Insekten-Stichheiler: Das können bite away® und Co.

Schnell juckfrei?

Sagen Sie dreimal schnell hintereinander: Mückenstich-Stift. Das wollten wir einfach nur mal so ausprobieren. Und im Idealfall lächeln Sie jetzt. Behalten Sie sich dieses Lächeln bei, denn man munkelt, dass er kommt: Der Sommer. Wir vom Herbst und Winter ausgezehrten Seelen lechzen nach unendlich warmen Nächten, biologisch hergestellter Eiscreme und dem Surren nach Freiheit und Müßiggang. Doch Obacht: Bei all der Euphorie nach Salz und Sonnencreme auf der Haut surrt noch etwas anderes an heißen Sommerabenden um uns herum: Unser Teilzeitfeind die Mücke.

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Bild: stock.adobe
Tanzt sie fröhlich auf Feldern und Wiesen genießen wir ihren Anblick. Möchte Sie sich jedoch nach all dem Getanze einen erfrischenden Cocktail von uns genehmigen, sieht unser verklärter Blick schon anders aus. Was bei ihrem Stich in unserem Körper passiert, wie ein Stift dabei unser Leid lindern kann und welche Hausmittel gegen Mückenstiche helfen können, erklären wir Ihnen gern nach unserem Zauberspruch: Mückenstich-Stift, Mückenstich-Stift, Mückenstich-Stift.

Was passiert bei einem Mückenstich?
Damit wir Ihnen im Folgenden erklären können, wie Mückenstich-Stifte funktionieren, schauen wir uns hier erst einmal an, was genau in unserem Körper passiert, wenn wir von einer Mücke gestochen werden. Jedoch kann fast jeder davon ein Klagelied singen, wie lästig juckend ein Stich sein kann. Mit dem Stich der Mücke gelangt ein örtlich betäubendes und blutgerinnungshemmendes Sekret in die Stichwunde. Dadurch wird der Botenstoff Histamin freigesetzt, der für die Quaddel-Bildung und den Juckreiz verantwortlich ist. Sobald die Mücke sticht, pumpt sie Eiweißstoffe in die kleine Verletzung, damit die Wunde offen bleibt. Dieses eiweißhaltige Speichelsekret dockt an die Nervenzellen im Körper an et voilà: es beginnt zu jucken. Eine Menschen reagieren mit beachtlichen Ausschlägen. Obacht: Am Stechapparat der Mücke können sich auch Bakterien befinden, die beim Stich mit in den menschlichen Körper gelangen. Saß das störende Insekt beispielsweise vorher auf einem formschönen Kuhfladen, können auf diesem Weg Fäkalbakterien wie Streptokokken oder Kolibakterien übertragen werden. Besonders gefährlich ist es, wenn der Gestochene den Mückenstich aufkratzt. Hierbei kann es zu einer gefährlichen Mischinfektion mit Hautbakterien kommen, die sonst nicht in den Körper gelangt wären. Gelangen zum Beispiel Streptokokken in den Körper von uns, vermehren sie sich in den Lymphbahnen und sind damit in der Lage ein Lymphödem (starke Schwellung im Gewebe) zu verursachen. Gelangen die Keime in den Blutkreislauf, droht eine Blutvergiftung. Wird sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann sie mit schwerwiegenden Komplikationen einhergehen und sogar zum Tod führen. Um dieser Endzeitstimmung entgegenzuwirken: Generell werden Mückenstiche in Deutschland als ungefährlich eingestuft.

Aus welchen Grund schmerzt der Stich?
Die mal mehr mal weniger schmerzende Schwellung ist eine Reaktion des Körpers auf das Insektengift: Durch die Giftstoffe werden Entzündungsbotenstoffe im Körper freigesetzt. Warum? Sie machen unsere kleinen Blutgefäße (Kapillaren) durchlässiger für verschiedene Moleküle, Zellen und Flüssigkeit, damit unser Immunsystem die Veränderungen an der Einstichstelle reparieren kann. Da aus den Kapillaren Wasser ins umliegende Gewebe austritt, entsteht dort eine Schwellung. Je nachdem, welches Insekt zugestochen hat und mit welcher Intensität der Körper allergisch auf den Stich und das Gift reagiert, zeigen sich Unterschiede in der Schwellung: So kann sich etwa eine Mückenstich-Schwellung anders äußern als eine Bienenstich-Schwellung oder sich mal mehr oder weniger schmerzhaft anfühlen. Sag bloß: Bei etwa drei von vier Menschen bildet sich in kürzester Zeit eine Quaddel an der Einstichstelle.

Wie lange dauert es, bis ein Stich verheilt?
Die Schwellung und Rötung klingen nach wenigen Stunden bis Tagen wieder ab, wenn der Stich seine Ruhe und Heilung bekommt, ergo: Finger weg. Im weiteren Verlauf entsteht bei etwa jedem zweiten Betroffenen eine Papel. Sie fühlt sich derb und knotig an und entspricht einer späten allergischen Reaktion auf die Speicheleiweiße. In der Regel verschwinden die Stiche mit allen Symptomen nach zwei bis drei Tagen von selbst.

Was hilft: Hausmittel oder Mückenstich-Stift?
Unsere Omas würden nun geschäftig in der Speisekammer verschwinden, um mit dem gesamten Repertoire an Hausmitteln den Stich zu behandeln. Aber helfen Zwiebeln und Co. gegen den Juckreiz und die Schwellung? Oder sollte Oma doch lieber den Mückenstich-Stift zücken? Aber wie funktioniert dieses Gerät und welche Modelle gibt es? Schauen wir mal.

Der Mückenstichstift „bite away®“
Der Wärmestift bite away® verspricht seinen Käufern auf Knopfdruck das Jucken der Mückenstiche zu lindern. Die Prozedur soll nur wenige Sekunden dauern. Hintergrund: Die gezielte Wärmeeinwirkung kann die Übermittlung des Juckreizes an unser Gehirn unterbinden und die Ausschüttung von Histamin stoppen. Nachteil: Diese Technologie ist mit rund 25 Euro relativ teuer. Jedoch: Testungen des Stiftes haben ergeben, dass dieser tatsächlich sowohl gegen den Juckreiz als auch gegen die Schwellung helfen kann. Dabei soll seine Wirkung effektiver sein als Cremes gegen Stiche. Die Firma wirbt mit einer schnellen und nachhaltigen Symptomlinderung. Laut Herstellern kann der Wärmestift den Juckreiz in einer Minute stoppen. Der Original-Stichheiler ist dermatologisch getestet, wirkt ohne Chemie und ist auch für Schwangere, Kinder & Allergiker gut geeignet. 

So funktioniert der Stift
Der bite away® wird mit der keramischen Kontaktfläche auf dem Stich oder Biss platziert. Die beiden Tasten auf dem Stift ermöglichen die Auswahl der Behandlungszeit: drei Sekunden bei Erstanwendung und für Personen mit empfindlicher Haut oder fünf Sekunden für eine reguläre Anwendung. Nach einmaligem Drücken einer der beiden Tasten erhitzt sich die Kontaktfläche auf ca. 51°C und hält die Temperatur für drei bzw. fünf Sekunden. 

Alternativmodell „Beurer“
Der Insektenstichheiler Beurer BR 60 funktioniert - genau wie der bite away® - mit Wärmereiz. Das Alternativgerät ist ebenfalls mit einer keramischen Heizplatte ausgestattet. Damit kann der Stift schnell die nötige Temperatur erreichen. In der Anwendung verfügt das handliche Gadget über zwei verschiedene Modi – zum einen Hitze für drei Sekunden und zum anderen Hitze für sechs Sekunden. Je nach Stärke des Stiches können Sie selbst entscheiden, wie lange Sie ihn behandeln möchten. Laut Hersteller lässt sich auf diese Weise auch auf die Empfindlichkeit der eigenen Haut Rücksicht nehmen. 

Gründe für den Mückenstichstift
  • See, Wald oder Park: Der Stichheiler ist handlich, sodass er überall mit ins Ausflugsgepäck mitgenommen werden kann.
  • Im Gegensatz zum klassischen Insektenspray hat das Gerät einen angenehmen Vorteil: Es geht kein gewöhnungsbedürftiger Geruch von ihm aus.
  • Der Stichheiler hilft nicht nur gegen die Symptome, er beschleunigt durch die Hitzeeinwirkung auch die Heilung.  
  • Der Stift funktioniert nur über die Wärmeeinwirkung und bedarf keiner Chemie. Ergo: Sogar Schwangere und Kinder (mit Aufsicht) können dieses Gerät bedenkenlos verwenden.
Bewährte Hausmittel zur Behandlung 
  • Omas kommen in Hochstimmung, wenn sie ihr altes Wissen über Wundheilung und Erkältungslinderung zum Besten geben können. So auch hier: Aus alten Überlieferungen wurden uns folgende Heilmittel aus der Vorratskammer und dem Haushalt übermittelt: 
  • Geben Sie etwas Essig, eine frisch aufgeschnittene Zwiebel, etwas zwischen den Fingern zerriebene Schafgarbe oder gerade aufgeschnittenen Ingwer direkt auf den Stich und - oh Wunder – der Juckreiz soll nachlassen.
  • Kühlen: Schon ein feuchter Lappen oder in einem Geschirrtuch eingewickelte Eiswürfel können schnelle Linderung schaffen. 
  • Der Rockstar unter den Heilmitteln: Zwiebel pur. Ohne Schnickschnack. Einfach aufschneiden, mit der frischen Seite nach unten auf den Stich legen und leicht einmassieren. Riecht interessant, hilft aber. 
  • Der Frische-Kick: Kräuter wie Rosmarin, Basilikum, Minze oder Lavendel helfen ebenfalls gegen die unliebsamen Gäste. Auch ätherische Öle, die auf den Körper aufgetragen werden, überdecken den Körpergeruch und halten Mücken auf Distanz. Denn: Mücken lieben Schweiß. Der beste Tipp also: Duschen.
Anti-Mücken-Tipps
  • Am besten lässt es sich im Sommer leben, wenn wir erst gar keine Mückenstiche bekommen. Insektensprays sind ein Mittel, das zumindest einige Stunden wirksam hilft, falls frische Kräuter und Zwiebeln gerade nicht zugegen sind. 
  • Mückensprays: Besonders die Wirkstoffe Diethyltoluamid (DEET) und Icaridin werden empfohlen. Sie können bis zu fünf Stunden vor Mücken, Stechfliegen, Zecken und Tigermücken schützen.
  • Kleidung in hellen Farben mit langen Ärmeln und Hosenbeinen sind von Vorteil, denn: Mücken bevorzugen dunkle Kleidung, denn die kleinen Plagegeister sind dort besser getarnt. Eine Alternative ist Kleidung mit einer Anti Mosquito Technologie: Das deutsche Unternehmen P.A.C. hat es sich zur Aufgabe gemacht, Socken, (Hals-)Tücher und Kopfbedeckungen herzustellen, die lästige Blutsauger mit einem Wirkungskreis von 40 Zentimetern abhalten sollen.
  • Auf Balkon oder Terrasse können Mückenspiralen gegen die kleinen Blutsauger helfen:  Die Spiralen werden angezündet und setzen einen leichten Rauch frei. Man munkelt, dass sie bis zu acht Stunden Mücken fernhalten sollen.
  • Wie erwähnt, aber nochmal verinnerlicht: Mücken lieben Schweiß. Deshalb: Frönen Sie der eigenen Körperhygiene und Sie haben einen wunderbaren Basisschutz gegen die daseinsberechtigten Summer.  
  • Haben Sie ausgiebig geduscht, so können Sie weiterhin ihren eigenen Duft mit ätherischen Ölen von Gewürznelken, Lippenblütlern, Süßgräsern, Myrtengewächsen oder Zedern überdecken.
FAZIT:
Egal, womit Sie einen Mückenstich behandeln: Den Stich aufzukratzen ist die denkbar schlechteste Lösung. Mückenstich-Stifte wie der bite away® können den Juckreiz mildern ohne auf chemische Komponenten zurückgreifen zu müssen: Sie arbeiten mit Hitzeeinwirkung, die die Übermittlung des Juckreizes an unser Gehirn stoppen und in der Lage sind, die Schwellung abzumildern. Großer Vorteil: Weitergehende Entzündungen werden dadurch im Keim erstickt, da der Drang zum Kratzen ausbleibt. Auch Hausmittel aus Omas Zeiten wie Zwiebeln und Kräuter wie Rosmarin, Lavendel, Minze und Basilikum können gegen die surrenden Plagegeister Abhilfe schaffen. Wenn Sie auf Mücke & Co. richtig vorbereitet sein möchten: Helle Kleidung tragen und regelmäßig duschen. Dann haben Sie einen wunderbaren, ungestörten Sommer vor sich. |Text: Stefanie Steinbach