FCA-Mittelfeldspieler Massengo zwischen Taktik und Fotografie
Neuzugang mit Blick für das große Ganze.
In Augsburg nennt man ihn schlicht „Hans“. Nicht etwa, weil es sein echter Name wäre – sondern weil sich der französische Spitzname für deutsche Ohren etwas schwieriger anhört. Hans, so sagen sie beim FC Augsburg, sei einfach praktischer. Doch so pragmatisch dieser Spitzname wirkt, so feinfühlig und facettenreich ist der Spieler dahinter. Der neue Mittelfeldmann des FCA Han-Noah Massengo ist angekommen. Nicht nur sportlich – auch privat. Seine Frau und sein kleiner Sohn, der erst kürzlich zur Welt kam, sind inzwischen ebenfalls in Augsburg. Die Arbeit kann beginnen.
Strukturierte Freiheit unter Wagner
Großen Anteil an dieser Klarheit hat auch Trainer Sandro Wagner. Für den ehemaligen Premier-League-Spieler ist der neue FCA-Coach ein Glücksfall: „Ich mag ihn, er ist sehr fokussiert auf Details. Aber er gibt uns Spielern auch die Freiheit, unser eigenes Spiel zu machen. Es ist eine strukturierte Freiheit. Er investiert viel Zeit in seine Arbeit und zeigt, wie er spielen will.“
Ein Trainer, der viel verlangt – aber auch Vertrauen schenkt. Im Zentrum dieser Spielidee sieht sich der Neuzugang selbst im Mittelfeld, genauer gesagt „als Sechser“. Dort, wo man Spiel lenkt, unterbindet – und gleichzeitig Impulse setzt.
„Ich mag den Ballbesitz, aber auch das Verteidigen. Ich möchte meine Energie aufs Feld bringen, dribbeln, aber scheue auch die Arbeit in der Defensive nicht.“
Zwischen Fußball und Fotografie
Ein Spieler, der auf dem Platz für Dynamik, Agilität und Antizipation steht – und privat für ein ungewöhnliches Hobby: Fotografie. Und das nicht nur schnell mit dem Smartphone, sondern lieber klassisch mit Film. „Am liebsten fotografiere ich noch mit Filmen, die man entwickeln muss. Das macht ein Bekannter in Paris für mich. Ich habe sehr viele Kameras. Aber ich fotografiere auch ab und an mit dem Smartphone.“
Der vermeintliche Gegensatz zwischen dem hektischen Treiben auf dem Rasen und der kontemplativen Ruhe der Fotografie – für ihn kein Widerspruch. Im Gegenteil: „Man kann auf dem Spielfeld nicht immer alles planen, es sind auch immer wieder unterschiedliche Gegner. Beim Fotografieren ist es ähnlich, ich plane eine Szene, bin aber auch flexibel.“
Ob mit dem Ball am Fuß oder der Kamera in der Hand – dieser Spieler hat nicht nur das Spiel, sondern auch den Moment im Blick.