein erhöhtes Gesundheitsrisiko durch Handys feststellen. Die Interphone-Studie beobachtete mehrere Jahre lang über 6.000 Menschen, die regelmäßig mit dem Handy telefonieren. Dabei konnte keine erhöhte Krebsrate festgestellt werden, jedoch bemängeln Kritiker, dass man für eine Entwarnung noch zu wenig über die Langzeitfolgen weiß.

Wie Sie Strahlung reduzieren können

Mit ein paar einfachen Handgriffen können Sie jedoch Elektrosmog zumindest in Ihrem Zuhause reduzieren. Das WLAN sollten Sie wenigstens nachts ausschalten und wenn möglich ausnahmslos batteriebetriebe Wecker verwenden. Zudem empfiehlt sich ein kabelgebundenes Telefon – wenn das Festnetz-Telefon jedoch schnurlos sein muss, dann entscheiden Sie sich für den ECO-DECT plus Standard. Ihr Smartphone laden Sie nicht direkt neben dem Bett auf und schalten es im Optimalfall ab oder auf Flugmodus, falls Sie das Gerät als Wecker verwenden. Beim Telefonieren empfiehlt sich außerdem das Freisprechen. Generell sollte das Schlafzimmer ein Ort der Erholung sein und möglichst frei von multimedialer Beschallung und Gerätschaften gehalten werden.

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